Jakob Pöltl erhält nach seiner Karriere-Bestleistung (12 Punkte) gegen die Indiana Pacers Sonderlob von seinem Coach.
"Er wird eines Tages ein großartiger Spieler in dieser Liga sein", sagt Dwane Casey nach dem Spiel. Dass der Wiener nicht schon früher solche Statistiken aufweisen konnte, sei kein Grund zur Sorge.
Laut Casey liegt dies nur an den starken Mitspielern bei den Toronto Raptors: "Unglücklicherweise spielt er hinter einem sehr guten Center, Jonas Valanciunas."
Was der Coach an Pöltl schätzt
Casey, der dafür bekannt ist, Spieler im ersten Jahr eher langsam an die NBA heranzuführen und ihnen nicht allzu viel Spielzeit zu geben, gerät anschließend ins Schwärmen: "Der junge Mann hat sehr gute Hände und ein tolles Gefühl für das Spiel. Je mehr er spielt, desto besser gewöhnt er sich an den Speed in der NBA. Seine Grundlagen sind großartig. Er ist ein besserer Athlet als die meisten denken. Er weiß, wann er wo sein muss - sein Basketball-IQ ist hoch."
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Bislang konnte der 21-Jährige noch nie zweistellig in der besten Basketball-Liga der Welt scoren, gegen die Pacers durchbrach er diese Schallmauer. Defensiv ist der ÖBV-Legionär hingegen schon seit Saisonstart auf Augenhöhe mit den Top-Stars.
Seinen Coach stört dabei, dass die Offiziellen bei Pöltls starken Defensiv-Aktionen zu schnell auf Foul entscheiden. "Die Schiedsrichter sind bei ihm mit den Fouls etwas kleinlich, weil er ein Rookie ist", sagt der 59-Jährige.
"Er wird uns noch viel Freude bereiten"
Der Big Man selbst sieht das gelassen. "Das ist schon okay und gehört zu der 'Reise' dazu", schmunzelt er. Nachsatz: "So lange es keine spielentscheidenden Pfiffe sind, kann ich damit leben."
Über seine Career High ist Pöltl sichtlich erfreut, lobt aber gleichzeitig seine Teamkollegen: "Ich hatte oft offene Bahnen. Die Mitspieler haben mich gefunden und ich konnte einfache Punkte erzielen. Es war ein gutes Spiel."
In den letzten Spielen kommt Österreichs erster Spieler in der NBA immer öfter und vor allem regelmäßiger zum Einsatz. "Es ist einfacher, wenn du deine Rolle kennst. Bei uns ist es aber so, dass nach Leistung aufgestellt wird. So lange ich meine Sache gut mache, bekomme ich meine Minuten. Das versuche ich. Ich will von der Bank aus etwas bewirken und vor allem defensiv helfen", merkt er an, dass dies hilfreich sei.
In Zukunft könnten sich solche Erfolgsmeldungen noch oft wiederholen, schließlich weiß man in Toronto um das Potenzial von Jakob Pöltl. "Er ist ein Top-10-Pick und wird uns noch viel Freude bereiten", sagt Coach Casey.