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Kraft nur von zwei Deutschen geschlagen

Der Salzburger springt in Russland aufs Podest:

Kraft nur von zwei Deutschen geschlagen Foto: © GEPA

Stefan Kraft fliegt in Nizhny Tagil zu seinem zweiten Podestplatz in dieser Saison.

Der Gesamtweltcupsieger des vergangenen Winters belegt im zweiten Bewerb in Russland nach Sprüngen auf 128 und 133,5 Meter den dritten Platz. Kraft muss sich nur den beiden Deutschen Andreas Wellinger und Richard Freitag geschlagen geben. Wellinger, der seinen dritten Weltcupsieg feiert, liegt 4,8 Zähler vor dem Samstag-Sieger Freitag, Kraft fehlen auf Platz zwei 7,4 Punkte.

Manuel Fettner wird als zweitbester ÖSV-Springer 13., Punkte holen auch Clemens Aigner (20.) und Manuel Poppinger (23.).

Vom ÖSV-Septett müssen gleich drei Athleten im Finale der besten 30 zuschauen: Michael Hayböck (35.), Daniel Huber (45.) und Markus Schiffner (47.).

Im Gesamtweltcup führt Freitag (270) vor Wellinger (239) und Tande (220), Kraft ist Vierter (190).

Kraft bleibt cool

Die Deutschen freuten sich über den starken Auftritt in Russland, eine Woche vor dem Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt und vier Wochen vor Beginn der Vierschanzen-Tournee. Freitag behielt sein am Samstag erstmals überhaupt erobertes Gelbes Trikot des Gesamtführenden an, Wellinger sorgte nach Rang vier ex aequo mit Kraft am Samstag für seinen ersten Saisonsieg.

"Es war ein geiler Wettkampf, einfach nur unglaublich", sagte Wellinger nach Sprüngen auf 132 und 133,5 m. Bei seinem zweiten Versuch bekam der Bayer sogar erstmals die perfekte Haltungsnote von 20,0. "A Zwanziger", rief er spontan in die Fernsehkamera, kurz bevor der Jubel über seinen Sieg ausbrach.

Auch für Kraft (128/133,5) wäre noch mehr möglich gewesen, vor allem weil er im ersten Durchgang als einziger Springer des Feldes mit Rückenwindverhältnissen zurechtkommen musste. "Ich bin natürlich überglücklich, dass das Stockerl noch geklappt hat. Gestern 0,1 hinter dem Stockerl, jetzt auf dem Stockerl", sagte Kraft. "Es war ein super Wettkampf. Vor allem der erste Durchgang war richtig cool, da waren die Verhältnisse ein bisserl schwierig, aber ich bin bei mir geblieben und habe echt einen coolen Sprung gemacht. Im zweiten habe ich ein bisschen attackiert. Ich habe so das Gefühl gehabt, dass nicht viel schief gehen kann."

Auch ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin lobte Kraft vor allem für seinen ersten Sprung. "Es war richtig schwierig. Wir haben es vom Wind her im ersten Durchgang, vor allem beim Stefan, wirklich nicht gut gehabt. Da hat er seinen besten Sprung des Wochenendes gezeigt. Am Ende habe es mit dem Podium geklappt. "Gott sei Dank, das war ganz wichtig für uns", sagte der Kärntner erleichtert.

Kuttin ortet Baustellen im ÖSV-Team

Kuttin ortet noch ein paar Stellen, an denen man im Team noch arbeiten muss. "Da merken wir, dass wir es noch nicht richtig laufen lassen können. Die Burschen machen aber einen sehr guten Job, weil sie voll bei der Sache sind. Ich bin davon überzeugt, dass sich auch die Ergebnisse demnächst einstellen werden. Aber ganz zufrieden bin ich natürlich nicht", gestand Kuttin.

Kraft durfte sich für seinen zweiten Einzelpodestplatz über 6.000 Schweizer Franken (5.132,15 Euro) brutto freuen. Neben Teamrang zwei in Wisla war es der insgesamt dritte Stockerlplatz für den Weltcup-Titelverteidiger, der noch auf den ersten Saisonsieg wartet. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich dem Doppel-Weltmeister kommendes Wochenende in Titisee-Neustadt.

"Ich werde jetzt ein bisserl Kräfte tanken und am Donnerstag geht es nach Titisee-Neustadt. Die Schanze mag ich sehr gern. Ich freue mich schon drauf, da kann man extrem weit springen", meinte Kraft schon in Richtung kommendes Wochenende vorausblickend.

Dort wird auch Gregor Schlierenzauer wieder ins ÖSV-Team zurückkehren, während Markus Schiffner die Reise nach Deutschland nicht antreten wird. Das Team flog übrigens noch Sonntagnacht nach Hause. In den nächsten Tagen steht aktive Regeneration sowie das eine oder andere Sprungtraining auf dem Programm. Um "mehr Selbstverständlichkeit reinzubringen" - wie Kuttin es ausdrückt.

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