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Thomas Murg: Ein Gewinner auf Kainz' Spuren

Thomas Murg steht bei Rapid vor Explosion. Als Vorbild gilt sein steirischer Landsmann.

Thomas Murg: Ein Gewinner auf Kainz' Spuren

Die Neuzugänge Christoph Schösswendter, Ivan Mocinic oder Arnor Ingvi Traustason stahlen dem einen oder anderen medial zuletzt die Show.

Dabei hat sich beim SK Rapid ein ganz anderer still und leise zur wertvollen Aktie im Team von Trainer Mike Büskens emporgearbeitet.

Galt er in Insider-Kreisen bereits als großer Gewinner der Vorbereitung, bestätigte er diesen Eindruck auch zum Saisonstart eindrucksvoll. Die Rede ist von Thomas Murg, der nach einer Wadenbeinprellung bereits wieder fit für das EL-Quali-Hinspiel bei Torpedo Zhodino (am Donnerstag, ab 19 Uhr live im LAOLA1-Ticker) ist.

„Als Gewinner können mich nur andere bezeichnen, das kann nicht ich entscheiden. Ich habe jetzt eine gute Form und muss schauen, dass ich diese halte“, erzählt der 21-jährige Steirer beim Interview-Termin mit LAOLA1.

Wie ein Neuzugang

In gewisser Hinsicht ist auch der Doppel-Torschütze vom 5:0 gegen Ried fast wie ein Neuzugang zu behandeln.


Lediglich sieben, meist kurze Einsätze bestritt der Mittelfeld-Akteur seit seiner Verpflichtung im Jänner, ehe ihn eine Innenbandverletzung aus der Bahn warf. Trotzdem war das erste halbe Jahr für ihn eine wertvolle Erfahrung.

Ob ihm angesichts seines Premierentreffers zum Startelf-Debüt, ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Austria, noch immer ein Grinser auskommt?

„Nein, aber es war trotzdem wichtig für mich. Mit Leistungen am Platz kommt man dann auch gescheit an in der Mannschaft. Man muss zeigen, was man kann. Das Debüt war in Ordnung – es war eigentlich ein perfekter Tag.“

Weil sein Abschied von den Violetten kein schöner war, er es unbedingt beweisen wollte und mit seinem Derby-Tor auch die kritischen Fans auf seine Seite holte. So, wie es aktuell auch Maximilian Entrup zu wünschen wäre.

Mit seiner Vergangenheit will sich Murg aber nicht mehr aufhalten.

„Das Spielsystem spricht für mich“

„Zu dem Thema ist eigentlich alles gesagt worden. Ich habe mich an die Farben gewöhnt, fühle mich pudelwohl bei Rapid – und das ist gut so.“

Gut ist es auch für Rapid, denn der Offensivspieler bestritt nach überstandener Verletzung seine erste volle Vorbereitung bei den Grün-Weißen, ist variabel im Mittelfeld einsetzbar, schwer ausrechenbar, glänzte als Serien-Torschütze und nahm die Frühform auch gleich in die Pflichtspiele mit.

Warum es derzeit so gut läuft? „Ich muss mich wohlfühlen, und das tue ich bei Rapid. Die Mannschaft taugt mir, auch das Spielsystem spricht für mich. Ich bin einer, der gerne spielt, das tun wir bei Rapid. Wenn ich mich wohlfühle und gesund bin, dann kann ich meine Leistung bringen und explodieren.“

Lob von Büskens beflügelt

Die bisherigen Tore waren gut fürs Selbstvertrauen, dabei war Murg bisher keiner, der als großer Goalgetter in Erscheinung trat. Daran will er trotz Traumstart arbeiten.

„Ich glaube schon, dass vor dem Tor noch einiges fehlt. Da muss man kaltschnäuziger sein. In der Vorbereitung lief es ganz gut, auch zum Saisonauftakt. Wenn man trifft, hat man auch das nötige Glück. Das muss man sich auch erarbeiten. Es läuft gut.“

Das offensive, flexible Spiel der Hütteldorfer kommt ihm dabei entgegen. Unter Zoran Barisic war er meist noch nicht erste Wahl. Trotzdem will er diesen mit Nachfolger Mike Büskens nicht vergleichen.

Das Lob von Seiten des Deutschen tut ihm trotzdem gut, die Spielweise scheint auf ihn zugeschnitten zu sein. Besonders profitiert er von der Freiheit, vermehrt in die Mitte ziehen zu dürfen.

„Bei Rapid sind wir schon flexibel. Wir wollen ja das Spiel machen, unsere Außenverteidiger stehen ein bisschen höher, dadurch können wir Flügelspieler ein bisschen variieren. Mir kommt das schon entgegen. Ich bin ein Spieler, der gerne Räume sucht und nicht nur auf seiner Position steht. Ich glaube schon, dass das für mich spricht.

Kainz als Vorbild für steilen Aufstieg

Tore und Assists stehen bei seiner Zielsetzung ganz weit oben. Er will der Mannschaft auf diese Art und Weise helfen. So wie es Florian Kainz vor seinem Wechsel zu Werder Bremen getan hat. Sein steirischer Landsmann gilt da durchaus als Vorbild.

„Er hat seine Sache super gemacht, hat sich in den zwei Jahren bei Rapid enorm entwickelt. Letztes Jahr hat er dann 19 Assists gehabt – das spricht für sich. Er hat eine Klasse-Entwicklung genommen. Wenn man als Junger kommt, will man natürlich ähnliches – Tore und Assists machen, seine Leistung bringen.“

LAOLA1-Redakteur Karper mit Thomas Murg

Trotzdem strebt er nicht an, ein zweiter Kainz zu werden. Viel mehr will er sich positive Aspekte abschauen und doch seinen ganz eigenen Weg gehen.

„Auf jeden Fall. Aber er ist trotzdem ein Spieler, der vorgezeigt hat, wie schnell es gehen kann. Natürlich schaut man da ein bisschen drauf.“

„…, obwohl ich noch jung bin“

Mit Plänen für die Zukunft setzt er sich noch nicht auseinander. Es gilt einmal, bei Rapid Fuß zu fassen. Denn oft wird vergessen, dass Murg trotz seiner langjährigen Karriere erst 21 Jahre alt ist.

„Druck setze ich mir keinen. Ich habe jetzt schon einige Verletzungen gehabt, man hört jetzt schon ein bisschen mehr auf den Körper, obwohl ich noch jung bin. Es ist das Wichtigste für einen Fußballer, auf den Platz zu gehen, etwas mit dem Ball zu machen und nicht neun Wochen in die Kraftkammer und Läufe machen zu müssen. Das ist eigentlich mein Hauptziel: Einfach Spaß am Fußball haben und gesund bleiben. Was dann kommt, werden wir sehen.“

Murg ist bodenständig geworden. Nicht nur die Verletzungen, auch die Vaterrolle seit November haben ihn ruhiger werden lassen. Gute Voraussetzungen, um auch bei Rapid trotz auffälligem Start nicht sofort abzuheben.

Deshalb betont er: „Ich muss meine Leistungen bringen, im Training Gas geben und der Mannschaft mit meinen Qualitäten weiterhelfen. Und auch die nötigen Tore machen, die Assists liefern – dafür bin ich als Offensivspieler auch geholt worden.“


Alexander Karper

 

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