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"Jungbullen" träumen vom Youth-League-Triumph

Nach Gala gegen PSG: Spiel war noch nicht perfekt. Plus: Rose über Mateschitz-Besuch.

Man fühlte sich an die Gala-Auftritte der Profis gegen Ajax Amsterdam in der Europa League erinnert.

In ähnlich dominanter und spielerischer Art und Weise führte die U19 des FC Red Bull Salzburg die Alterskollegen von Paris Saint-Germain im Achtelfinale der Youth League vor.

Mit 5:0 schoss RBS den Vorjahresfinalisten aus der Arena. Mann des Spiels war der dreifache Torschütze Oliver Filip. „Nicht nur ich habe Paris erledigt, sondern die ganze Mannschaft“, bleibt der 19-jährige Stürmer bescheiden.

„5:0 ist fast schon ein bisschen kitschig“, kann Filip das Endergebnis nach dem Spiel kaum glauben. Dabei hätten die "Jungbullen" durchaus höher gewinnen können, vergaben sie noch zahlreiche Topchancen.

Trainer hält den Ball flach

Die frühe rote Karte gegen PSG-Spieler Arnaud Luzayadio, der in der 36. Minute beim Stand von 0:3 aus Sicht der Gäste mit offener Sohle Sandro Ingolitsch foulte, spielte dem Team von Marco Rose speziell in der zweiten Halbzeit in die Karten.

„Wir haben es auch vorher schon richtig, richtig gut gemacht“, betont der Coach.

Dennoch hält sich Rose, zumindest in der Öffentlichkeit, mit dem Lob für das Team zurück: „Wir sind einfach zufrieden. Wir wollen nicht mehr draus machen als es ist und freuen uns auf die nächste Aufgabe.“

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Auch Kapitän Xaver Schlager will bei aller Freude über den Kantersieg nichts von einem perfekten Spiel wissen: „Das perfekte Spiel wird es nie geben. Wir haben einige Fehler gemacht. In den ersten 20 Minuten war Paris richtig stark, da haben wir einige Probleme bekommen. Ab der roten Karte ist es natürlich leichter geworden.“

PSG erschreckend schwach

Der Vorjahresfinalist PSG, in der laufenden Youth League noch ohne Niederlage, zeigte sich mit Fortdauer des Spiels vor allem defensiv sehr unsicher. Speziell Schlager, Nico Gorzel und Amadou Haidara fanden immer wieder Löcher in der Abwehr und bedienten das Offensivtrio rund um Matchwinner Filip, Torschütze Hannes Wolf und Mergim Berisha.

Dass die Franzosen den vermeintlichen Underdog aus der Mozartstadt eventuell unterschätzt haben, glaubt Filip nicht: „Nein, die haben sicher auch viele Video-Analysen von uns gehabt. Ich glaube, wir waren heute sehr dominant und haben unsere Stärken ausgespielt.“

„In ein paar Situationen hat man schon gesehen, wer da heute auf uns zugekommen ist“, möchte auch Rose nichts von einem schwachen Gegner wissen. „Die Grundidee von Paris ist den Ball zu haben. Das schmeckt Salzburg gar nicht, weil den wollen wir eigentlich ganz gerne.“

Echter Heimvorteil

Garniert hat diesen Fußball-Abend eine Kulisse von 3.027 Zusehern, die ordentlich Stimmung für die Heimmannschaft gemacht haben. Im Viertelfinale geht es gegen Atletico Madrid wieder in der heimischen Red-Bull-Arena (7./8. März).

Ein Vorteil? „Man muss nicht reisen, hat keine Strapazen und ist im gewohnten Umfeld“, ist Schlager froh um das Heimlos.

„Wenn wieder so viele Leute kommen, wäre das wunderbar“, fügt der Mittelfeld-Akteur an.

Unter den Zusehern war neben RB-Leipzig-Sportdirektor Ralf Rangnick auch Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Trainer Rose dazu: „Großartig. Schön, dass er da war. Vielen Dank!“

So will man Atletico knacken

Im Kampf der letzten acht Teams geht es für die "Jungbullen" wie erwähnt gegen das spanische Topteam Atletico Madrid. Die „Rojiblancos“ erkämpften sich gegen die Landsmänner aus Sevilla einen späten 3:2-Erfolg.

Nach Siegen gegen Manchester City und nun Paris SG treten die Teenager mit breiter Brust gegen die Madrilenen an. „Wir dürfen natürlich niemanden unterschätzen. Ich freue mich schon auf dieses Spiel und hoffe, dass wir auch dieses gewinnen können“, warnt Filip.

Sein Trainer Rose hat ein klares Konzept gegen Atletico: „Es wartet der nächste große Name auf uns. Wir werden unseren Spielstil nicht ändern und uns auf den Gegner vorbereiten.“

Gewinnt man die Youth League?

Angesichts der Gala-Vorstellung gegen PSG träumen nicht wenige im Umfeld des Vereins bereits vom Triumph in der UEFA Youth League. Würde man das Viertelfinale gegen Atletico überstehen, steht das „Final Four“ in Nyon an. Ein möglicher Gegner: FC Barcelona.

Rose bemüht allerdings eine Fußball-Floskel: „Wir denken nur an das nächste Spiel.“

Seine Spieler sind da schon etwas euphorischer. „Vielleicht gewinnen wir ja die Youth League“, so Filip, der fünfmal in der laufenden Saison netzte.

Der Torschütze zum 1:0, Hannes Wolf, ist noch einen Tick selbstbewusster: „Wir können jeden schlagen!“

Tritt man stets so dominant auf wie gegen Paris, wird der 17-jährige Offensiv-Allrounder wohl Recht behalten.

Und die Salzburg-Fans werden noch weitere Male an die Gala-Auftritte der Profis gegen Ajax Amsterdam erinnert.

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