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Touchdown Tuesday: Mit Wentz rennt's!

Bei Beckham weniger. Und Cleveland ist Cleveland.

Touchdown Tuesday: Mit Wentz rennt's!

Und da sind wir schon wieder!

Die Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 3 der Saison 2016:

Ein wenig müssen wir uns schon die Augen reiben! Violette Dressen und eine sattelfeste Abwehr? Das kennen wir aus heimischen Gefilden nicht. Sorry liebe Austria-Fans, dieser billige Gag musste sein. In Wunden rühren und so. Aber was die US-Veilchen aus Minnesota derzeit mit ihrer Defense aufführen, kann einem nicht mehr egal sein. Aaron Rodgers zur Verzweiflung zu bringen - okay. Das war bei der Stadion-Eröffnung, außerdem ist der Green-Bay-Superstar ja schwer overrated, wie unter der Woche so mancher Experte festgestellt hat. Hat sich ja auch gegen Detroit gezeigt... Aber nach Carolina zu fahren, den Panthers die erste Heimniederlage seit 1982 (oder so) zuzufügen und dabei mit Cam Newton den amtierenden MVP wie einen Schulbuben aussehen zu lassen (drei Interceptions --> oder "Fitzpatrick-3", wie wir sagen) und nach Belieben zu jagen (acht Sacks), ist allerhand. Kelvin Benjamin hatte nicht einmal einen Catch! Willkommen im Kreis der Mitfavoriten, liebe Vikings! Wir sind gespannt, wie ihr mit diesem Druck umgeht. Aber in der derzeitigen Form ist Everson Griffen und Co. vieles zuzutrauen.

 

Wir müssen uns leider selbst, im konkreten Fall Kollegen Altmann aus der Vorwoche, zitieren: "Um die Houston Texans analog zu Carolina in der Vorsaison - und im Hinblick auf die Heim-Super-Bowl - in die Liste der Contender aufzunehmen, möchte ich zwar noch das eine oder andere Spiel abwarten, aber sagen wir mal so: Unter normalen Umständen wäre das Thursday Night Game in New England so ein Prüfstein, auf den man hinfiebern könnte. Aber dass die Patriots gerade Brady-und-Garoppolo-los sind, stört in Houston wohl niemanden."

Nunja, New England war's auch wurscht. Glatt durchgefallen. 0:27. Null zu siebenundzwanzig. Enough said!

 

Spannung pur im NFC-East-Showdown Odell Beckham Jr gegen Josh Norman - ääääääähm New York Giants gegen Washington Redskins (angesichts der medialen Zuspitzung kann man da schon mal durcheinander kommen). Und was für ein wichtiger Sieg für die Redskins in dieser Partie, die sich gegen Ende zu einem Field-Goal-Festival entwickelt hat. Das Play dieses Spieltags hat ausnahmsweise nichts mit dem Hebefiguren-Duo "Beckman" zu tun, sondern bezieht sich auf diesen Wahnsinns-Call von Redskins-Coach Jay Gruden im dritten Viertel. Wie dringend siegesbedürftig (und auch a bisserl geisteskrank) muss man bitteschön sein, um zu diesem Zeitpunkt des Spiels bei einem Punkt Rückstand und 4. und 12 einen Fake-Punt anzusagen?!? Punter Tress Way brachte einen wunderbaren 31-Yard-Pass an den Mann, der Drive endete mit einem Field-Goal - drei Punkte, sie sich letztlich als sehr wertvoll erwiesen. Wir sagen es ja Woche für Woche: Mut kann man sich nicht kaufen!

NEIN! NEIN, NEIN, NEIN! NEEEEEEEIIIIIIIN! NEIN, NEIN, NEIN!!!!!!!!! Als alte Multilinguisten haben wir für euch mal die typische Reaktion des durchschnittlichen Cleveland-Browns-Fans kurz vor Ende der regulären Spielzeit gegen Miami übersetzt (und jugendfrei abgeändert). Also ganz ehrlich: Wir leiden auch! Wir geben uns inzwischen ja nicht einmal mehr die Mühe, so etwas Ähnliches wie journalistische Objektivität zu wahren, weil es eh zwecklos ist. Wir täten uns so wünschen, dass diese notorischen Loser endlich Erfolg haben. Aber ob wir das noch erleben? Eher wird diese Kategorie endgültig vom Patentamt beglaubigt in "Oh Browns" umgetauft. Da reist Cleveland tatsächlich ohne Quarterback Nummer 1, ohne Quarterback Nummer 2, ohne den jungen Shootingstar-Receiver, ohne die eine oder andere weitere Stammkraft und ohne den verletzten Kicker nach Miami und steht dennoch völlig überraschend dank einer beherzten Darbietung kurz vor dem Sieg. An dieser Stelle kommt es leider auf die Bemerkung "ohne den verletzten Kicker" an. Vor einer Woche noch war Cody Parkey Briefmarkensammler, Vogelzüchter oder Pokemon-Jäger (was auch immer arbeitslose NFL-Spieler halt so treiben), gegen die Dolphins war seine Premiere als neuer Browns-Kicker. Dass er im Spielverlauf einen 41- und einen 42-Yarder versemmelt hat, hätte man vergeben und vergessen können, wenn er vier Sekunden vor Schluss aus 46 Yards den Game-Winner verwandelt hätte. Hat er aber nicht. Zu viel Konjunktiv. In der Overtime schlug Miami zu. Herzlich Willkommen in Cleveland, Mr. Parkey. Du hast offenkundig das richtige Team für dich gefunden. Oh Browns!

Bravo, bravo! Die Lösung auf mein kleines Rätsel aus der Vorwoche ist absurderweise tatsächlich San-Francisco-QB Blaine Gabbert, dessen Serie an Spielen mit zumindest einem TD-Pass jedoch - wie unglaublich "bold" prognostiziert - in Seattle gerissen ist. Aber gut, er hatte seine Week of Fame. "Esca9" war der Schnellste, einige andere User legten mit der richtigen Antwort nach - gut gemacht! Die dieswöchige Frage: Welcher QB ließ sich von seiner Freundin dabei erwischen, bei der Date Night unter dem Tisch heimlich den Game Film zu studieren? Na gut, okay, das muss ich sofort lösen, denn sonst ergeben die kommenden Zeilen keinen Sinn: Carson Wentz war es, der seiner Langzeit-Liebe Melissa einst einen wenig amüsanten Abend beschert hat. So sehr wir den unromantischen Shooting-Star der Philadelphia Eagles für diese beziehungsfeindliche Aktion natürlich schimpfen (das müssen wir jetzt sagen *grins*), sagt es gleichzeitig natürlich viel über den 23-Jährigen aus. Wen beeindruckt Wentz bislang eigentlich nicht? Die Kaltschnäuzigkeit, mit welcher der Rookie eine Woche vor Saison-Start nach dem Trade von Sam Bradford das Ruder in Philly übernimmt und die Eagles von Sieg zu Sieg führt, lässt die Verantwortlichen in Los Angeles (Jared-Goff-Believer) und Cleveland ("Wentz ist kein Top-20-Pick"), die dankend auf den Spielmacher verzichteten, wohl ein wenig schwitzen. Nach den Erfolgen gegen Cleveland und Chicago konnte man noch sagen: Okay, es waren Cleveland und Chicago... Aber auch wenn die Steelers-Defense sicher nicht mit dem Steel-Curtain von einst zu vergleichen ist, muss man sein Team erst einmal zu einem 34:3-Erfolg gegen Pittsburgh führen. Vor allem in dieser Höhe. Gerade die Fehlerlosigkeit und die Abgeklärtheit des Jungspunds beeindrucken. Nun halte ich genau gar nichts davon, einen Rookie zu früh in die Riege der Superstars zu heben - da kann noch einiges schief gehen, man frage nach bei Robert Griffin III. Oder bei Mark Sanchez, der bislang gemeinsam mit Rex Ryan das einzige Rookie-QB-Head-Coach-Duo war, das seine NFL-Karriere mit 3-0 angegangen ist. Aber auf diesem Eindruck lässt sich aufbauen und ist bei den gewohnt kritischen Eagles-Fans einiges wert. Wentz war in meinen Augen jedoch nicht der beeindruckendste Fakt dieses nur alle vier Jahre stattfindenden "Battle of Pennsylvania". Wer vor dem Spiel geahnt hätte, dass die Eagles gegen diese Steelers-Offense nur drei Punkte kassieren, möge sich melden und mir sofort einen Lotto-Schein für die Mittwochs-Ziehung ausfüllen. Pittsburghs Laufspiel? Nicht vorhanden! Antonio Brown durfte zwar brav Yards sammeln, aber die Endzone blieb für alle Steelers tabu. Und hier kommt ein interessanter Name ins Spiel, dem (noch) zu wenig Beachtung geschenkt wird. Seit dieser Saison ist Jim Schwartz Defensive Coordinator in der Stadt der brüderlichen Liebe. Zur Erinnerung: Das ist jener Herr, der einst die am Boden liegenden Detroit Lions als Head Coach zurück in die Playoffs führte, alles in allem jedoch stets ein bisschen glücklos agierte. Seine Fähigkeiten werden jedoch massiv unterschätzt. 2015 gönnte er sich zwar eine Coaching-Pause, man sollte sich jedoch an 2014 erinnern. Damals führte er die Defense der Buffalo Bills an, die in den entscheidenden Defensiv-Statistiken im Vorderfeld zu finden war und gegnerische Offenses mit wahren Sack-Feuerwerken terrorisierte. Rex Ryan wollte ihn nach seinem Amtsantritt jedoch nicht mehr im Coaching-Staff haben. Wie klug diese Entscheidung war, sei dahingestellt - wir erinnern uns alle, wie viel "Freude" die Bills-Spieler mit den Schemata vom lieben Rex letzte Saison hatten. Wie dem auch sei, in Philly findet Schwartz durchaus talentiertes Personal vor, mit dem sich arbeiten lässt. Ich glaube nicht, dass die Eagles schon zu den Top-Abwehrreihen der NFL gehören, aber nur 27 Gegenpunkte aus drei Spielen (macht im Schnitt also deren 9) sind eine Ansage. Das sollten wir im Auge behalten.

Nur noch fünf Teams sind ungeschlagen. Neben Philadelphia stehen auch die New England Patriots, Baltimore Ravens, Denver Broncos und Minnesota Vikings bei 3-0. Was fällt uns auf? New England: Oh Gott, wie sollen sie die ersten vier Saison-Spiele "ohne" Quarterback überstehen? Minnesota: Oh Gott, Teddy Bridgewater ist verletzt, wie soll das "ohne" Quarterback gut gehen? Sam Bradford packt das nicht. Denver: Oh Gott, sie lassen einen Siebtrunden-Pick-No-Name starten? Aber gut, sie sind letzte Saison eh schon "ohne" Quarterback Champion geworden. Philadelphia: Gut, bei einem Nummer-2-Pick kann man nicht von "ohne QB" sprechen, aber Rookie ist Rookie - noch dazu, wenn er eine Woche vor Saison-Beginn zum Starter befördert wird. Baltimore möchte ich hier ausklammern, dazu ist Joe Flacco zu renommiert. Dafür feiert er nach einer schrecklichen Knieverletzung sein Comeback, von dem her gab es durchaus auch Fragezeichen. Was sagt uns das? Football ist und bleibt der ultimative Teamsport. Quarterbacks bleiben die größten Stars dieses Sports, deswegen stehen sie auch im Mittelpunkt - das ist völlig in Ordnung. Aber sie alleine garantieren nicht den Erfolg. Und da müssen selbstverständlich auch wir uns ein wenig bei der Nase nehmen, denn - nur als Beispiel - Trevor Siemian haben wir ebenfalls sträflich unterschätzt. Ohne wirklich gute oder zumindest gehobene Defense ließ sich in den vergangenen Jahren in den Playoffs kaum reüssieren. Die letzte rein offensive Supermacht in der Super Bowl war vor drei Jahren Denver - wie das "Duell der Systeme" gegen Seattle ausging, ist bekannt. In welche Richtung die Broncos in der Folge ihren Roster ummodelten ebenfalls. Genau deshalb nehme ich die Minnesota Vikings trotz aller bisher geäußerter Skepsis in die Liste der Contender auf. Denn in der Vorwoche Aaron Rodgers mehr als mies aussehen zu lassen und in dieser Woche die Panthers-Offense in (!) Carolina vorzuführen, ist mehr als ein Statement. Acht Sacks und drei Interceptions gegen einen hilflosen Cam Newton - mehr muss man nicht erzählen. Das war tendenziell die beste Defense-Leistung dieser Saison. Und die Vikings sollten sich auch tummeln mit einer Endspiel-Teilnahme. Denn 2018 findet das Spiel aller Football-Spiele in Minneapolis statt, und wir alle kennen den Super-Bowl-Fluch bezüglich Heim-Teams...

"Ich habe heute einige Fehler gemacht und bin stinksauer auf mich! Ich habe mein Team im Stich gelassen. Punkt! Das ist die einzige Art und Weise, wie ich es ausdrücken kann." Nicht unbedingt ein Zitat, mit dem man in der Awesome-Kategorie beginnt, oder? Wenn selbiges auch noch von einem Spieler der Cleveland Browns stammt, wird es endgültig kurios. Kurios ist sie auch, die Story des Terrelle Pryor - und es ist höchste Zeit, sie zu erzählen. Das "Drama" gegen Miami (siehe Oh Boy) ist der perfekte Anlass. Pryors Selbstgeiselung begründet sich in einem misslungenen Catch 52 Sekunden vor Schluss. Okay, sei's drum, das ist schon größeren Stars passiert. Der Wahrheit entspricht viel mehr, dass der 27-Jährige nicht den Sieg der Browns vermasselt hat, sondern den Underdog mehr oder weniger als One-Man-Show im Rennen gehalten hat. Er warf, er lief, er fing - ja für einen Snap kam er sogar als Safety aufs Feld. Fünf Pässe tätigte er als Quarterback (35 Passing-Yards), vier Mal agierte er als Ballträger (21 Rushing-Yards) und sorgte dabei für einen Touchdown, zudem fing er acht Pässe für 144 Yards. WOW! Und ganz ehrlich, mich freut's irrsinnig, dass der Bursche seiner Karriere neues Leben eingehaucht hat. Denn die vergangenen Jahre waren richtig schwer. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch daran, dass Pryor 2013 einige Spiele als Quarterback eines miesen Oakland-Raiders-Rosters gestartet ist. Seine körperlichen Fähigkeiten fielen damals defeinitiv auf. Als Passer wiederum überzeugte er weniger. In die Bay Area geholt hatte ihn 2011 ein gewisser Hue Jackson, der heute sein Head Coach bei den Browns ist. Nach dem Abschied aus Oakland folgten dürre Jahre, als er es in Seattle, Kansas City und Cincinnati (unter OC Hue Jackson) nicht in den Roster schaffte. Cleveland überzeugte ihn, eine "Umschulung" vom Spielmacher zum Wide Receiver vorzunehmen. Ein genialer Schachzug, wie sich nun herausstellt. Schon Ende der vergangenen Saison fing er einen langen Pass, in dieser Offseason erarbeitete er sich sogar eine Rolle als Starter. Mit seiner Vergangenheit als Passer beziehungsweise seiner Dynamik kann Jackson ihn einem Schweizer Messer gleich als Multifunktions-Spieler einsetzen. "Man hat mir das Spiel beinahe weggenommen, darum bedeutet es mir auch so viel", weiß gerade ein Akteur wie Pryor, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, Sonntag für Sonntag auf dem Feld der Träume zu stehen. Hoffentlich kann er seine neue Rolle noch lange genießen. Dann könnte er trotz seiner Zugehörigkeit zu den Browns ein interessanter Fantasy-Spieler werden. Zu diesem Thema bin ich "Red_Flash" noch eine Antwort schuldig. Keine Sorge, das habe ich überhaupt nicht als Vorwurf aufgefasst. Gar nicht! Zum Thema "Auction Draft" auf der NFL-Seite muss ich jedoch sagen, dass dies eben eine Draft-Liga ist und eine solche quasi natürliche Grenzen in Sachen Teilnehmer-Zahl hat. In einer Salary-Cap-Liga können unbegrenzt viele mitspielen und jeder kann sich - nur als Beispiel - Aaron Rodgers kaufen. Von einer Salary-Cap-Liga auf der NFL-Seite wiederum weiß ich nichts. In dieser Woche hat das mit dem Scoring eh endlich halbwegs funktioniert. Zeit wird's!

So, nach diesen längeren Ausführungen im grünen Bereich halte ich mich jetzt einmal ein bisschen zurück, haha. Wie besch... Ryan Fitzpatrick gegen Kansas City gespielt hat, muss man ohnehin nicht näher ausführen - und das heißt etwas, wenn wir hier uns nur noch mit Kraftausdrücken zu helfen wissen. Aber mein Statistik-Herz lässt dieser Mega-Fail definitiv höher schlagen. Der letzte QB mit sechs Interceptions in einer Partie war - es ist einfach zu gut - ein Kerl namens Peyton Manning im Jahr 2007. Ihr erinnert euch vielleicht noch an ihn. Fitzpatrick ist nun wiederum einer von vier QBs, die es in ihrer Karriere geschafft haben, sowohl ein 6 TD-Pässe-, als auch ein 6-Interceptions-Spiel hinzulegen - die anderen Herren heißen P. Manning (eh klar), George Blanda und Joe Namath. Letzterer ist Jets-Fans garantiert ein Begriff. Namath wiederum ist einer von nur drei Spielmachern seit der NFL-Fusion 1970, denen dieses Missgeschick gleich zwei Mal passiert ist. Insgesamt erlebten 21 Spielmacher den Albtraum von 6 oder mehr Pässen zum Gegner - darunter mit Ken Stabler und Brett Favre zwei weitere Hall-of-Famer. Tom Brady hat 2015 in allen Saison-Spielen insgesamt übrigens nur 7 Interceptions geworfen. Bei 7 Interceptions liegt auch der Negativrekord, gehalten von Stabler, Steve DeBerg und Ty Detmer. Meine persönliche Meinung: Erstens, Gratulation an die Chiefs-Defense, das war großer Sport. Zweitens ist es wohl diese Inkonstanz (in Week 2 war Fitzpatrick gegen Buffalo sehr stark), welche die Jets zu so langen Vertragsverhandlungen mit ihrem Spielmacher veranlasst hat. Drittens: Abhaken! Das Leben geht weiter. Fitzpatrick ist viel, viel besser als diese Performance. Dass er aber eher nicht der QB ist, der ein Playoff-Spiel im Alleingang gewinnt, wusste man vorher auch schon. Dafür müsste schon ein ausgeglichener und starker Kader sorgen.

Da ich annehme, dass Europas größtem Jacksonville-Bandwagoner, ja Kollege Kastler ist gemeint, das Herz blutet, gebe ich mal meinen Senf zu den Jaguars ab. Ich gestehe jedoch freimütig, dass mich deren 0-3-Bilanz auch nicht gerade happy stimmt. Diese Fun-Offense ist mir 2015 ans Herz gewachsen und ich habe fix damit gerechnet, dass mit in der Offseason aufgerüsteter Defense ein Schritt nach vorne gelingt. Tja, falsch gedacht. Die Partie gegen Baltimore, in der beide Teams ihr Bestes gaben, um ja nicht gewinnen zu müssen, war irgendwie sinnbildlich für die Situation beim Team aus Florida. Ich sage es immer wieder: Die Offseason zu "gewinnen" bedeutet nicht gleichzeitig, auch im Herbst ein Gewinner zu sein. An der Offense wurde jedoch gar nicht mal so viel herumgeschraubt, trotzdem "klicken" die gleichen Protagonisten wie im Vorjahr derzeit nicht. QB Blake Bortles erinnert mit seiner Turnover-Anfälligkeit eher an einen Rookie als an das, was er sein sollte: Ein junger Spielmacher, der auf eine gute Saison aufbaut und zunehmend Reife beweist. Gut, das kann ja noch werden, aber für Head Coach Gus Bradley sollte der Turnaround lieber gestern als heute kommen. Denn jetzt geht es zum "Heimspiel" gegen die Indianapolis Colts nach London. In den vergangenen beiden Saisonen musste nach dem Gastspiel in Wembley jeweils früh in der Saison ein Coach gehen (Dennis Allen in Oakland und Joe Philbin in Miami). Bradley muss 2016 ohnehin liefern. Ich hoffe, er sorgt so gesehen nicht für einen unliebsamen "Hattrick".

Für mich der größte Schocker dieses Wochenendes war, wie hilflos sich die Arizona Cardinals in Buffalo mit 18:33 abmontieren ließen. Hilflos ist vor allem bezüglich der Offense-Leistung nur ein Hilfsausdruck. Carson Palmers vier Interceptions kümmern auch nur wegen Ryan Fitzpatrick kaum jemanden. Die 83 Rushing Yards von David Johnson schauen in der Endabrechnung zwar nett aus, aber als die vom endlich entfesselten LeSean McCoy angeführten Bills bereits 100 Rushing-Yards hatten, hielten die Cardinals noch bei genau einem. Einem. Irgendwann in Halbzeit eins. "Mundafinga" wird uns vermutlich genauer berichten können, woran es in Arizona momentan hakt. für den Panik-Button ist es auch in diesem Fall in meinen Augen noch viel zu früh, vor allem weil die NFC West in diesem Jahr einen weiteren Rückschritt hinlegen dürfte - soll heißen: Auch Seattle wirkt trotz des Schützenfestes gegen San Francisco noch nicht gerade gefestigt. Aber ein Fragezeichen darf man hinter die Cardinals angesichts ihrer 1-2-Bilanz derzeit durchaus setzen.

Sorry, dass es heute etwas länger mit dem "Touchdown Tuesday" gedauert hat, aber ich habe erst am frühen Nachmittag begonnen, über die Teile von Kollege Altmann zu lesen. *grins* Spaß beiseite und zurück zum schönen Ernst der NFL. Aaron Rodgers war unter der Woche ernst mit den Reportern, wenn es um die Leistungen der Packers und deren Analyse ging. Früher sagte er noch "R-E-L-A-X", nun war er offenkundig nicht mehr so relaxed. Warum eigentlich? Sein Rhyhtmus am Sonntag gegen Detroit war wieder einmal ansteckend, auch wenn es am Ende eng zuging, waren die Packers für mich immer klar auf der Siegerstraße. Ja, Green Bay hat Probleme, aber auch Verletzte, etwa spielte Clay Matthews nicht. Nun haben sie Bye Week und kommen dann Prime Time aufs Lambeau zurücck, wo die Giants warten. Das wird ähnlich spannend wie das Rennen um die NFC North. Denn Sam Bradford und die Vikings haben scheinbar auch schon ihren Rhythmus gefunden. Aber wenn es schon A-Rod nicht tut, mache ich es eben: R-e-l-a-x, Packers Fans! Eure Sorgen möchte viele gerne haben!

Aber hallo Dallas! Nur knapp gegen die Giants verloren und dann Siege gegen Redskins und Bears. Gut, das war jetzt bislang nicht die Creme de la Creme der NFL. Aber man muss die Spiele erst einmal gewinnen (oder, Cleveland?). Klar ist, das Rookie-Tandem Dak Prescott und Ezekiel Elliott hat zur Prime Time ein tolles Spiel abgeliefert. In Dallas ist es immer wichtig, vor allem zur richtigen Zeit zu glänzen. Prescott mit 19 von 24 und 248 Yards, Elliott mit 140 Yards. Prescotts erster TD-Pass seiner noch jungen Karriere wurde von niemand Geringerem als Dez Bryant gefangen. Tony Romo muss wieder einmal an der Seitenlinie zuschauen, sieht dieses Mal aber, dass es bisweilen auch ganz gut funktioniert. Alles recht solide bislang, die 49ers sollten auswärts auch zu packen sein. Dann kommen Bengals, Packers, Eagles. Und dann sehen wir weiter.

Noch eine Fortsetzung zu unserem letztwöchigen Schwerpunkt "Love Angeles". Als großer Freund des NFL-Gamepasses erfreue ich mich während der Saison auch immer wieder an den phänomenal gemachten Dokumentationen zu verschiedenen Themen. Sei es das wunderbare "A Football Life" (zuletzt neu mit Curtis Martin) oder "The Timeline", das es seit zwei Saisonen gibt. Beides tolle Formate. Die zweite Folge dieser "Timeline"-Staffel hieß "Last Day in L.A." und schildert die letzten Spiele der L.A. Raiders im Colisuem sowie der L.A. Rams in Anaheim. Tolle Bilder, tolle Stories - und Al Davis im 90er-Zwirn. Erzählt wird das ganze noch dazu von Hollywood-Schauspieler William Fichtner. Hochqualitativ, hochinformativ, sehenswert!

Kollege Altmann hat es oben schon angerissen, aber diese oder nächste Woche könnte es mit der ersten Trainer-Entlassung wohl schon so weit sein. Die besten Karten hat leider wirklich Gus Bradley von den Jaguars. Aus dem Potenzial muss man einfach mehr rausholen als nichts. Aber ich fände es wirklich cool, wenn ihm noch die Zeit gegeben wird, sofern es keine andere Beweggründe gibt, ihn zu beurlauben. Rex Ryan hat sich diese Woche vorerst gerettet, wäre aber auch ein Kandidat. Ich denke, er muss nach dieser Saison gehen. Weiters denke ich hier auch an Mike McCoy und Jay Gruden. Erster hat irgendwie nicht das Sieger-Charisma eines Coaches, aber nicht alleine deswegen geben die Chargers Spiele aus der Hand. Zweiterer hat zwar gerade bei den Giants gewonnen, aber auch bei ihm kann es schnell wieder in die andere Richtung gehen. Man darf gespannt sein, wie die Eigentümer mit den Fehlstarts umgehen. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, das bis zum Black Monday nicht allzu viel passieren wird. Warum? Weil die Coaches, die es betrifft nicht so eklatant schlecht sind, dass man sie gleich rauswerfen muss. Das kann man dann auch nach Saisonende.

Ich weiß nicht, was schlimmer anzusehen war: Die sechs Interceptions von Ryan Fitzpatrick oder das Defensivverhalten von New Orleans? Ich denke, bei Fitzpatrick war es eine einmalige Sache, bei New Orleans ist es ein echt Problem. So geil die Offense um Drew Brees auch sein kann, die Verteidigung kann nicht in jedem Spiel über 400 Yards zulassen. Okay, gegen Atlanta waren fünf Starters in der Defense nicht am Werk, aber diese Leistung kann es ja dann auch nicht sein. Tevin Coleman, der insgesamt drei Touchdowns erlief (auch meinem Fantasy-Team zu entnehmen), spazierte teilweise in die Endzone. Man steht 0-3 und das liegt nicht an der Offense. Das ist sehr schade.

Dieser Tage veröffentlicht die NFL immer wieder Videos von Odell Beckham jr. und seinem Trip nach München, wo er im Sommer unterwegs war. Unter anderem traf er seinen Kumpel David Alaba und sie zogen sich gemeinsam ein Schnitzel rein. Nun finde ich die Videos und diese Freundschaft wirklich ausgesprochen toll und bin ein Fan von beiden Sportlern, nur stellt sich bei OBJ langsam aber sicher die Frage: Was tut sich eigentlich am Feld? Gut, 121 Yards in Week 3 gegen Redskins waren gut, 86 gegen New Orleans in Week 2 auch nicht schlampig und 73 gegen Dallas am Opener okay. Man sieht zumindest, es geht in die richtige Richtung. Aber: Da geht doch eigentlich viel mehr, vor allem natürlich was Touchdowns betrifft. "Er muss seine Emotionen besser im Griff haben und weniger eine Ablenkung für sich und seine Teamkollegen sein", sagte Giants-HC Ben McAdoo nicht zu Unrecht, nachdem OBJ am Sonntag einmal mehr mit seinen Emotionen Schlagzeilen machte, siehe auch oben beim Tweet of the Week. Folge den Worten deines Coaches, lieber Odell! Nicht nur weil ich dich in meinem Fantasy-Team habe. Da geht noch mehr! Going deep statt going global!

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LI, die am 5. Februar kommenden Jahres in Houston, Texas, stattfinden wird.

Das NRG Stadium war bereits einmal Schauplatz eines NFL-Endspiels - die New England Patriots bezwangen dort 2004 die Carolina Panthers mit 32:29.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-3-Pick:

Philadelphia Eagles vs. New England Patriots 

Bei den Eagles rennt's mit Wentz, dass ich sie einfach hierhin schreiben muss. Das war ein Statement-Sieg gegen die Steelers. Freilich wird aber auch der junge Mann noch ein Tal durchschreiten und dann wird man sehen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Aber bislang nicht schlecht, Herr Specht. Würde es dem Team und vor allem der so tollen Stadt Philadelphia gönnen - nämlich Erfolg im Football. Die anderen haben davon reichlich, "und deswegen hasst man uns" - wie ein Patriots-Fan so treffend formulierte. Objektiv muss man aber einfach sagen: dieses Team beeindruckt maßlos. Coaching, Playing - da stimmt so viel und allesamt wirken einfach nicht müde, Titel gewinnen zu wollen. Tom Brady kommt übernächste Woche. Der wird ohnehin mit Motivation geladen sein. Spricht wirklich nicht viel dagegen, dass die wieder einmal im Big Game landen.

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Arizona Cardinals Pittsburgh Steelers
02 Seattle Seahawks Denver Broncos
03 Philadelphia Eagles New England Patriots

PETER ALTMANN und sein Week-3-Pick:
 
Minnesota Vikings vs. New England Patriots

Eigentlich wollte ich hier die vorgezogene Bold Prediction unterbringen, dass New England zwar ganz offenkundig mit jedem "Spaziergänger" als QB gewinnen kann, aber garantiert Spiel 1 nach dem Ablauf der Sperre von Tom Brady verlieren wird. Ein Blick auf den Spielplan verrät mir, dass selbiges gegen Cleveland über die Bühne geht. Hmmm, vielleicht doch nicht. Aber wäre ja irgendwie eine aufgelegte, weil typisch-NFL-kuriose Story, wenn die Patriots ausgerechnet mit Brady in eine "Krise" schlittern würden. Ansonsten bleibt es beim Standard-Spruch: Ich habe nach wie vor nichts gesehen, was mich an meiner Einschätzung, dass New England das beste AFC-Team ist, zweifeln lässt. Die Demaskierung der Houston Texans erst recht nicht. Minnesota wiederum erinnert mich langsam an eine Kreuzung aus Carolina und Denver aus der Vorsaison. Das war zwar garantiert nicht mein Plan, aber tendenziell sollte man die Vikings trotz aller Verletzungssorgen an dieser Stelle frühzeitig in der Saison mal auflisten.

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Green Bay Packers New England Patriots
02 Carolina Panthers New England Patriots
03 Minnesota Vikings New England Patriots

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 4 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 4

  • Colin Kaepernick steht bei der Hymne und führt die 49ers gegen "America's Team" zum Sieg.
  • Auch Tampa Bay gegen Denver muss wetterbedingt unterbrochen werden und kann erst am Dienstag fertiggespielt werden. Die furiose Partie wird zum Alltime-Klassiker und die NFL entscheidet, ab sofort auch Tuesday Night Football spielen zu lassen. Der Touchdown Tuesday wird zum Touchdown Wednesday und...
  • Die Philadelphia Eagles werden dieses Mal nicht gewinnen. Ja, ich mache diesen Bye-Week-"Witz" wirlklich jedes Jahr. J-e-d-e-s J-a-h-r.
PETER ALTMANN über Week 4
  • Warum sich irgendwelche Bold Predictions ausdenken, wenn das Rex Ryan - eine seiner wirklichen Superkräfte - für einen erledigen kann? "Wenn Belichick gegen uns Quarterback spielt, werden wir ihn jagen!", kündigt der Coach der Buffalo Bills an. Belichick wird, lieber Rex. Warum? Weil er es kann. Weil es wurscht ist. Und weil ihm inzwischen schon weitere Ideen ausgehen, um seinen Lieblings-Feind zu demütigen.

  • Neben passen, laufen und fangen und vereinzelten Defense-Einsätzen übernimmt Terrelle Pryor bei Clevelands Sieg in Washington auch das Kicken. Schlechter wirds eh nimma!

  • Le'Veon Bell kommt bei seinem Comeback gegen Kansas City auf 250 Total Yards. Mindestens.


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