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Müller: „Guter Dinge, dass wir noch wen bekommen“

Müller, was Transfer angeht. Krammer, was Titel angeht. Peschek, was Zukunft angeht:

Müller: „Guter Dinge, dass wir noch wen bekommen“

Müllers Büro befindet sich dieser Tage in Side.

Sportdirektor Andreas Müller hat das Handy im Rapid-Trainingslager fest in der Hand und ist freilich auch in der Türkei ständig erreichbar. Schließlich wollen die Wiener noch auf dem Transfermarkt zuschlagen.

Ein Außenspieler soll noch kommen, nachdem Louis Schaub noch länger verletzt ist und mit Philipp Huspek ein Spieler für das Frühjahr leihweise an den LASK abgegeben wurde.

„Es muss vom Sportlichen und vom Wirtschaftlichen passen. Es soll auch ein Spieler sein, der uns perspektivisch weiterhilft und den wir weiterentwickeln können. So gesehen ist das Transferfenster im Jänner immer schwierig. Aber ich bin guter Dinge, dass wir vielleicht noch einen Neuzugang bekommen“, klingt der Deutsche im Gespräch mit LAOLA1 mehr als vorsichtig optimistisch.

Sollte es wie zuletzt mit dem Wunschkandidaten, der ob einer möglichen EURO-Teilnahme lieber beim Verein blieb (aber im Sommer noch kommen könnte), nicht klappen, würde die Welt nicht untergehen: „Wir haben großes Vertrauen in unseren Kader.“

Doch das Februar-Programm mit vier Bundesliga-Runden (u.a. gegen Austria und Sturm), den Duellen mit Valencia in der Europa League und der Cup-Partie zu Hause gegen die Admira ist dicht. Müller: „Es wäre wünschenswert, die eine oder andere Alternative mehr zu haben.“

Die Suche ist abgeschlossen, nun bittet Müller um Geduld: „Wir haben mit dem Trainer über Kandidaten gesprochen und wer unser Top-Kandidat sein wird. Wir schauen, ob es machbar ist.“

Bis auf Michael Schimpelsberger („Er braucht eine neue Herausforderung und wir hoffen, dass es für ihn jetzt noch klappt“) soll auch kein Spieler mehr bis 1. Februar abgegeben werden.

„Wr gehen davon aus, dass wir mit diesem Kader ins Frühjahr gehen“, hält Müller fest.

Im Sommer sieht es dann wieder anders aus. Mit Thanos Petsos ist ein Abgang bereits fix, Stefan Stangl plant seinen offenbar auch schon: „Es gibt schon sehr viele Angebote“, so der Linksverteidiger im „Kurier“.

Florian Kainz wird bei entsprechenden Leistungen ohnehin wieder in der Gerüchteküche zu Gast sein, andere werden sich dazu gesellen, sofern die Leistungen im Frühjahr ansprechend sind. Vielleicht auch wieder Maximilian Hofmann.

„Das mit Liverpool war nicht mehr als eine Zeitungsente, aber es ist schön zu hören“, grinst der Verteidiger, der nicht nur mit den „Reds“ in Verbindung gebracht wurde (u.a. auch HSV). Liverpool ist einer seiner Lieblings-Klubs, aber „dahin ist noch ein langer Weg.“

Jener zur Meisterschaft ist indes kürzer, der Team-Geist stimmt: „Die Mannschaft ist eng beisammen, da passt alles und der Spirit ist auch da. Jeder innerhalb des Teams hat das große Ziel und wünscht sich das auch."

Gelingt der große Wurf?

Die Sport-Verantwortlichen von Rapid gehen das Thema defensiv an, obwohl Salzburg mit neuem Trainer ins Frühjahr geht und die Austria sich trotz Platz zwei noch eher in einer Findungsphase befindet. Rapid hätte den eingespieltesten Kader und zeigte zuletzt im Frühjahr immer wieder gute Halbsaisonen.

Müller mit einem möglichen Szenario: „Ich denke, die letzten Spiele werden für den großen Wurf entscheidend sein. Dass wir nah dran sind oder selbst führen. Und dann werden wir natürlich alles Menschenmögliche probieren. Unser Motto dieses Jahr: Wir haben alles zu gewinnen dieses Jahr.“

Sein Präsident Michael Krammer geht weiter: „Ich freue mich 2016 am meisten, wenn wir als Meister das Stadion eröffnen“, zeigt sich der Klubchef, der am Donnerstag seiner Profi-Truppe ganz nah und genau auf die Beine beim Training schaute, einmal mehr optimistisch (siehe Video).

Neben den sportlichen Zielen will Rapid sich rund um die Eröffnung des Allianz Stadions auch wirtschaftlich weiterentwickeln.

Deswegen kam der Präsident samt Delegation am Mittwochabend in Side an. Für Geschäftsführer Christoph Peschek ein idealer Ort, um zu konzipieren.

„Wir nutzen das Trainingslager auch, um Themen zu besprechen, über Entwicklung und Infrastruktur. Hier finden wir die Ruhe dafür“, so der 32-Jährige, der sich bei einem „Hobbykickerl“ das Außenband im Knöchel gerissen hat („Den Ausfall verkraftet Zoki“) und in Side herumhumpelt.

In Wien geht es besser: „Wir sind mit dem Allianz Stadion sehr gut unterwegs, jetzt geht es darum, ein Trainingszentrum weiter zu entwickeln und zu optimieren, so dass wir wettbewerbsfähig sind.“

Thema TV-Vertrag

Großer Zukunftspunkt ist auch der nächste TV-Vertrag. Der aktuelle läuft 2017 aus, für den neuen wollen die Hütteldorfer Vorkehrungen treffen. Denn Rapid will dieses Mal nicht einfach nur gleichberechtigter Partner sein.

„Wir sind dabei, uns die internationalen Modelle genau anzusehen und zu prüfen. Wir sind mit der derzeitigen Verteilung unzufrieden. Rapid ist die mit Abstand populärste Marke, der beliebteste Verein, der die Massen anlockt – egal ob zu Hause, auswärts oder vor dem Fernseher. Demzufolge sind wir dahinter, dass Rapid zukünftig besser aussteigt als bisher“, kündigt Peschek an.

Dieser Tage ist Side für Rapid mehr als nur ein Trainingslager.

 

Aus Belek berichtet Bernhard Kastler

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