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Walkners langer Leidensweg: "Kurve geht steil nach oben"

Der KTM-Pilot kämpft nach seiner schweren Verletzung weiterhin um die Rückkehr in ein normales Leben.

Walkners langer Leidensweg: Foto: © GEPA

Anfang Dezember stürzte Rallye-Pilot Matthias Walkner in der Vorbereitung auf die Rallye Dakar schwer.

Der Salzburger zog sich schwere Bein- und Fußverletzungen zu, musste mehrfach operiert werden und sorgte mit einer Aussage über Sterbehilfe für Aufregung, die er später allerdings richtigstellte. In einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" sprach der 37-Jährige nun über seinen langen Leidensweg der vergangenen Monate und seine Zukunftspläne:

"Da hat nicht einmal Morphium geholfen"

"Mir ist es noch nie in meinem Leben so lange so schlecht gegangen", schildert Walkner die Zeit nach dem Sturz. Unter anderem zertrümmerte er sich sein linkes Sprunggelenk komplett, bis heute darf er den Fuß nicht mit mehr als 25 Kilogramm belasten und ist für weitere Strecken weiterhin auf den Rollstuhl angewiesen.

Dennoch ist Walkner mittlerweile optimistisch: "Dank der Reha geht jetzt jede Woche etwas weiter mit der Beweglichkeit, Muskulatur, dem Empfinden und den Nerven. Die Kurve geht steil nach oben", ist er mit den Fortschritten zufrieden. 

Die Verletzung sei die mit Abstand schwerste seiner Karriere gewesen: "Bei meinem Kreuzbandriss habe ich gedacht, dass die Welt untergeht. Dann habe ich mir den Oberschenkel gebrochen. Da denkst du dir, das ist noch viel schlimmer. Im Gegensatz zur jetzigen Verletzung würde ich mir lieber drei Mal den Oberschenkel brechen", meint der Dakar-Sieger von 2018.

Die Schmerzen seien zeitweise so schlimm gewesen, dass "nicht einmal Morphium" geholfen habe. Selbst eine Unterschenkelamputation stand im Raum. Nach dem Tiefpunkt in den ersten Wochen gehe es jetzt aber endlich wieder bergauf.

2024 wieder am Motorrad?

Das Licht am Ende des Tunnels bewegt Walkner nun dazu, wieder mit positiven Gedanken Richtung Zukunft zu blicken: "Wenn ich das weiterhin so durchziehe, hoffe ich, dass ich in zwei Monaten dauerhaft nach Hause komme", erzählt er. Von der Reha soll es bald immer mehr Richtung Training gehen.

Zwischen einer und drei Operationen seien noch geplant, das Schlimmste sollte jedoch überstanden sein. Bislang musste Walkner insgesamt sechs Operationen mit einer Gesamtdauer von 35 Stunden über sich ergehen lassen. Das Fernziel ist, am Ende des Jahres wieder Motorrad fahren zu können.

Während seiner Reha habe er zudem viele Personen mit ähnlich schweren Schicksalsschlägen kennengelernt, die ihn zutiefst beeindruckt hätten: "Es ist atemberaubend, mit welcher Energie und Lebensfreude diese Menschen auftreten. Natürlich hat jeder seinen eigenen Rucksack zu tragen, aber da kann man voneinander profitieren", erklärt Walkner, wie sehr ihm der Austausch mit anderen Betroffenen geholfen habe.


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