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Vierschanzen-Tournee: Favoriten-Check

Überflieger, Titelverteidiger, ÖSV-Adler. LAOLA1 checkt vor Vierschanzen-Tournee die Favoriten:

Vierschanzen-Tournee: Favoriten-Check

Mit der Vierschanzen-Tournee steht für die Skispringer das erste Saison-Highlight auf dem Programm.

Vor der 65. Auflage (30. Dezember bis 6. Jänner) blickt LAOLA1 auf den Favoritenkreis – Wer ist der Top-Favorit, welche Chancen hat der Titelverteidiger und was kann man von den ÖSV-Adlern erwarten?

Der Top-Favorit

Er ist gerade einmal 17 Jahre alt und dennoch der große Favorit auf den Tournee-Gesamtsieg. Der Stern von Domen Prevc ist in dieser Saison so richtig aufgegangen, der Slowene gewann vier der ersten sieben Weltcup-Springen, landete nur einmal nicht in den Top 10. Diese Konstanz und seine bisherige Unbekümmertheit sprechen für den Youngster, ob er mit dem Druck, den das erste Saisonhighlight mit sich bringt, umgehen kann, bleibt abzuwarten. „Ich spüre überhaupt keinen Druck, mein Team ist großartig und gibt mir die Unterstützung, die ich brauche. Ich habe bei meinem Bruder gesehen, wie es ist, wenn man einen Wettkampf nach dem anderen gewinnt. Das ist für mich also nichts vollkommen Neues“, gibt sich Domen (noch) gelassen.

Der Titelverteidiger

Domens Bruder Peter Prevc dominierte die vergangene Saison quasi nach Belieben, kürte sich am Kulm zum Skiflug-Weltmeister sowie zum Gesamtweltcup- und Tournee-Sieger. In dieser Saison steht der 24-Jährige bisher im Schatten seines kleinen Bruders und hat erst einen Podestplatz (3.) beim Auftakt in Ruka auf dem Konto. Die Generalprobe in Engelberg ging für den Slowenen mit den Rängen 26 und 33 komplett in die Hose. Findet Peter zu seiner Form aus dem letzten Winter zurück, ist ihm die Titelverteidigung aber durchaus zuzutrauen.

Die ÖSV-Hoffnungen

Österreichs Adler dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. Mit Manuel Fettner, Andreas Kofler, Stefan Kraft und Michael Hayböck standen in diesem Winter bereits vier ÖSV-Springer auf dem Podest. „Wir wollen in der Gesamtwertung mitreden. Das ist eine ganz klare Vorgabe“, so ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin. „Dazu haben wir jetzt auch den Willen und das Selbstvertrauen. Aber wir werden von Wettkampf zu Wettkampf denken.“

Bei der Generalprobe in Engelberg sorgte Hayböck für den ersten rot-weiß-roten Saisonsieg und geht mit dementsprechend viel Selbstvertrauen in die Tournee. "Ich freue mich irrsinnig, weil es eigentlich kein besseres Timing gibt. So knapp vor der Vierschanzen-Tournee gewinnen zu können, das ist perfekt“, weiß Hayböck.

Mit sieben Top-Ten-Plätzen in sieben Bewerben zählt auch Kraft zu den-Mitfavoriten. "Ich war jedes Mal unter den 10 und war schon dreimal am Stockerl. Bei jedem Sprung konstant zu sein, das ist das Wichtigste bei der Tournee. Natürlich will ich dann in Bischofshofen noch um das Stockerl mitkämpfen", sagt der Salzburger Ex-Tournee-Sieger.

Auch Manuel Fettner, der fünf Top-10-Platzierungen zu Buche stehen hat, ist guten Mutes. "Ich bin furchtbar zufrieden, das sind die besten Voraussetzungen für die Tournee für mich." Neben Hayböck, Kraft, Fettner und Kofler komplettieren die Debütanten Markus Schiffner, Florian Altenburger und Elias Tollinger das ÖSV-Team. Gregor Schlierenzauer, der nach seiner Knieverletzung intensiv an seinem Comeback feilt, nimmt wie geplant nicht am ersten Saison-Höhepunkt teil.

Der Unscheinbare

Daniel Andre Tande ist in diesem Winter bisher der einzige Norweger, der den hohen Erwartungen an das Team von Alexander Stöckl gerecht werden kann. Trotz einer mehrwöchigen Trainingspause im Sommer infolge einer Stressfraktur im Bein präsentierte sich der 22-Jährige zu Saisonbeginn in Topform und sprang in fünf von sieben Bewerben unter die Top-4. Sollte ihm bei der Tournee der Sprung ganz nach oben gelingen, muss man Tande auf der Rechnung haben.

Der Unvollendete

Einzel-Weltmeister im Springen und Fliegen, Team-Olympiasieger, Gesamtweltcupsieger - der Sieg bei der Vierschanzen-Tournee fehlt Severin Freund allerdings noch. Der Gesamt-Zweite der vergangenen Tournee meldete sich nach seiner Hüft-Operation im Frühjahr samt fünfmonatiger Pause beim Weltcup-Auftakt überraschend mit einem Sieg und einem zweiten Platz zurück. Anschließend schaffte es der 28-Jährige nicht mehr aufs Podest, dennoch sollte man ihn nicht abschreiben - auch wenn unsere deutschen Nachbarn bereits seit 15 Jahren auf einen Tournee-Triumph warten.

Der Außenseiter

Das polnische Team präsentiert sich in dieser Saison stark wie schon lange nicht. Besonders Kamil Stoch und Sommer-GP-Sieger Macej Kot stechen aus der Mannschaft von Stefan Horngacher hervor. Vor allem bei Stoch zeigt die Formkurve steil nach oben, wie nicht zuletzt der Sieg in Lillehammer und Rang zwei in Engelberg bewiesen haben. Dem 29-Jährigen ist eine Überraschung allemal zuzutrauen.

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