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Ausgelassenes Red Bull: "Ein bisschen Boxenstopptraining"

Das Weltmeisterteam geht ungeschlagen in die Sommerpause. Max Verstappen hat sogar noch genug Zeit, im Rennen mit seinem Renningenieur zu scherzen.

Ausgelassenes Red Bull: Foto: © getty

Die Dominanz von Max Verstappen nimmt kein Ende. In Spa-Franchorchamps fährt der Niederländer im Red Bull seinen achten Erfolg en suite ein. Es ist sein 45. insgesamt. Obwohl er das Rennen wegen einer Getriebestrafe von Platz sechs aus in Angriff nehmen musste, betrug sein Vorsprung im Ziel rund 22 Sekunden. Den Titel "Fahrer des Tages" gab es zum Drüberstreuen.

Entsprechend überschwänglich fallen die Lobeshymnen aus, die Red Bull-Motors Helmut Marko beinahe routinemäßig nach den Rennen anstimmt: "Das ganze Wochenende war das eine unglaubliche Performance und das mit einer Leichtigkeit und Souveränität."

Diesmal geht Marko aber noch einen Schritt weiter: "Das erhebt ihn jetzt schon zu den ganz Großen dieses Sports. Wie weit das noch geht, weiß ich nicht. Vor allem in dieser kurzen Zeit und es ist in dieser Entwicklung noch kein Ende abzusehen. Wir und das Team ziehen unseren Hut." 

"Bisschen Boxenstopptraing"

Ähnlich wie am Freitag im Qualifying gab es auch im heutigen Rennen ein Wortgefecht mit seinem Renningineur Gianpiero Lambiase.

Dieser hatte ihn nach seinem zweiten Boxenstopp aufgefordert, die Reifen zu schonen, was Verstappen merklich amüsiert aufnahm:  "Ich könnte auch weiter pushen und wir machen noch einen Stopp? Ein bisschen Boxenstopptraining!", scherzte Verstappen über Funk. Auf diesen verzichtete man jedoch, Lewis Hamilton nahm ihm den Extrapunkt noch ab.

Nach Rennende ging Verstappen selbst nur kurz auf das Hickhack ein: "Die Strecke ist sehr hart für die Reifen, deshalb will man nichts Unnötiges tun", zeigt er sich einsichtig.

Im Hause Red Bull Racing ist die Stimmung am Ende einer makellosen ersten Saisonhälfte natürlich ausgelassen. Bei seinen Vorgesetzten sorgt das Wortgefecht jedenfalls für Schmunzeln: "Unser altes Ehepaar hat sich über gewisse taktische Sachen gut unterhalten", scherzte Red-Bull-Konsulent Helmut Marko im ServusTV-Interview über die seit Jahren eingespielte Paarung. Der 80-Jährige fügt an: "Ich habe gehört, dass die zwei eventuell zwei Tage auf eine Insel verbringen. Möglicherweise muss ich da noch als Mediator auftreten."

Auch Teamchef Christian Horner stellt klar, dass man in diese Diskussion nicht zu viel hineininterpretieren sollte und kopiert Markos Worte: "Manchmal sind sie wie ein altes Ehepaar. Sie kennen sich in-und auswendig, immerhin sind sie seit Max' ersten Rennen zusammen."

Perez chancenlos, aber mit großem Lob

Einmal mehr ebenso chancenlos wie die Konkurrenzteams um Ferrari und Mercedes war Teamkollege Sergio Perez. Dieser holte mit Platz zwei immerhin sein bestes Rennergebnis seit dem GP von Miami Anfang Mai. Für den Mexikaner gab es von Marko: "Ein zweiter Platz ist neben Max eigentlich ein Sieg. Die Schwäche war nie das Rennen, sondern das Qualifying. Wenn du vorne wegfährst, macht es das viel leichter", betont der Grazer im Interview mit "Servus TV".

Am "Sky"-Mikrofon geht Marko noch genauer auf den Mexikaner ein, der Rückendeckung erhält: "Wir wussten ja, dass er einer der Topfahrer ist. Und nochmals wiederholend: Gegen Verstappen schaut niemand gut aus. Das muss man natürlich auch psychologisch verkraften, wenn man sieht, da ist einer, der in jeder Phase besser ist. Man tritt ja an, um zu gewinnen, aber gegen Max Verstappen geht das nicht." Bei seinem Heimgrandprix in Zandvoort wird dies wieder unter Beweis stellen.

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