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Abgänge? "Rapid muss über Schmerzgrenze gehen"

Bremen ist Zukunft. Thanos Petsos rät Rapid im LAOLA1-Interview, "über Schmerzgrenze zu gehen."

Abgänge?

Der "Missing Link" geht Rapid bald verloren.

Zumindest bezeichnete Ex-Sportdirektor Helmut Schulte seinen Königstransfer Thanos Petsos bei dessen Ankunft so. Mittlerweile sind zweieinhalb Jahre vergangen, der Deutsch-Grieche ist zum Führungsspieler und gestandenen Profi gereift.

Deshalb kommt Werder Bremen genau zur richtigen Zeit. Im Sommer, nicht jetzt. "Das kam für mich nicht in Frage, den Verein jetzt im Stich zu lassen", gesteht der 24-Jährige beim Treffen mit LAOLA1. Schließlich würde er sich am liebsten mit einem Titel verabschieden. Mit welchem, spielt dabei eine Nebenrolle.

Der mittlerweile 24-Jährige hat Rapid viel zu verdanken. Und trotzdem war klar, dass das "oft unterschätzte Österreich" nicht das Endziel seiner Karriere sein kann.

Im großen LAOLA1-Interview spricht Petsos über seine Entscheidung für Bremen, die noch nicht beendete Mission mit Rapid und rät den Hütteldorfern:

"Ich glaube, dass der Weg sogar dorthin gehen muss, auch manchmal über die Schmerzgrenze zu gehen, um gewisse Spieler halten zu können."

LAOLA1: Die Erwartungen für das Frühjahr sind groß. Was muss deiner Meinung nach mindestens herausschauen, wenn man noch in drei Bewerben so gut dabei ist?

Thanos Petsos: Wir haben schon letztes Frühjahr aufgetrumpft, das wollen wir fortsetzen. Mit Jelic ist dann ein Spieler schon länger dabei, mit dem wir im Trainingslager einiges einschleifen können. Wir müssen konstant, konzentriert sein und vielleicht nicht zu offensiv nach vorne laufen, sondern schlau spielen. Offensiv sind wir immer für Tore gut.

LAOLA1: Du hattest im Herbst immer wieder Rückenprobleme. Sind diese ausgeheilt oder tauchen die chronisch auf?

Petsos: Chronisch würde ich nicht sagen, aber ich hatte nach dem Ajax-Match länger Probleme damit, weil ich nie Pause gemacht habe, sondern es bis zum Winter mitgeschleppt habe. Nach dem Urlaub ging es wirklich gut. Jetzt habe ich es trotz der stärkeren Belastung gut weggesteckt. Ich merke es immer mal wieder, aber es ist nichts Schlimmes. Bei viel Belastung oder wenn die Muskeln steif werden, blockiert oft das ISG-Gelenk (Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, Iliosakralgelenk), aber sonst fühle ich mich gut.

LAOLA1: Einige Spieler haben sich eingewöhnt, die Mannschaft bleibt so wie es aussieht zusammen. Wie wichtig ist dieser Faktor tatsächlich?

Petsos: Extrem wichtig. Wenn wir ein paar Abgänge hätten, beispielsweise Kainz oder ich gegangen wären, wäre es ein erheblicher Nachteil für die ganze Mannschaft gewesen. Man müsste wieder neue Spieler integrieren, weil unser Kader nicht so breit besetzt ist, um diese Ausfälle zu kompensieren. Deshalb ist es optimal, dass wir in dieser Form mit mir bis Sommer zusammenbleiben.

LAOLA1: Wie sehr hat man bei Robert Beric gesehen, dass sich oft ein einziges fehlendes Puzzleteil schlagartig auf das ganze Gefüge auswirken kann?

Petsos: Er war die Sturmspitze Nummer eins, konnte uns nicht nur im Torabschluss, sondern auch im Ballsichern extrem weiterhelfen. Wir konnten dadurch über Stationen spielen, was auch den Außenspielern extreme Vorteile eingebracht hat. Klatschen lassen und dann in die Tiefe – da waren wir unberechenbar. Aber sowohl Prosenik als auch Jelic haben mit der Zeit die Bälle besser gesichert und sind zu Torabschlüssen gekommen. Wir können jetzt die Zeit nützen, um ein paar Sachen einzustudieren. Bei Jelic klappt es auch mit der Sprache besser. Ich bin zuversichtlich, dass er das in der Rückrunde besser hinkriegt.

LAOLA1: Jelic sprichst du oft an. Ist er wirklich besser integriert und eingespielt, als zu Beginn, wo er sofort in große Fußstapfen treten hätte sollen?

Petsos: Auf jeden Fall, vor allem beim Tempo und Orientieren, wie er die Bälle zu sichern hat, welche Laufwege er geht und wo er sich aufhalten soll. Das klappt schon sehr gut. Es kann nur nach vorne gehen.

LAOLA1: Beric ging letztes Jahr, du selbst wirst im Sommer eine große Lücke hinterlassen. Wie groß ist deine Motivation, im Frühjahr noch einmal alles herauszuholen?

Petsos: Ich will auf jeden Fall noch gerne einen Titel holen – egal, ob Pokal oder Meisterschaft. Und in der Europa League so weit wie möglich kommen, da haben wir schon einiges erreicht, was schon lange nicht mehr der Fall war. Das ist auf jeden Fall ein riesengroßer Anreiz, sich mit so einer tollen Truppe positiv zu verabschieden. Ich betone auch gerne, dass ich durchaus irgendwann zu Rapid zurückkehren könnte.

LAOLA1: Wieviel hat bzw. bedeutet es dir noch immer, das grün-weiße Wappen zu tragen?

Petsos: Für die Fans gilt: Einmal Rapidler, immer Rapidler. Das hat sich bei mir auch ins Herz eingebrannt. Ich hatte hier eigentlich die drei besten Jahre in meiner Karriere. Dass das Gesamtpaket mit Trainern, Verantwortlichen, Fans und Mannschaft so passt, wird man selten noch einmal so finden.


Servus liebe Rapid-Fans,auf diesem Wege wollte ich mich herzlichst für die bislang 2 1/2 vergangenen Jahre...

Posted by Thanos Petsos on Montag, 11. Januar 2016

LAOLA1: Wie wichtig war es dir, dich via Facebook an die Fans zu wenden, damit dein Abschied im Sommer nicht falsch verstanden wird?

Petsos: Es ist nicht einfach, so einen Schritt zu wagen. Ich wollte klarstellen, dass ich noch alles für den Verein geben werde, wir unsere Ziele erreichen können. Ich habe meine Perspektiven dargestellt, sportlich sowie auch von der Liga her. Der Wechsel im Sommer passt perfekt. Die Hinrunde war eigentlich die beste, die ich bei Rapid gespielt habe, dementsprechend hat sich das angeboten. Leider ergibt sich keine Ablösesumme für Rapid, aber ich bin nichtsdestotrotz noch bis Sommer hier.

LAOLA1: Du warst der Königstransfer von Helmut Schulte, wurdest als „Missing Link“ geholt. Wie siehst du deine Entwicklung über zweieinhalb Jahre bei Rapid?

Petsos: Von mir wurde von Beginn an viel gefordert, die Erwartungen waren hoch. Nach dem Pokal-Aus in Runde 1 war schlechte Stimmung, aber wir haben dann eine ordentliche Saison gespielt. Letztes Jahr war es ähnlich, angefangen mit Misserfolgen wie in Helsinki. Ich persönlich hatte ein bisschen Scheiße am Fuß. Einzelne Szenen sind für mich nicht optimal gelaufen, aber ich denke, dass mein Spiel nicht komplett schlecht war. Solche Phasen gehören dazu. Das komplette Jahr 2015 ist dann sehr zufriedenstellend gelaufen. Ich habe mich recht gut herausgekämpft und wieder die Führungsposition eingenommen, die ich für mich sehe – als Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm.

LAOLA1: Dieser Herbst 2014 war für dich keine einfache Zeit. Wie wichtig war es, aus diesem Tief wieder herauszufinden und was hast du daraus mitgenommen?

Petsos: Aus solchen Phasen lernt man. Wenn es nur super läuft, neigt man dazu, dass eh alles läuft und arbeitet womöglich nicht so hart. So muss man sich immer hinterfragen, was die wichtigen Dinge sind. Dementsprechend sind solche Phasen wichtig und auch wenn es gut läuft, sollte man noch besser werden wollen. Aber ich war wohl nicht der einzige mit einer schwachen Phase, bei mir wurde es halt extrem öffentlich gemacht. Ich konnte aber damit umgehen, wir sind auch als Mannschaft stärker geworden.

LAOLA1: Du spielst auf die Kritik von Sportdirektor Müller an. Hat dich das gekitzelt oder doch sehr geärgert?

Petsos: Bei Rapid ist es immer üblich, dass sich der Trainer vor die Spieler stellt und niemanden öffentlich kritisiert. Natürlich hat es mich ein bisschen geärgert. Wir hatten dann auch ein Gespräch, dass er viel mehr Potenzial in mir sieht.

LAOLA1: Ich erinnere mich, dass du anfangs damit gehadert hast, dass du dich nicht mehr so offensiv einschalten kannst wie bei den vorigen Vereinen. Hast du dich an diese Rolle im Endeffekt gewöhnt, weil du es musstest, oder hast du gemerkt, dass du dort andere Stärken besser einbringen kannst?

Petsos: Anfangs war es etwas schwieriger, dass die Abstimmung mit ein paar Neuen glatt läuft. Mit Schwab und Grahovac haben wir aber das perfekte Mittelding gefunden, wie wir uns abstimmen, wer mit nach vorne geht. Jetzt passen die Abläufe blind. Das war extrem wichtig und geht nur mit der Zeit.


LAOLA1: Du hast im jungen Alter deine ersten Einsätze in der deutschen Bundesliga gehabt, mit zwei Abstiegen (Lautern, Fürth) aber früh Enttäuschungen erlebt. War Rapid damals das richtige Auffangbecken, um einen Neustart hinzulegen?

Petsos: (lacht) Druck habe ich mir selber auferlegt, da ich die Nummer 5 von Peter Schöttel genommen habe. Es wurde viel erwartet, aber ich hatte komplette Rückendeckung vom Trainer, auch wenn ich mal nicht so gut gespielt habe. Das war extrem wichtig, um dieses Vertrauen zurückzuzahlen und den Fußball, den ich kann, in die Mannschaft zu tragen. Dass ich fußballerisch gut drauf bin und den Aufbau mitgestalte, zeichnet mich aus. Das hat in der deutschen Bundesliga damals teilweise gefehlt, obwohl das erste Jahr bei Lautern echt stark war. Ich bin jetzt gestärkt, um den Schritt zurück zu gehen.

LAOLA1: Aus welchem Bereich wirst du das meiste von Rapid mitnehmen?

Petsos: Dass ich mich sportlich und als Person weiterentwickelt habe – als Führungsspieler und neben dem Platz. Ich nehme mit, ruhig und bescheiden zu sein, da Rapid ein extrem bescheidener Verein ist, sich alles erarbeitet und einen richtig guten Job gemacht hat, um aus dem Minus zu kommen. Das sieht man, dass der komplette Verein extrem stark ist.

LAOLA1: Welche Komponenten spielen zusammen, dass für dich im Sommer der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen ist?

Petsos: Ich hatte ja ein super Angebot von Rapid, wollte mir aber dennoch Zeit lassen. Es gab auch andere Interessenten, aber als Bremen auf mich zukam, sind die Gespräche sehr positiv verlaufen. Die Farben sind grün-weiß, sie haben ein super Stadion und spielen guten Fußball. Sie planen auch mit mir in einer Führungsposition. Durch die Erfahrung, auch in der Europa League, glaube ich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um als gestärkter Spieler mit 25 Jahren zurück in die Bundesliga zu kehren. Ich habe hoffentlich bald 100 Pflichtspiele für Rapid bestritten. Dann kann man sich auch in einer anderen Liga beweisen.

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LAOLA1: Wie klar wurde dir in den drei Jahren, dass Österreich nicht das Endziel deiner Karriere sein kann?

Petsos: Eigentlich war es schon zu Beginn mein Ziel, irgendwann wieder den Schritt nach Deutschland zu machen. Ich hatte mir ja nicht vorgestellt, dass es hier so schön ist und so viel Spaß macht. Die Stadt ist überragend. Oft wird der Fußball hier etwas unterschätzt – gerade von den Deutschen, aber auch von anderen Ligen. Da wird gesagt, dass man hier keinen Druck hat und einfacher Fußball gespielt wird. Das ist aber nicht so. Wenn man sich die Spiele genau anschaut - von der Laufleistung her und wie gekämpft wird - ist es teilweise schwieriger als woanders. Österreich wird immer klein gemacht, es ist aber nicht so einfach, wie viele denken, hier zu spielen – da die Plätze nicht so gut sind und jeder Gegner gegen Rapid immer alles geben will. Der Ruf ist nicht der beste, aber ich hoffe, dass es sich positiv auf die Liga auswirkt, sollte Österreich bei der EM aufzeigen.

LAOLA1: Du warst beim Trainingsauftakt etwas mürrisch. Wäre für dich der Winter schon der optimale Zeitpunkt gewesen, um zu gehen?

Petsos: Es wäre von Bremer Seite theoretisch möglich gewesen. Aber ich denke, Rapid hätte es nicht zugelassen. Ich wollte dem Verein auch noch etwas zurückgeben und erreichen. Für mich war klar, dass es für mich nicht in Frage kommt, den Verein jetzt im Stich zu lassen.

LAOLA1: Wie wichtig siehst du diese neue Verhandlungsposition in den kommenden Jahren für Rapid, auch einmal nein sagen zu können, um Spieler zu halten?

Petsos: Das wird extrem wichtig sein. Wenn du zu viele Abgänge hast, musst du immer eine komplett neue Mannschaft aufbauen, größtenteils aus Österreichern. Ich glaube, dass der Weg sogar dorthin gehen muss, auch manchmal über die Schmerzgrenze zu gehen, um gewisse Spieler halten zu können.

LAOLA1: In deiner Brust schlagen zwei Herzen – das deutsche und das griechische. Wie konkret war das Interesse von Olympiakos und warum wurde es Bremen?

Petsos: Mein Berater hat mit den Verantwortlichen gesprochen, ich bin auch nicht abgeneigt, einmal nach Griechenland zu gehen. Finanziell wäre es dort vielleicht noch um einiges besser gewesen, aber das Ziel war Deutschland.

LAOLA1: Waren es rein sportliche Gründe oder haben familiäre auch reingespielt?

Petsos: Auch. Bremen ist nicht so weit von Düsseldorf weg. Wenn du deinen Job machst, ist es aber relativ egal. Das Gesamtpaket muss für dich passen, du musst dich wohlfühlen im Verein und dafür auch einige Dinge zurückschrauben.

LAOLA1: Für das griechische Nationalteam kannst du dich bei einem deutschen Teamchef wie Michael Skibbe wohl auch in Bremen aufdrängen.

Petsos: Wenn du in der deutschen Bundesliga spielst, kannst du dich genug präsentieren. Da wird kein großer Unterschied sein, ob ich in Griechenland oder Deutschland bin.

LAOLA1: In Griechenland wäre mehr zu verdienen gewesen. Würde deiner Meinung nach jeder lügen, der sagt: „Geld spielt keine Rolle!“?

Petsos: Natürlich! Es ist immer die Wunschvorstellung eines Fans, dass ein Spieler zehn bis 15 Jahre bei einem Verein bleibt und dort seine Zelte aufschlägt. Geld spielt natürlich eine Rolle. Viele wissen nicht, was sie mit 30, 35 Jahren machen und müssen größtenteils damit auskommen, was sie sich in ihrer Karriere erarbeitet haben. Du musst dich absichern, weißt nicht, wie lange du noch spielen kannst. Es kann immer eine blöde Verletzung kommen, die dich außer Gefecht setzt. Du musst immer auf dich schauen, auch wenn du manchmal Beschimpfungen über dich ergehen lassen musst.

LAOLA1: Werder kämpft um den Klassenerhalt, hat sicher schon bessere Zeiten erlebt. Wie konnten sie dich trotzdem überzeugen?

Petsos: Dass ich diese Führungsrolle übernehmen soll, sie mit jungen, hungrigen Spielern arbeiten wollen und keine Transfers mehr tätigen wie zu damaligen Zeiten, als sie um zig Millionen irgendwelche Spieler geholt haben, die nicht einschlugen. Das hat perfekt ins Bild gepasst: In einem jungen Team zu arbeiten, wo man sich gegenseitig aufreibt und es nicht die großen Stars gibt, die glauben, sie wären die Besten und stehen über allen. Wenn du so eine Mischung hast, kann eine richtig gute Mannschaft entstehen. Ich hoffe natürlich, dass sie den Klassenerhalt schaffen. Für mich gehört Bremen mit diesem Stadion, den Fans und der Tradition ganz klar in die Liga. Es wäre extrem schade, wenn sie absteigen müssten, aber das Vertrauen ist schon da, dass sie das packen.

LAOLA1: Du verzichtest vorerst auf den Europacup und riskierst den Gang in die 2. Liga. Angeblich gibt es eine Klausel. Würdest du trotzdem mitgehen?

Petsos: Ich habe auf jeden Fall einen Vertrag für die erste und zweite Liga. Ich habe mich nicht umsonst für den Verein entschieden, würde den Weg mitgehen und bin überzeugt, dass sie schnellstmöglich wieder aufsteigen, falls es so kommen sollte. Natürlich ist es mein Primärziel, in der Bundesliga zu spielen, da ich mich als Erstliga-Spieler sehe und bisher nur in der jeweils höchsten Spielklasse gespielt habe. Man muss aber abwarten, was passiert.

LAOLA1: In deutschen Medien wurdest du im Hinblick auf Bremen zitiert: „Ich werde unterschätzt.“ In welchem Zusammenhang war das zu verstehen?

Petsos: Dass ich damals weniger zeigen konnte, als ich drauf habe. Damals kam ich in keinen Rhythmus, wir haben ständig gegen den Abstieg gespielt. Das war nicht so einfach. Gerade in den Europacup-Spielen mit Rapid habe ich mir selber bewiesen, dass ich auf extrem hohem Niveau zu super Leistungen fähig bin und diesen Fußball auch in Deutschland zeigen möchte.

LAOLA1: Dein einziges Bundesliga-Tor hast du ausgerechnet gegen Bremen gemacht.

Petsos: (lacht) Zu dem Zeitpunkt ist dort gerade Thomas Eichin Sportdirektor geworden. Da hat er sich garantiert ein bisschen geärgert. Das hat er bei den Gesprächen mit mir sicher noch im Hinterkopf gehabt.

LAOLA1: Hast du dir auch Tipps von Keeper Richard Strebinger über Werder geholt?

Petsos: Ich habe ihn schon ein bisschen befragt, über das Trainingszentrum, wo man am besten wohnen kann und die wichtigsten Dinge.

LAOLA1: Was sagen dir Werders Österreicher Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch?

Petsos: Junuzovic kennt man natürlich mehr, aber ich habe jetzt echt gute Spiele von Grillitsch gesehen. Ein guter Fußballer. Mir hat gefallen, was er drauf hat. Bei Junuzovic braucht man nicht viel zu sagen. Er ist eine gestandene Größe im Team, ein super Spieler. Es würde mich freuen, wenn er bleiben würde.

LAOLA1: Ist die deutsche Bundesliga für dich das oberste Ziel. Geht da nichts mehr drüber?

Petsos: Nachdem wir in Villarreal gespielt haben, wäre Spanien schon auch interessant. Eine fußballerische Liga, wo es extrem schnell geht, du handlungsschnell sein und gutes Passpiel haben musst. Der Rasen ist überragend. Deshalb wird Valencia jetzt in der Europa League sicher noch ein Highlight, da werden wir alles geben.


Das Gespräch führte Alexander Karper

 

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