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Österreichische Snowboard-Asse sind "hungrig auf mehr"

Österreichs Snowboard-Helden der vergangenen Saison - Fabian Obmann und Andreas Promegger - wollen heuer noch höher hinaus.

Österreichische Snowboard-Asse sind Foto: © GEPA

Die österreichischen Snowboard-Helden der vergangenen Saison sind ein Routinier sowie ein Newcomer gewesen - Newcomer, zumindest was die großen Erfolge betrifft.

Denn Fabian Obmann hat im März auch für sich selbst unerwartet in einem Herzschlagfinale den Gesamtweltcup geholt, einige Wochen davor hatte sich Andreas Prommegger im Alter von 42 Jahren den Slalom-WM-Titel gesichert. Gemeinsam mit dem rot-weiß-roten Team geht es nun am Donnerstag in Carezza in die neue Saison.

"War sehr, sehr wichtig, dass Fabi die Kugel geholt hat"

Prommegger tritt beim Auftakt gleich als Vorjahressieger an. Wie 2022 folgt auch diesmal ein PGS in Cortina d'Ampezzo, und zwar am Samstag mit Prommegger als Vorjahres-Zweitem. Das war die Basis für den Salzburger, dass auch er im letzten Saisonrennen noch um die große Kugel mitgemischt hat.

"Im ersten Augenblick ist es extrem bitter", meinte Prommegger. "Aber ich habe schon acht Kugeln daheim. Und für mich war es auch sehr, sehr wichtig, dass Fabi die Kugel holt und kein anderer."

43 Jahre - immer noch große Ziele

Drei dieser Weltcup-Kugeln sind große, geholt 2011/12, 2012/13 und 2016/17. "Mit vier großen Kugeln wäre ich neuer Spitzenreiter, das wäre schon schön", hat der Pongauer noch große Pläne - trotz seines Alters.

Seine seit fünf Wochen 43 Lenze halten Prommegger nicht davon ab, sogar bis zu den Olympischen Spielen 2026 in Cortina und Mailand zu denken. "Nächste Saison kommt die WM, bei der ich gesetzt wäre als Weltmeister. Und dann Olympia - in einem der schönsten Gebiete. Es ist schon reizvoll."

Konkurrenzfähig fühlt sich der dreifache Weltmeister sowieso, wie Prommegger der APA verdeutlichte. "Es gibt außer mir keinen Athleten, der in den letzten zehn Jahren immer um die Kugel mitgefahren ist. Ich bin nie schlechter als Fünfter im Gesamt-Weltcup gewesen. Da sieht man, dass ich eine extreme Konstanz habe", meinte er selbstbewusst.

Auch diesmal fühle er sich super vorbereitet. "Ich bin auch mittlerweile in einem Alter, in dem ich nicht mehr so viel Schneetage brauche."

Radmarathon "eine der geilsten Geschichten, die ich überhaupt erlebt habe"

Er gehe auch nicht mehr stur nach Trainingsplan vor, sondern nach Gefühl. Dem hat der Familienvater auch nachgegeben, als er sich heuer für den Ötztaler Radmarathon angemeldet hat. "Das war mir extrem wichtig. Das war eine andere Erfahrung von den Emotionen her - eine der geilsten Geschichten, die ich überhaupt erlebt habe."

Nun fiebert er dem Auftakt entgegen. "Alle Wintersportarten laufen schon. Es wird Zeit, dass auch wir loslegen. Carezza und Cortina sind wunderschöne Rennen zum Starten."

Obmann will dort anfangen, wo er aufgehört hat - ohne Druck

Mit einer positiven Einstellung geht auch Obmann in die Auftaktbewerbe, Druck verspüre er als Titelverteidiger keinen. "Ich habe es mir und meiner Familie bewiesen, dass ich doch sehr schnell snowboarden kann. Wenn es nächste Saison nicht die große Kugel wird, werde ich daher nicht enttäuscht sein", erklärte der Kärntner.

Grundsätzlich wolle er aber schon dort weitermachen, wo er aufgehört hat. "Den einen oder anderen Tag möchte ich am Siegerpodium stehen, vielleicht auch ganz oben."

Kugeln im Wohnzimmer "Kriege einen Grinser ins Gesicht"

Der Ablauf des für den Gewinn der großen Kristallkugel entscheidenden Rennens mit dem mehrmaligen Wechsel der imaginären Kugel ist für Obmann "der ideale Stoff für eine Verfilmung. Jedes Mal wenn ich die Kugeln anschaue im Wohnzimmer, kriege ich einen Grinser im Gesicht. Das war ein Wahnsinn und das wird noch andauern. Dass ich mit dem Gefühl ins erste Rennen starten darf, dass ich der beste Snowboarder war, das ist cool. Die große Kugel ist gefühlsmäßig das Größte, das man erreichen kann."

Mit seinen 27 Jahren ist Obmann einer der Jüngeren in der rot-weiß-roten Equipe. "In unserem Team sind viele schon ein bisschen älter, ein bisschen arrivierter." Nachteil sei das seiner Meinung nach keinesfalls, erläuterte der Slalom-WM-Vierte.

"Im ganzen Weltcup-Zirkus haben zuletzt eher die Älteren gewonnen. Wir haben Weltcup-Rennen gehabt, bei denen das Durchschnittsalter der ersten Vier 40 Jahre war. Deswegen ist es absolut cool, dass ich das mit dem Alter habe erreichen dürfen."


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