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Paukenschlag! Rückzug in Regionalliga Ost

Letztes Jahr noch Meister, nun zieht sich Cup-Sensationsteam aus RLO zurück.

Paukenschlag! Rückzug in Regionalliga Ost Foto: © GEPA

Breaking News aus der Regionalliga Ost!

Einer der Top-Klubs der vergangenen Jahre in der dritthöchsten Spielklasse, der ASK Ebreichsdorf, gibt bekannt, sich mit sofortiger Wirkung komplett aus der RLO zurückzuziehen. Das teilt Obmann Erich Hietz in einem offenen Brief mit.

Ebreichsdorf fängt weit unten neu an. In der nächsten Saison werden die Niederösterreicher den Platz der zweiten Mannschaft in der Gebietsliga Süd/Südost (6. Spielklasse) einnehmen.

Noch in der Vorsaison krönte sich Ebreichsdorf in der Regionalliga zum Meister, verzichtete aber freiwillig und aus Lizenzgründen auf den Aufstieg in die HPYBET 2. Liga. Nun der für viele Seiten überraschende Rückzug nach einer langen Erfolgsstory des Klubs.

"Wir werden ab der Saison 2020/21 auf eine Teilnahme in der RLO verzichten, und unseren Platz ohne weitere Bedingungen zur Verfügung stellen. Der gesamte Vorstand steht hinter dieser Entscheidung und es werden alle in ihren Positionen weiter für den ASK tätig sein. In den nächsten Tagen werden wir den neuen Trainerstab für die Gebietsliga verpflichten und eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen damit wir euch auch zukünftig attraktive Spiele auf einem vernünftigen Niveau zeigen können. Immer aus der Sicht, so viele Eigenbauspieler wie möglich aus der eigenen Jugend einsetzen zu können", heißt es in dem Brief an die "Familie und Freunde" des Klubs.

Platz in der Regionalliga Ost frei

Die wahren Gründe für den Rückzug bleiben jedoch im Verborgenen. Ebenfalls offen ist dadurch, wer den Platz von Ebreichsdorf in der Regionalliga Ost einnehmen wird. Möglicherweise gibt es zwei Aufsteiger, gereicht dies den Klubs aus der niederösterreichischen Landesliga zum Vorteil, wo der SC Retz zum Zeitpunkt des Abbruchs einen Punkt vor dem ASK Kottingbrunn an der Tabellenspitze lag.

Die bisherige Erfolgsgeschichte beschreibt Obmann Hietz als "kitschig". Ebreichsdorf schaffte binnen weniger Jahre aus einem 11.000-Einwohner-Ort den Aufstieg von der Gebietsliga bis in die Regionalliga Ost, wo man seit dem Aufstieg 2015 stets unter den Top 5 gelandet war. Als größter Erfolg gilt der Meistertitel 2018/19.

Gut in Erinnerung sind auch die Mega-Überraschungen im ÖFB-Cup, wo man in den verganenen Jahren etwa Sensationen gegen den Wolfsberger AC, Altach und Admira feiern konnte sowie andere große Kaliber ärgern konnte. Trainer Goran Djuricin bahnte sich etwa von Ebreichsdorf den Weg zum SK Rapid, Blau-Weiß Linz und danach zu den Grasshoppers Zürich.

Der offene Brief von Ebreichsdorf-Obmann Erich Hietz im Wortlaut:

Liebe Familie und Freunde des ASK Ebreichsdorf!

Die Geschichte des ASK der letzten zehn Jahre schreibt sich wie ein kitschiges Märchen. Ein Erfolg jagte den nächsten, Meister in der Gebietsliga, im dritten Jahr Meister in der zweiten Landesliga und im darauffolgenden Jahr sofort wieder Meister in der ersten Landesliga und Aufstieg in die Regionalliga.

In der Regionalliga angekommen konnte unsere Mannschaft nicht nur mitspielen, sondern zeigte auch hier einen sehr attraktiven offensiven Fußball. Die Höhepunkte in den letzten Jahren waren sicher die Cupspiele gegen WAC, Sturm Graz, Altach und zweimal gegen die Wiener Austria. Natürlich muss ich auch noch das Spiel gegen Salzburg in die Erfolgsgeschichte aufnehmen.

Den mit Abstand größten Erfolg feierten wir aber sicher im letzten Jahr mit dem Meistertitel in der Regionalliga Ost. Ein Aufstieg in die 2.Liga war nicht möglich, da es mit der vorhandenen Infrastruktur nicht möglich ist. Unter diesem ständigen Druck die gewohnten Erfolge immer wieder zu wiederholen bzw. noch erfolgreicher zu werden sind auch einige Dinge auf der Strecke geblieben.

Durch das Coronavirus (COVID-19) und den damit verbundenen Einschränkungen, hatten wir Zeit die Situation genauer zu betrachten und uns zu überlegen wo wir den ASK Ebreichsdorf in den nächsten Jahren sehen wollen.

Was ich hier besonders herausstreichen möchte ist die Weiterführung einer qualitativen sehr hochwertigen Jugendarbeit, und unseren Jugendspielern auch anschließend die Möglichkeit geben zu können in einer unseren Kampfmannschaften zu spielen.

Natürlich haben wir auch die ungewisse wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der Corona-Situation, in unsere Überlegungen mit einbauen müssen. Wir sind und waren immer schon ein wirtschaftlich gesunder Verein und wollen das auch in Zukunft bleiben. Einige unserer Sponsoren mussten Ihre Arbeiter und Angestellte in Kurzarbeit schicken oder sogar kündigen. Keiner kann genau sagen wie sich das weiter entwickeln wird.

Es gibt aus heutiger Sicht bis Ende August kein Training und bis es wieder einen regulären Spielbetrieb für alle Ligen gibt kann uns in den nächsten Wochen sicher auch niemand sagen.

Daher haben wir folgende Entscheidungen getroffen.

Wir werden ab der Saison 2020/21 auf eine Teilnahme in der RLO verzichten, und unsern Platz ohne weitere Bedingungen zur Verfügung stellen.
Der gesamte Vorstand steht hinter dieser Entscheidung und es werden alle in Ihren Positionen weiter für den ASK tätig sein. In den nächsten Tagen werden wir den neuen Trainerstab für die Gebietsliga verpflichten und eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen damit wir euch auch zukünftig attraktive Spiele auf einem vernünftigen Niveau zeigen können. Immer aus der Sicht, so viele Eigenbauspieler wie möglich aus der eigenen Jugend einsetzen zu können.

Es kann sich jeder von Euch sicher sein, dass uns diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist, sind aber nach langen Diskussionen und abwägen aller möglichen Alternativen überzeugt, wie schon in den vergangenen Jahren wieder eine richtige Entscheidung getroffen zu haben.

In diesem Sinne hoffen wir auch weiterhin auf eure Unterstützung und freuen uns schon Euch im Sportzentrum wieder begrüßen zu dürfen.

Erich Hietz
Obmann ASK Ebreichsdorf

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