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Foda: "Persönliche Angriffe gehen zu weit"

Foda klagt über Beschimpfungen, spricht über Kaderplanungen und ein Versprechen für Schmerböck.

Foda:

Franco Foda ärgert sich über die Äußerungen mancher Sturm-Fans beim 4:1-Sieg gegen den SCR Altach.

"Es wurden Spieler vor dem Spiel verhöhnt und beschimpft. Man muss mit Kritik und Pfiffen leben, aber persönliche Angriffe gehen zu weit", so der Trainer des SK Sturm in der Sky-Sendung "Talk und Tore".

Unter anderem sei Stürmer Bright Edomwonyi verbal attackiert worden. "Umso höher ist ihm anzurechnen, dass er danach drei Mal getroffen hat", sagt Foda.

Gewisse Dinge ausblenden

Die Gräben zwischen der Mannschaft und dem harten Kern der Fans scheinen in Graz jedenfalls immer größer zu werden.

Nach außen hin gibt sich der 49-Jährige gelassen: "Man muss gewisse Dinge im Umfeld einfach ausblenden. Für mich persönlich ist es wichtig, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren." 

Spurlos ging die Stille im Liebenauer Stadion am Coach der Steirer aber nicht vorüber. "Ich bin schon einige Jahre bei Sturm und so etwas habe ich noch nicht erlebt", so Foda.

Sportdirektor? "Er muss eine Strategie entwickeln"

Den Jubel bei den vier Treffern gegen Altach, der jeweils demonstrativ im Bereich der Trainerbank und damit weit enfernt von den Fans stattfand, solle man nicht überbewerten: "Es sind Momente in einem Spiel, Reaktionen, die die Mannschaft entscheidet."

Auch nach Schlusspfiff gab es keinen Kontakt mit dem Anhang. Die Mannschaft von Sturm bildete einen Kreis in sicherer Entfernung der Nordkurve. Dort gab Foda seinem Team zwei Tage frei.

Auf die detailliert formulierten Kritikpunkte der Fangruppen, die bereits im Herbst geäußert wurden, geht der Trainer der Grazer in der Sendung nicht ein.

Mit der Suche nach einem Sportdirektor, der auch als Geschäftsführer tätig sein wird, wollen die Schwarz-Weißen zur ursprünglich unter Präsident Christian Jauk geplanten Struktur zurückkehren.



Ist Foda überrascht oder gar enttäuscht, dass man nun den sportlichen Bereich umstrukturiert? "Nein, es enttäuscht mich nicht. Es ist nicht mein Aufgabengebiet. Trainer sind austauschbar, ein Sportdirektor hat eine längerfristige Funktion. Er muss eine Strategie entwickeln. Für die Kampfmannschaft, aber auch für den Jugendbereich."

Kaderplanungen bereits fortgeschritten

Einmal mehr betont Foda allerdings, nicht in die aktuelle Suche miteinbezogen zu sein. Gleichzeitig scheint klar, dass der neue Sportdirektor in Graz, was den Kader für die kommende Saison betrifft, nicht viel Gestaltungsspielraum haben wird.

Die Zusammenstellung wird die Handschrift von Foda und General Manager Gerhard Goldbrich tragen, der künftig nur noch wirtschaftliche Veranwortung haben soll. "Wir haben die Planung für die kommende Saison schon in Angriff genommen und darüber gesprochen, wie der Kader aussehen soll", erklärt Foda.

Noch sei viel zu tun: "Es gibt einige Verträge, die auslaufen. Die Zeit drängt. Es ist eine extrem wichtige Phase."

Fodas Versprechen an Schmerböck

Ein Spieler, der derzeit beim WAC für Furore sorgt, wird nach Ablauf seiner Leihe nach Graz zurückkehren.

Marc Andre Schmerböck, am Samstag Schütze des späten 2:2-Ausgleichstreffers der Kärntner gegen den SK Rapid, erhält von Foda auf Senudng ein großes Versprechen: "Er wird auch bei mir einige Spiele absolvieren."

Im Frühjahr hat der linke Mittelfeldspieler drei Mal getroffen und damit seinen Ex- bzw. Bald-Wieder-Trainer überzeugt.

Sowohl Sturm als auch der WAC würden sich glücklich schätzen können: "Aktuell profitieren beide Parteien davon. Er hat Einsatzzeiten bekommen und Tore erzielt, da freuen wir uns natürlich für ihn."

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