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Glasner über Palace-Job: "Dann bin ich der falsche Trainer"

Zur Überraschung vieler erwählte Oliver Glasner Crystal Palace als seinen nächsten Klub - seine Beweggründe und was Hollywood-Star Will Smith damit zu tun hat:

Glasner über Palace-Job: Foto: © getty

Nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank ist es in den vergangenen Wochen etwas ruhiger um Oliver Glasner geworden.

Der bodenständige Oberösterreicher übernahm bei Crystal Palace das Amt von Legende Roy Hodgson und ist mittlerweile nach drei Ligapartien, in denen sein Team jeweils einen Sieg, ein Remis sowie eine Niederlage zu Buche stehen hat, im Premier-League-Alltag angekommen.

Der "kicker" nutzte jüngst die Länderspielpause, um den ehemaligen Frankfurt-Coach zu dessen Beweggründe, einen strauchelnden Verein zu übernehmen, zu befragen.

Co-Trainer bis EL-Sieger: Oliver Glasners Trainerstationen

Glasner, ein Mann des Neuaufbaus

"Ich habe den Verantwortlichen gesagt, falls es für sie okay ist, weiterhin nur zumindest auf Platz 16 oder 17 zu landen und nicht abzusteigen, dann bin ich dafür der falsche Trainer. Ich will nicht den Status quo beibehalten, sondern etwas entwickeln, ohne das an einer Platzierung festzumachen", erklärt der 49-Jährige im Gespräch mit der deutschen Fachzeitschrift.

Seit mittlerweile elf Jahren sind die "Eagles" Teil des englischen Oberhauses - zum großen Wurf reichte es bislang noch nicht. Nach dem Aufstieg aus der Championship im Jahr 2013 gelang es dem Londoner Klub jedoch nie, einen einstelligen Tabellenrang zu belegen.

Der Kampf um einen Platz in der englischen Top-Riege ist besonders herausfordernd, weiß auch Glasner. Mit dem neureichen Newcastle United mischen insgesamt "sieben wirtschaftlich ganz starke Player, dazu Brighton, West Ham United, Aston Villa" im oberen Segment mit, so der Taktikfuchs.

Warum er sich bewusst für einen relativ mittelständigen Klub mit deutlich eingeschränkteren Möglichkeiten entscheidet?

"Ich habe lange darüber nachgedacht: Welche Aufgabe reizt mich als Trainer, welche erfüllt mich? Wo kann ich meine Stärken einbringen?"

Glasner sei erfüllt, "wenn ich etwas mitgestalten, einen Klub nach vorne bringen kann. Wie in Linz, Wolfsburg oder Frankfurt. Das ging sogar überall schneller als gedacht."

Erfolg nicht an Trophäen zu messen

Auch zeichnet den geruhsamen Übungsleiter seine introspektive Arbeitsweise aus. Glasner behauptet von sich, er sei jemand, der "generell viel reflektiert".

Daraus resultierend merkt er an: "Am Ende des Tages ist es mir nicht so wichtig, diesen oder jenen Titel zu gewinnen. Meine persönliche Zufriedenheit schöpfe ich eher daraus, die Menschen im Klub und drum herum glücklich zu machen. Das ist das, was bleibt."

Da verwundert es folglich nicht, das sich die Medaille vom Europa-League-Sieg mit Eintracht Frankfurt "irgendwo im Nachtkästchen" befindet. Es sind dafür die Momentaufnahmen, wie Bilder des Finales oder der Feierlichkeiten, denen Glasner größere Bedeutung beimisst.

"Deswegen möchte ich gerne Trainer sein. Trophäen stehen eher an letzter Stelle. Die sind schön, ja. Aber der Weg dorthin, der ist das Besondere. (…) Diese Momente, dieses Glücksgefühl, das ist es, was mich antreibt. 'Das Streben nach Glück', ein Film mit Will Smith, taugt wunderbar als Erklärung."


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