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Die erste Duftnote des "Big Boss"

So verlief das erfolgreiche Debüt von Salzburg-Trainer Oscar Garcia in der Südstadt:

Die erste Duftnote des

Ausgerechnet als „weißes Ballett“ gewann Red Bull Salzburg beim Debüt seines neuen Trainers Oscar Garcia.

Dem langjährigen Barcelona-Spieler wird das allerdings herzlich egal gewesen sein. "Hauptsache gewinnen" heißt seine Devise in dieser Anfangsphase nach kurzer Frühjahrs-Vorbereitung.

Dementsprechend entspannt saß der Spanier nach dem 2:1 bei der Admira bei der Pressekonferenz.

„Es war ein kompliziertes Spiel, auch aufgrund der Platzverhältnisse, die nicht sonderlich gut waren. Die Admira hat ein gutes Spiel gemacht und uns Probleme bereitet“, so der 42-Jährige.

Zurückhaltend davor, währenddessen und danach

Euphorischer wird der Katalane nicht. Dafür ist Garcia auch gar nicht der Typ. Das war auch schon während der 90 Minuten in der mit 3000 Zuschauern schütter besuchten BSFZ-Arena auszumachen.

Garcia saß meistens ruhig auf der Bank, um sich ab und an zu erheben und dann ab und an Anweisungen zu geben. Kurzum: Das komplette Gegenteil zu „Springinkerl“ Peter Zeidler.

Auch das Outfit unterscheidet sich diesbezüglich sehr. Zeidler war bei seinem Bundesliga-Debüt in Mattersburg (1:2) im Trainingsanzug aufgetreten, Garcia kam im „smart casual“-Look und gewann.

Wie sein Vorgänger tauscht sich auch Garcia viel mit seinen Assistenten aus, in diesem Fall nun Ruben Martinez und Rene Aufhauser. Gemeinsam hat man auch die Aufstellung bzw. den Kader besprochen, in dem Hany Mukhtar gänzlich fehlte. Benno Schmitz wurde später eingewechselt.

Ebenso Neuzugang Bernardo sowie Valentino Lazaro, der noch zur EURO fahren will, aber vor Teamchef Marcel Koller einmal mehr lässig als effizient auftritt. So wird es schwierig für ihn.

Keita fehlte wie erwartet

Die Antwort auf die wichtigste Frage konnte man sich aber schon vorab beantworten: Naby Keita würde fehlen. Und der sich von einer Malaria-Erkrankung erholende Mittelfeldspieler fehlte sehr.

Das Vierer-Mittelfeld setzte sich aus den defensiveren Yasin Pehlivan und Konrad Laimer sowie den offensiveren Valon Berisha und Takumi Minamino zusammen.

„Wir haben mit dem System gespielt, mit dem ich spielen wollte“, gab sich Garcia nach der Partie auf die Frage nach der Mittelfeld-Ordnung nicht wirklich konkret.

Klar ist, dieses Spiel war noch keines, das die Garcia-Handschrift vollends zeigte. „Der Platz hat dazu geführt, dass man noch nicht anders oder viel besser spielen konnte“, sagte der Liga-Neuling.

Der Platz als Spielverderber

Alle Protagonisten hatten so ihre liebe Not mit dem Rasen, der erst im Sommer beim Einbau der ab kommender Saison vorgeschriebenen Rasenheizung überarbeitet wird.

Admira Salzburg
Ballbesitz 40,8% 59,2%
Zweikämpfe 49,28% 50,72%
Eckbälle 1 2
Torschüsse 13 11
Torschüsse außerhalb Strafraum 9 2
Torschüsse innerhalb Strafraum 4 9
Kopfballchancen 1 0
Abseits 0 1
Fouls 19 14

„Es war auf diesem Platz nicht ganz einfach. Wir waren am Ende effizienter, es gab auch nicht allzu viele Torchancen auf beiden Seiten“, hielt Christian Schwegler fest.

Wie für Garcia („Wir müssen uns einfach an die Gegebenheiten anpassen“) zählte auch für Schwegler am Ende nur das Ergebnis, nämlich mit einem Sieg die Tabellenführung zu verteidigen.

„Das Spiel ist schwierig einzuordnen, weil es auf diesem Platz nicht einfach war, die Dinge, die wir uns erarbeitet haben, zu praktizieren. Deswegen war es einfach wichtig, dass wir gewonnen haben, auch wenn es kein Leckerbissen war. Das war im ersten Spiel aber auch nicht zu erwarten.“

Berisha, der nachher ein Ständchen von den Fans bekam, erzielte an seinem 23. Geburtstag die Führung, doch Salzburg war zu ungeordnet, als es eine Minute später den Ausgleich kassierte.

Admiras Herbst kein Zufall

Schließlich erzielte der neben Keita zweite Schlüsselspieler des Herbstes, Soriano, nach Hereingabe von Joker Schmitz den Siegestreffer. Trocken und konsequent vollendete der Spanier, der früher gemeinsam mit seinem neuen Coach bei Espanyol Barcelona unter Vertrag stand.

„Hier ist es schwer zu spielen, aber wir haben gewonnen und daher gut gespielt“, gab sich der 30-Jährige, der Saisontreffer Nummer 15 erzielte, ähnlich wie sein Landsmann zurückhaltend.

Tatsächlich ist die Admira aber schwer zu bespielen und machte gleich im ersten Spiel klar, dass die Performance im Herbst kein Zufall war. „Wir haben 2015 einen Grundstein gelegt und in der Vorbereitung daran weiter gearbeitet“, so Christoph Schößwendter, der einem Remis nachtrauerte.

Auch Garcia lobte den Gegner: „Sie haben gut Druck gemacht, gut gepresst und uns zu vielen langen Bällen gezwungen. Sie haben uns auch bei den Standards Probleme bereitet.“

Jetzt ist die Distanz wieder da“

Schößwendter zwang etwa Salzburg-Goalie Alexander Walke mit einem Kopfball nach einem Freistoß zu einer Glanzparade. Daran muss Salzburg weiterhin arbeiten. Aber nicht nur das.

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Schwegler: „Wir wollen den kontinuierlichen Spielaufbau forcieren und uns verbessern. Aber es war heute eben nicht einfach, hier kontinuierlich Flachpassspiel zu betreiben. Deswegen mussten wir viel mit langen Bällen arbeiten. Das wird sicher in den kommenden Wochen besser.“

Die Salzburger Mannschaft hat ein gutes Gefühl mit ihrem neuen Trainer – auch wegen der Art.

„Er bringt höchste Professionalität mit, hat viel Erfahrung auf höchstem Niveau und hat eine gute Distanz zur Mannschaft. Ich glaube, nach Roger Schmidt hatten die Trainer manchmal das Gefühl so eine Vaterfigur sein zu müssen. Vielleicht war das manchmal zu nahe. Jetzt ist wieder ein Trainer da, da weiß man, der ist der „Big Boss“ und gibt die Marschroute ganz klar und konsequent vor.“

Im ersten Spiel hat es mit einem Arbeitssieg geklappt. Gleich am Mittwoch folgt der nächste harte Brocken: Da ist man bei Sturm Graz im ÖFB-Cup-Viertelfinale zu Gast.

Bernhard Kastler

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