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24 Stunden von Daytona: Zäher Marathon für die Österreicher

Die 61. Auflage der 24 Stunden von Daytona brachte den Österreichern nur Teilerfolge.

24 Stunden von Daytona: Zäher Marathon für die Österreicher

Manche haben einen Lauf, andere dafür Probleme.

Die 61. Auflage der 24 Stunden von Daytona (Auftakt der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft IMSA) brachte den Österreichern nur Teilerfolge.

Die großen Sieger in der Premiere der neuen Prototypen waren dieselben wie im Vorjahr: Die Mannschaft von Meyer Shank Racing mit Helio Castroneves, Tom, Blomqvist, Simon Pagenaud und Colin Braun setzte sich nach dramatischer Schlussphase durch mehrere Neutralisationen mit 4,19 Sekunden vor den Acura-Markenkollegen von Wayne Taylor Racing (Ricky Taylor/Filipe Albuquerque/Louis Delétraz/Brendon Hartley) durch.

Hinter den drei Cadillac rettete die BMW-Crew mit dem Salzburger Philipp Eng sowie Augusto Farfus, Marco Wittmann und Colton Herta auf Rang sechs die Ehre der deutschen Hersteller im Vergleich mit den Amerikaners (Acura als Premiumdivision von Honda ist auf Nordamerika fokussiert), denn sowohl der zweite neue BMW M Hybrid V8 als auch die neuen Penske-Porsche 963 waren nach technischen Problemen chancenlos.

Porsche mischte lang an der Spitze mit und fiel dann durch einen Batteriewechsel am #7 963 und durch einen Dreher und folgenden Motorproblemen am #6 weit zurück.

Verlust von zwölf Runden wegen Wechsel aller Bremsen

Philipp Eng, der den Start- und Schlussturn absolvierte, und seine Kollegen verloren drei Stunden vor Schluss durch einen Wechsel aller Bremsen zwölf Runden, hätten aber dennoch kaum um einen Podestplatz kämpfen können. Der Rückstand auf die Sieger betrug am Ende 15 Runden.

Seine persönliche Bilanz war positiv: „Es war eine Ehre, bei diesem Rennen im Qualifying, beim Start und bei der Zieldurchfahrt am Steuer zu sitzen. Für den Spirit des Teams war es sehr wichtig, dass wir durchgefahren sind. Wir hatten nur ein kleines Problem am Auto. Wir hatten keinen einzigen Kontakt mit einem anderen Fahrzeug, das Team hat sich keinen Fehler geleistet. Die Basis vom Auto ist sehr gut. Jetzt müssen wir weiter am Set-up arbeiten. Insgesamt war es ein tolles Wochenende.“

Immerhin: BMW absolvierte die 24 Stunden im ersten Rennen des neuen Prototyp, was im Testen nicht gelang. Mit 8136,60 Kilometern übertrafen die beiden Autos zusammen die Testfahrten mit knapp 5000.

Zweiter Sieg in Folge für Meyer Shank

Meyer Shank siegte zum zweiten Mal in Folge, der vierfache Indy-500-Gewinner Castroneves feierte den dritten Daytona-Erfolg en suite und jubelte wie in Indy als Zaun-Kletterer samt Kollegen („Spiderman“). WTR wird die knappe Niederlage verkraften, gewann die Mannschaft des Südafrikaners Taylor doch zwischen 2017 und 2021 vier Mal das Rolex 24.

Eine TV-taugliche Cinderella-Story blieb dem deutsch-amerikanischen Winward-Team versagt: Nach dem schweren Unfall von Lucas Auer (der auf dem Weg der Besserung nach Rückenoperation ist) wurde der Mercedes AMG neu aufgebaut. Die Kollegen des Tirolers kämpften um den Sieg in der GTD-Klasse, ehe der Schweizer Philip Ellis 34 Minuten vor dem Ende in einem Zweikampf nach Re-Start von einer Corvette in die Mauer gedrückt wurde. Auers Daumendrücken in der Klinik von Daytona brachte nicht den gewünschten Erfolg.

In der GTD Pro-Klasse kamen der Wiener Mirko Bortolotti (Iron Lynx Lamborghini) und der Steirer Klaus Bachler (Pfaff Porsche) auf die Plätze vier und fünf, eine Runde hinter dem siegreichen Mercedes AMG von Weathertech Racing. Bachler hatte sich ebenso wie der Wahl-Bregenzer Kevin Éstre im Wright Porsche 911 GT3 R (11. GTD) wenig Chancen ausgerechnet, da die GT-Porsche durch Beschränkung im Restriktor (Balance of Performance) leistungsmäßig auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke nicht mithalten konnten.

"Wir fuhren sauber durch, machten keine Fehler und holten so das Beste heraus“, sagte Bachler. „Hätte mir vor dem Rennen jemand gesagt, dass wir trotz der Einstufung Fünfte werden würden, hätte ich es nicht geglaubt. Im nächsten Rennen in Sebring wollen wir um den Klassensieg fahren.“

Wie eng es in einem 24-Stunden-Rennen zugehen kann, zeigte das Finish in der LMP2-Klasse, in der James Allen (ein Ex-Kollege des Tirolers René Binder) auf den letzten Metern Ben Hanley aus dem Windschatten überholte – die 16 Tausendstel Vorsprung auf er Ziellinie wurden (wie für alle Klassensieger) mit goldenen Uhren belohnt.

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