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Prommegger dachte ans Karriereende

Nach Doppel-Gold und Gesamtweltcup-Sieg stand das Karriereende im Raum:

Prommegger dachte ans Karriereende

Doppel-Gold bei der WM und Sieg im Gesamtweltcup - Snowboarder Andreas Prommegger hat die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich.

Kurz habe er nach der WM daran gedacht, seine Karriere zu beenden, gibt der 37-Jährige gegenüber der APA zu: "Es wäre der schönste Zeitpunkt zum Aufhören. Aber warum soll ich es machen? Ich bin bei der Polizei, die unterstützt mich genau für das, was ich mache. Ich kann nach wie vor gut mithalten, es kommt ein Olympia-Jahr. Meine Sponsoren sind happy und ich kann ein bisschen was dazuverdienen."

Prommegger: "Habe selbst nicht mehr daran geglaubt"

Erst bei seinen neunten Weltmeisterschaften klappte es im März in der Sierra Nevada mit einer Medaille für den Routinier. "Medial gesehen steht der Olympiasieg vielleicht noch einmal über den Weltmeistertiteln. Aber für mich ist das aus emotionaler Sicht wirklich nicht mehr zum Toppen. Es hatte fast jeder Tränen in den Augen. Wenn man sich meine Vorgeschichte bei Großereignissen anschaut - über 15 Jahre dabei, und immer wieder enttäuscht worden." Je dreimal war er zuvor Vierter und Fünfter gewesen.

Es sei ein Unterschied, wenn man als Neuling ins Team komme und dann Weltmeisterin werde, wie es Daniela Ulbing schaffte ("Das ist ein Wahnsinn, großen Respekt"), oder wenn man wie er so viele Jahre gekämpft und immer so knapp dran gewesen sei.

"Ich habe sehr oft gehört, dass man geduldig sein muss. Ich habe aber selber auch nicht mehr daran geglaubt, ich glaube, die wenigsten haben das wirklich, dass ich das erreichen kann." Ja, man müsse geduldig sein, aber wenn man 15 Jahre kämpfe und nie belohnt werde, zweifle man einfach mal daran. Er habe dann auch relativ lange gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten.

Im Sommer "Monate weg vom Sport"

Er war deshalb "Monate im Sommer weg vom Sport", der Haubau nahm viel Zeit im Anspruch, im September wurde Tochter Laura eingeschult, Sohn Lukas besucht den Kindergarten. "Meine Familie steht ganz oben. Wenn man das mit dem Sport vereinbaren kann, ist das wunderbar. Familie, Training, Häuslbauen, Polizei - alles unter einen Hut bringen, ist nicht leicht, es ist sich aber ausgegangen. Ich kann beruhigt und locker ins neue Jahr gehen." Seine Frau Susanne gebe ihm "totalen Rückhalt", er dürfe so lange Snowboarden, so lange es ihm Spaß mache.

Nach drei Gesamtweltcupsiegen (2011/12, 2012/13, 2016/17) und zweimal WM-Gold brauche er sich für die Winterspiele keinen Druck machen. "Es ist so schön, ich kann das erste Mal locker in ein Großereignis gehen. Aber ich meine, ich bin so erfolgreich gewesen, dass das Ziel wieder eine Medaille sein muss, ganz klar. Aber es ist alles nur noch Zugabe, was kommt", sagte der trotz makelloser Saison nur Achte der Wahl zum "Sportler des Jahres". Bei Winterspielen war er bisher Achter 2014 in Sotschi, Neunter jeweils 2006 in Turin und 2010 in Vancouver (je RTL).

Für die Parallelläufer gibt es mit dem Riesentorlauf nur noch einen Bewerb bei Olympia. "Generell reicht eine Chance, um eine Medaille zu machen. Wir haben ein starkes österreichisches Team, es ist immer schwer, sich zu qualifizieren. Vollgasgeben vom ersten Rennen an, wir haben gleich einen harten Weltcupblock, da musst du gleich gut reinstarten, das ist für den Kopf sehr wichtig."

Los geht es am 14. Dezember mit einem PSG in Carezza. In Österreich ist man im Jänner in Lackenhof und Bad Gastein zu Gast.

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