„Es ist unbeschreiblich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich realisiere das noch gar nicht“, ist Dominik Prokop nach dem Spielende völlig außer sich.
Der 19-Jährige hat wenige Minuten zuvor seinen ersten Treffer für die Profis Wiener Austria erzielt. Es war das zweite der Veilchen beim 3:3 gegen die AS Roma.
„Ich hätte mir gar keinen besseren Moment für mein erstes Pflichtspieltor aussuchen können“, grinst der Youngster.
"Ich wusste nicht, was ich machen soll"
In der 76. Minute ist der Mittelfeldspieler für Alexander Grünwald in die Partie gekommen, sechs Minuten später beförderte er das Leder ins gegnerische Tor.
„Jens (Anm.: Stryger Larsen) hat draußen den Ball bekommen und ich bin instinktiv auf Verdacht in den Sechzehner marschiert. Dann ist der Ball wirklich genau vor meine Füße gekommen und ich musste nur noch einschieben“, berichtet er von seinem großen Moment.
Vorher habe ihm der Trainer gesagt, er solle „Gas geben und vorne Risiko nehmen“. Der Torjubel fiel jedenfalls ziemlich verhalten aus. „Ich wusste gar nicht, was ich machen soll“, lacht er.
Dabei ist Prokop das Toreschießen gar nicht so fremd. 74 Mal war er schon für die violetten Amateure im Einsatz – sein Debüt gab er als 15-Jähriger – und hat dabei ein Dutzend Treffer erzielt.
Bei den Profis durfte er im vergangenen April zum ersten Mal ran. Trainer Thorsten Fink gilt bereits seit seinen ersten Monaten beim FAK als Fan des Talents. Das Spiel im Römer Stadio Olimpico war trotzdem erst Prokops viertes Spiel in der Kampfmannschaft.
"Könnte mir kein besseres Comeback wünschen"
Das lag an einer Knieverletzung, die ihm seit Monaten zu schaffen machte. Mitte Juli, beim ersten Europacupspiel der Saison gegen Kukesi, stand der Wiener in der Startelf, danach verletzungsbedingt nicht mehr im Kader.
„Am Anfang hat es geheißen, es wird nicht so lange dauern, aber es hat dann immer wieder Komplikationen gegeben. Das Knie war nicht stabil, ist immer wieder angeschwollen. Gott sei Dank kann ich wieder spielen. Ich hätte mir kein besseres Comeback wünschen können“, sagt er.
Grünwald lacht: „Er hat noch ein paar Jahre vor sich, aber das war schon mal ein Highlight für ihn.“
Prokop ist immer noch völlig hin und weg. „Da muss ich erst mal eine Nacht drüber schlafen“, grinst er.