Endstand
2:1
0:1, 2:0
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Später LASK-K.o.! "Gibt fast nichts Schlimmeres"

Die Linzer sind lange auf der Siegerstraße, müssen am Ende aber mit einer bitteren 1:2-Pleite gegen Saint-Gilloise die Heimreise antreten.

Später LASK-K.o.! Foto: © GEPA

82 Minuten sah es für den LASK nach dem so dringend benötigten ersten Sieg in der Gruppenphase der UEFA Europa League aus.

Am Ende verspielten die Linzer die Führung aber in den letzten zehn Minuten und gingen nach einem Last-Minute-Gegentor mit 1:2 bei Royal Union Saint-Gilloise als Verlierer vom Platz (Spielbericht>>>). Der LASK steht damit nach drei Spieltagen mit null Punkten am letzten Platz der Gruppe E.

Im Lager der Linzer herrscht nach der bitteren Niederlage große Enttäuschung. "Es gibt fast nichts Schlimmeres, als wenn du ganz zum Schluss noch das Gegentor bekommst", sagt ein nüchterner Thomas Sageder nach dem Spiel im Interview bei "Sky".

LASK hadert mit Chancenverwertung in der ersten Halbzeit

Es war ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Die Athletiker starteten stark ins Spiel und gingen in der 24. Minute nach einem starken Spielzug nicht unverdient durch Moses Usor in Front. Ein ansprechender Auftakt, auch in den Augen des LASK-Trainers: "Erste Halbzeit finde ich, dass wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben."

In der dritten Minute der Nachspielzeit hatten die Gäste durch Marin Ljubicic die große Chance auf das 2:0. Der Torjäger der Linzer scheiterte alleinstehend vor Anthony Moris. Eine Aktion, welcher im LASK-Lager nachgetrauert wird: "Du musst die wenigen Chancen, die du bekommst, machen", weiß Sageder nach dem Spiel.

Für den 40-Jährigen war auch die Auswechslung des rot-gefährdeten George Bello zur Halbzeit ein Knackpunkt: "Das hat vielleicht heute der Mannschaft nicht unbedingt geholfen." Nach einem guten Start zu Wiederbeginn habe man in der zweiten Hälfte "den Faden verloren".

Warnung vor Burgess kam nicht an

"In der zweiten Halbzeit sind wir zu weit hinten gestanden und haben uns zu weit reindrängen lassen", analysiert Sascha Horvath den Auftritt seiner Mannschaft.

"Wir haben sehr gut verteidigt, aber es war so viel Druck am Ende." Der angesprochene Druck wurde dann in der 82. Minute zu groß. Zunächst grätschte Felix Luckeneder Lapoussin ungestüm im eigenen Strafraum um. Den fälligen Elfmeter verwandelte Puertas sicher.

Das Momentum sollte Saint-Gilloise in der fünften Minute der Nachspielzeit zum Sieg nutzen. Ein gut getretener Freistoß von der linken Seite senkte sich gefährlich im Linzer-Strafraum. Dort stieg Burgess am höchsten und köpfte zum 2:1 für die Belgier ein.

Genau vor jenem kopfballstarken Verteidiger hatte Sageder vor dem Spiel gewarnt: "Die wenigen Chancen, die der Gegner vorfindet, musst du verteidigen. Da gehören auch Standards dazu."

Sageder hadert: "Hätten gerne bisschen etwas mitgenommen"

"Wir haben dann auch gesehen welche Spielstärke in Saint-Gilloise steckt", streicht der LASK-Trainer im ORF-Interview die Qualität der Belgier nochmals hervor. Die Niederlage sei "ganz, ganz bitter". "Den Jungs kann ich nichts vorwerfen", ist Sageder dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Am Ende steht der LASK, wie schon gegen Liverpool und Toulouse, erneut mit leeren Händen da. "Wir wissen, dass wir es in unserer Gruppe mit sehr starken Gegner zu tun haben. Auch Saint-Gilloise, obwohl es viele nicht kennen, ist eine richtig gute Mannschaft und das haben sie heute unter Beweis gestellt. Wir haben das gut gemacht, nur hätten wir auch gerne bisschen etwas mitgenommen", trauert der Oberösterreicher den ersten Zählern in der diesjährigen Europa-League-Gruppenphase nach.

Horvath: "Zum Glück kommen sie noch zu uns nach Linz"

Man habe nach der Hinrunde jedoch gesehen, dass man Toulouse und Saint-Gilloise "auf Augenhöhe begegnen kann". "Kleinigkeiten haben auf diesem Niveau entschieden", der Übungsleiter weiter.

Diese Kleinigkeiten sollen in den Rückspielen für die Linzer entscheiden. Horvath blickt bereits voller Ehrgeiz auf die Heimspiele gegen Toulouse und Saint-Gilloise: "Zum Glück kommen sie noch zu uns nach Linz. Da bin ich zuversichtlich, dass wir die Punkte holen."

Diese Punkte sind dringend notwendig, will man international überwintern. Aktuell rangiert der LASK mit null Punkten auf dem letzten Platz. Toulouse und Saint-Gilloise rangieren mit jeweils vier Punkten auf den Plätzen zwei und drei.

Sageder: "Solange es rechnerisch möglich ist, kämpfen wir"

Vom vorzeitigen Abschenken der Gruppenphase will man bei den Athletikern nichts wissen: "Wir geben nicht auf. Solange es rechnerisch möglich ist, kämpfen wir", gibt Sageder die Richtung für die letzten drei Gruppenspiele vor. In dieselbe Kerbe schlägt ein motivierter Horvath: "Alles ist noch drinnen. Es ist noch alles möglich."

In genau zwei Wochen empfängt der LASK Saint-Gilloise zum Rückspiel in der Raiffeisen Arena. Davor wartet noch das Spitzenspiel in der Admiral Bundesliga. Da sind die Linzer am Sonntag bei Rapid Wien zu Gast.


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