Dabei vermisst er auch bei seinem neuen Arbeitgeber die nötige Professionalität: "Im Training fehlen manchmal Überzieher oder Hütchen, fast wie bei einem 2.-Liga-Unihockeyverein."
Der ehemalige Sportdirektor der Young-Boys-Bern weiß, dass der österreichische Fußball aus dem Blick der Schweizer noch oft als der "kleine Nachbar" gesehen wird, was somit jedoch nur auf den Fußball nicht aber auf die infrastrukturellen Voraussetzungen zurückzuführen sei.
Bickel spricht über Rapids Test-Fragebogen
Trotzdem fühlte sich Bickel im neuen Umfeld vom ersten Tag an wohl. Die Problemfelder lagen für ihn sofort auf der Hand, die Legionärs-Anzahl wird sich im Winter wohl noch deutlich reduzieren.
Auch über das Einstellungsverfahren philosophiert der Geschäftsführer Sport in der Schweizer Zeitung: "Als die Liste der möglichen Kandidaten noch drei Personen umfasste, durfte ich einen Test-Fragebogen ausfüllen. 50 Fragen habe ich beantwortet. Es ging immer darum, fünf Begriffe zu ordnen nach Wichtigkeit für mich selbst. Wobei es immer ähnliche Begriffe sind, manchmal fünf positive, manchmal fünf negative. Als sie mir die Auswertung zeigten, konnte ich es fast nicht glauben. Es war, als würden sie mich seit 30 Jahren kennen. Selbst meine Eltern waren ziemlich überrascht. Beispielsweise stand da, wie man mit mir am besten kommuniziert. Oder dass ich schon ziemlich stur und abweisend oder arrogant reagieren kann, wenn man mich nicht in Entscheidungen einbezieht oder etwas zu wenig ausdiskutiert.“
Während diese Schilderung Rapid schmeichelt, bleibt abzuwarten wie gerne die Klub-Verantwortlichen die Kritik Bickels sehen. Fakt ist jedoch schon jetzt, dass der Schweizer ein Mann ist, der ausspricht, was er sich denkt.