Der Erfolgslauf von Sturm Graz geht auch in der 9. Runde der Bundesliga weiter, die "Blackies" gewinnen im Pack-Derby gegen den WAC mit 3:0.
Zum Matchwinner avanciert einmal mehr Deni Alar, der zwei Tore erzielt. Den ersten Treffer leitet Hierländer mustergültig ein, Schmerböck legt quer und Alar muss nur noch einschieben. Beim zweiten leistet sich WAC-Verteidiger Sollbauer einen Patzer. Den Endstand stellt Edomwonyi nach einem Konter her (88.).
Die Kärntner haben mit drei Latten-Treffern Pech.
Für Alar sind es die Saisontore acht und neun im achten Saisoneinsatz. Sturm bleibt dank dieser drei Punkte definitiv Tabellenführer nach dem ersten Viertel der Bundesliga.
Die ersten beiden Treffer fielen vor 12.768 Zuschauern entgegen dem Spielverlauf. Die Kärntner hielten nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch voll dagegen und hatten in den ersten fast 40 Minuten auch die besseren Momente.
Sturm stand auch das nötige Glück zur Seite, eine Wernitznig-Flanke wurde von Christian Schulz bei einem Klärungsversuch in höchster Not an die Latte gelenkt (11.). Mit Ausnahme einer Kopfballchance von Alar (12.) waren die Kärntner gefährlicher.
Philipp Prosenik setzte einen Kopfball daneben (15.) und konnte Sturm-Goalie Christian Gratzei mit einem Schuss aus spitzem Winkel nicht bezwingen (20.).
Drei Minuten reichen aus
Die Grazer enttäuschten über weite Strecken, legten aus dem Nichts heraus aber trotzdem den Grundstein für den Sieg. Nach einer Energieleistung von Stefan Hierländer und Ideal-Zuspiel von Marc-Andre Schmerböck vollendete Alar am Fünfer in Torjägermanier (38.).
Drei Minuten später schnürte er seinen Doppelpack. Eine Huspek-Hereingabe konnte Michael Sollbauer nicht klären, und Alar traf platziert ins Eck. Schmerböck hätte für eine noch höhere Führung sorgen können, scheiterte aber an Alexander Kofler (44.).
Sturm hatte somit nach dem Seitenwechsel alle Trümpfe in der Hand und begnügte sich in erster Linie damit das Ergebnis zu verwalten.
WAC mehrfach im Pech
Das gelang auch deshalb, da ein Kopfballtor von Boris Hüttenbrenner zurecht von Schiedsrichter Christopher Jäger nicht anerkannt wurde (57.) und bei weiteren Kopfbällen von Jacobo (66.) und dem glücklosen Prosenik (80.) die Latte rettete. Bei einem Hellquist-Kopfball zeigte Gratzei eine gute Parade (82.).
Sturm lauerte ausschließlich auf Konter und konnte einen der wenig gut ausgespielten zum 3:0 nützen. "Joker" Edomwonyi holte sich am eigenen Strafraum den Ball und schloss einen 80-Meter-Lauf mustergültig ab (88.). Sturm kassierte wie in der gesamten vergangenen Saison keinen Gegentreffer im Duell mit den Kärntnern.
Die Truppe von Trainer Heimo Pfeifenberger muss jetzt vorerst einmal nach hinten blicken, der Abstand des auswärts weiter sieglosen Siebenten auf Schlusslicht Mattersburg beträgt nur noch vier Zähler. In den jüngsten drei Spielen gab es nur einen Punktgewinn.
Stimmen zum Spiel:
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir haben schwer ins Spiel gefunden, es hat gewissermaßen die Lockerheit gefehlt. Wir waren auch nicht so frisch und dynamisch wie sonst. Von der 30. bis zur 45. Minute war unsere beste Phase, da haben wir auch zwei Tore erzielt. So hätten wir über weite Strecken spielen müssen. Der WAC hat dann alles riskiert und war bei Flanken über die Flügel sehr gefährlich. Wir haben eine der wenigen Kontersituationen zum 3:0 genützt. Es ist sehr wichtig, solche Spiele zu gewinnen."
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Gratulation an Sturm zum Sieg und der Tabellenführung. Wir haben als klar bessere Mannschaft eine 0:3-Packung bekommen. Der Gesamtauftritt meiner Mannschaft war sehr gut, so stelle ich mir das auswärts vor, nur mit einem anderen Ergebnis. Wenn man die drei Tore wegrechnet, war es unsere beste Saisonleistung. Gegen eine Mannschaft wie Sturm, die einen Lauf hat, waren aber die drei Fehler zu viel. Hätten wir länger die Null gehalten, hätten wir die Partie für uns entscheiden können."
Deni Alar (Sturm-Graz-Doppel-Torschütze): "Es war ein dreckiger Sieg. Der WAC hatte sehr gute Chancen, spielerisch war es nicht unbedingt ein gutes Spiel von uns. Nach den zwei Toren waren wir in der zweiten Hälfte wieder zu passiv. Wichtig ist es, von Spiel zu Spiel und Woche zu Woche zu schauen. Ich mache nichts anderes als in den Jahren zuvor."