Endstand
3:3
1:2, 2:1
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Scheiblehner: “Wir waren eigentlich schon tot”

Der BW-Linz-Coach zeigt sich mit der Moral seines Teams hochzufrieden, weiß aber: Es gibt noch einiges zu tun. Die Vorfreude auf das anstehende Derby ist groß.

Scheiblehner: “Wir waren eigentlich schon tot” Foto: © GEPA

Der FC Blau-Weiß Linz steht auf Thriller, so viel scheint sicher. Schon der Aufstieg in die Bundesliga glich einem Stück aus der Feder von Alfred Hitchcock. 

Das erste Heimspiel im neuen Donauparkstadion endete nach einer Linzer Aufholjagd mit 3:3 und bot alles, was sich (nicht nur) der neutrale Fan wünscht (der Spielbericht>>>).  

Trainer Gerald Scheiblehner erlebte an der Seitenlinie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das frühe 1:0 durch einen Koch-Elfer ließ sein Team etwas blauäugig werden.

Ein großes Lob für die Moral...

So fing man sich bis Minute 75 drei Treffer und alles schien bereits verloren. Doch ein Doppelschlag durch Ronivaldo, dem 34-jährig sein erster Bundesliga-Treffer glückte, und Gölles sorgte für die ersten Zähler der Blau-Weißen.

"Es war ein unglaubliches Spiel mit einer unglaublichen Moral meiner Mannschaft", resümiert Scheiblehner am "Sky"-Mikrofon.

Julian Gölles erzielte den Ausgleich für die Stahlstädter.
Foto: © GEPA

Ausgleichs-Torschütze Gölles sieht es ähnlich: "Es war ein Auf und Ab. Zum Glück haben wir dann noch den Punkt geholt und angeschrieben in der Bundesliga. Darauf können wir sicher aufbauen."

"Wir waren eigentlich schon tot, aber die Mannschaft glaubt immer an sich und wir haben wieder bewiesen, dass wir zurückkommen können", lobt Scheiblehner die kämpferischen Tugenden seines Teams.

...und die Erkenntnis, dass es noch viel zu tun gibt

Unter dem Strich sei es ein "sehr positives Unentschieden" gewesen. Nichtsdestotrotz, und dies war deutlich zu erkennen, muss sein Team vor allem defensiv noch so manches verbessern. 

Das sah freilich auch der Coach. "Wir müssen schon noch viel lernen, wir bekommen zu leicht Gegentore", betont er. "Zu Beginn war es teilweise ganz gut, aber wir fallen dann wieder in diese Muster hinein, dass wir um jeden Preis nach vorne verteidigen, auch wenn es gar nicht geht", erklärt er.  

Man müsse erst in der Liga ankommen. Zudem sei man "auch in den 'Infights' noch nicht hart genug" unterwegs.

"Wir sind eine Mannschaft, die immer an sich glaubt. Wir geben uns nie auf, mit uns muss man immer rechnen."

Julian Gölles streicht die Kämpferqualitäten von Blau-Weiß Linz hervor.

Große Vorfreude auf das Derby

Das Ankommen in der Beletage des heimischen Kicks müsse aber "schnell gehen. Wir haben nicht so viel Zeit", weiß der Übungsleiter der Stahlstädter. Dennoch: Die Mentalität seines Teams ist eine große Stärke, die auch mit Hinblick auf das Linzer Derby am nächsten Wochenende eine große Rolle spielen kann.

"Es freut mich unglaublich, dass wir uns mit dem Punkt belohnt haben. Das war auch für den Kopf ganz wichtig, um mit einem guten Selbstvertrauen ins Derby zu gehen", so Scheiblehner.

Fakt ist: Aufgeben tut man in Linz sprichwörtlich nur einen Brief. "Wir sind eine Mannschaft, die immer an sich glaubt. Das hat man ja auch im Vorjahr in der 2. Liga gesehen, so haben wir ja auch den Aufstieg geschafft. Wir geben uns nie auf, mit uns muss man immer rechnen", fasst es Gölles treffend zusammen.

"Wir müssen noch einiges besser machen"

So möchte man in wenigen Tagen auch dem Linzer Stadtrivalen ein Bein stellen. Gölles gibt zu, dass das erste Linzer Derby seit Mitte der 1990er-Jahre auch schon vor dem Duell mit Hartberg ein großes Thema bei den Blau-Weißen war.

Beim Satz "jetzt kommt der LASK, darauf freuen wir uns besonders", huscht ein schelmisches Grinsen über sein Gesicht.

Scheiblehner sieht das Derby als große Chance: "Es war immer ein großes Ziel von uns, in großen Stadien und vor vollen Häusern zu spielen. Jetzt haben wir die Gelegenheit."

Unter der Woche wird der Cheftrainer einen Plan schmieden, um den Erzrivalen zu knacken. Bis dahin wartet noch viel Arbeit auf ihn und sein Team.

Von der gelungenen Aufholjagd will er sich nicht täuschen lassen, er betont noch einmal: "Wir müssen noch einiges besser machen, um gegen Mannschaften wie den LASK bestehen zu können."

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