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Die NFL kehrt nach Los Angeles zurück

Die NFL-Eigentümer geben einem Team den Zuschlag umzusiedeln. Ein anderes hat die Option:

Die NFL kehrt nach Los Angeles zurück

21 Jahre ohne NFL-Team sind genug: Die Eigentümer (30-2) stimmen der Übersiedelung der Rams von St. Louis nach Los Angeles zu.

Bereits ab 2016 wird das NFC-West-Team in der zweitgrößten Stadt des Landes spielen, ab 2019 in seinem neuen Stadion in Inglewood.

Dazu bekommen die San Diego Chargers die Option, innerhalb eines Jahres mit nach Los Angeles zu gehen, außer die Südkalifornier bekommen doch noch ein neues Stadion.

Die Oakland Raiders wollen indes mit der NFL eine Stadion-Lösung anstreben.

Vor Beginn des Eigentümer-Meetings in Houston standen mehrere Möglichkeiten zur Debatte.

Rams-Owner Stan Kroenke legte mit seinem Team das Stadion-Projekt Inglewood vor, die Chargers machten mit einem Projekt in Carson gemeinsame Sache mit den Raiders.

In jüngerer Vergangenheit wurde allerdings die Option konkreter, dass sich die Rams ihr Stadion mit einem Team teilen.

Die Chargers verfügen nun über diese, können bis zum Owner Meeting Ende März entscheiden, ob sie auch bereits ab 2016 in Los Angeles spielen oder in San Diego verweilen.

San Diego schreibt eine Stadion-Lösung noch nicht ab. In einem Voting wird etwa darüber entschieden, ob 350 Millionen Dollar aus der öffentlichen Hand für eine neue Arena locker gemacht werden.

Die Raiders haben ihre Umsiedelungs-Pläne vorerst zurückgezogen und wollen mit der Liga eine Lösung für ein neues Stadion finden - sehr wahrscheinlich in Oakland.

Sollten die Chargers ihre Option nicht ziehen, so haben die Raiders die Option für ein Jahr, den Rams nach Inglewood zu folgen.

NFL-Commissioner Roger Goodell hielt am Dienstag fest, dass die Liga den beiden Teams 100 Millionen Dollar geben würde, sollten sie bei ihren Standorten bleiben.

Es ist freilich im Interesse der Liga, dass so viele Märkte wie möglich bedient werden. Der brach liegende Markt in Los Angeles musste früher oder später wieder bedient werden.

Da die Liga bei 32 Teams bleiben will, war es klar, dass ein Team früher oder später umziehen würde, also nun die Rams.

Sie sind auch das erste Team seit den Houston Oilers (seit 1997 die Tennessee Titans), das umzieht. St. Louis verliert nach den Cardinals (1988 nach Arizona) sein zweites NFL-Team.

Die Rams spielten 48 Jahre in Los Angeles, ehe sie 1995 nach St. Louis gingen. Die Stadt wollte das NFL-Team unbedingt behalten, schlug der Liga einen Plan für ein 1,1 Milliarden Dollar teures Stadion vor.

Doch Rams-Eigentümer Kroenke hatte stets vor, nach Los Angeles zu gehen, kaufte in diesem Raum auch Gründe, was den gesamten Umsiedelungsprozess ins Rollen brachte.

So entwickelten auch die Chargers und die Rams Pläne (wie etwa für diesen Stadion-Palast), nachdem sie ihre Städte hinsichtlich der offenen Stadion-Frage hängen ließen.

Der Umzug nach L.A. löst bei den Rams-Fans natürlich Enttäuschung hervor.

"Ich verstehe die Emotionen der Fans, es ist nicht leicht, diese Dinge zu machen. Wir haben eine Entscheidung getroffen, nachdem wir zuvor lange und hart an Alternativen gearbeitet hatten. Als diese keinen Erfolg brachten, haben wir uns an diesen Punkt herangearbeitet", so Kroenke. 

Dessen neue Arena, die 70.240 Plätze haben und, mit allem was dazu gehört, 2,66 Milliarden Dollar kosten soll, wird definitiv neue Maßstäbe setzen. 

"Wir sind aufgeregt", gibt Goodell zu. "Es wird mehr als ein Stadion sein, es ist ein Unterhaltungs-Komplex."

Noch offen ist, wo die Rams bis dahin spielen werden. 

Als wahrscheinlichste Variante gilt das L.A. Memorial Coliseum, die Heimat von USC und frühere Spielstätte der L.A. Raiders.

Klar ist nur, die NFL ist zurück in Los Angeles.

 

Bernhard Kastler

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