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ÖSV-Damen: Pleite "schaut für uns blöd aus"

Risiko wird nicht belohnt. ÖSV-Damen nach der Pleite im WM-Super-G:

ÖSV-Damen: Pleite Foto: © GEPA

Es war eine empfindliche Pleite, die die österreichischen Speed-Damen im WM-Super-G in Aare erlitten haben.

Titelverteidigerin Nicole Schmidhofer belegte als beste ÖSV-Dame Rang elf, gefolgt von Tamara Tippler sowie Ramona Siebenhofer auf Platz 15. Stephanie Venier und Christina Ager schieden aus. Ergebnis>>>

"Schade, es war heute mannschaftlich nicht gut", sagt Siebenhofer. Schmidhofer stellt klar: "Wir sind unserer Favoritenrolle nicht gerecht geworden. Vor zwei Jahren haben wir alles auf den Kopf gestellt, heute is es eben anders gelaufen."

Für den ÖSV endete es mit dem schlechtesten Super-G-Ergebnis seit 1996 in der Sierra Nevada, als Anita Wachter 16. wurde, erstmals sei 2013 gab es keine Medaille in dieser Disziplin bei einer WM.

"Es schaut für uns ein bisschen blöd aus", sagt Schmidhofer in Anbetracht des Sieges von Mikaela Shiffrin. "Die fährt jetzt ihren vierten Super-G in dieser Saison und gewinnt zum vierten Mal. Aber sie gehört halt zu den Besten der Welt."

Shiffrin tritt damit die Nachfolge von Schmidhofer an, die sich deswegen aber nicht als Ex-Weltmeisterin sieht. 

Schmidhofer: "Kacke!"

"Es ist Auslegungssache. Man kann Ex-Weltmeisterin sagen oder Weltmeisterin von 2017. Das heutige Rennen ändert an meinem WM-Sieg 2017 gar nichts, ein Titel bleibt für mich für immer", meint Schmidhofer. 

Die Steirerin hadert nach ihrem Lauf mit Fehlern. "Es verzeiht keine Fehler hier runter. Ich habe zwei gemacht und sieben Zehntel ausgefasst. Wenn die Laufzeit so kurz ist, ist es gleich noch schlimmer", erklärt Schmidhofer ihren elften Platz. 

Sie wollte den Ski runterlassen und habe deshalb eine zu gerade Linie gewählt. "Ich habe meine schlaue Schmidi-Linie nicht ausgepackt", muss sich die 29-Jährige eingestehen.

Aber sie brauche sich nicht vorzuwerfen, nicht gekämpft zu haben. "So ist es mir lieber als wie bei Olympia, wo ich abgeschwungen habe und sieben Fragezeichen am Hirn hatte, weil ich nicht wusste, woher der große Rückstand kommt. Heute weiß ich, wo die sieben Zehntel liegen. Deshalb ist die Enttäuschung nicht so groß. Kacke, dass das heute passiert, aber so ist es nun mal."

"Wer nichts riskiert, gewinnt nichts"

Direkt hinter Schmidhofer landete Tippler, die sich einen fatalen Schnitzer leistete. "Es war halt einfach ein riesengroßer Fehler dabei, da war die Zeit weg. Ganz einfach zu erklären", sagt Tippler, die sich vorgenommen hatte, schon ein bisschen mit Köpfchen zu fahren, aber auch das Herz in die Hand zu nehmen. "Aber wenn man nichts riskiert, gewinnt man nichts."

Zu wenig riskiert hat Siebenhofer. "Ich hatte ein voll gutes Gefühl, habe dann aber zu viel auf die Linie geachtet und zu wenig aufs Skifahren. Ich bin schön runtergefahren", analysiert die Steirerin.

Auch wenn sie im Super-G ob der bisherigen Saisonergebnisse laut eigenen Aussagen nur überraschen hätte können, war die Ernüchterung nach einem Blick auf die Anzeigetafel aufgrund des Rückstands von 1,29 Sekunden groß.

"Es ist schon enttäuschend, wenn man mit Startnummer 18 abschwingt und über eine Sekunde zurück ist." Sie habe die Passage beim Doppeltor ein bisschen zu vorsichtig genommen. "Mit der sicheren Variante gewinnt man nichts."

Venier kann sich "absolut nichts vorwerfen"

Ähnlich wie Siebenhofer hatte sich auch Venier im Super-G "keine megamäßigen Chancen" ausgerechnet. Die Enttäuschung war nach dem Ausfall trotzdem da. 

"Ich habe mir das Tor extrem direkt angeschaut, aber die Trainer haben gefunkt, ich soll es runder fahren. Es war aber immer noch zu gerade. Ich habe keine Chance mehr gehabt, dass ich im Kurs bleibe", erklärt Venier. 

"Aber lieber alles riskiert als langsam im Ziel, ich kann mir absolut nichts vorwerfen. Ich muss das abhaken und nach vorne schauen", sagte Venier.

Am Mittwoch geht es gleich mit dem Abfahrts-Training weiter, als nächstes Rennen folgt am Freitag die Kombination (ab 11 Uhr im LIVE-Ticker).

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