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Shiffrin schafft Gold-Hattrick im WM-Slalom

Mikaela Shiffrin holt 3. Slalom-Gold in Serie. ÖSV-Damen gehen leer aus:

Shiffrin schafft Gold-Hattrick im WM-Slalom

Mikaela Shiffrin kürt sich in St. Moritz zur Slalom-Weltmeisterin und holt damit ihr drittes Slalom-WM-Gold in Serie nach 2013 und 2015.

Die Top-Favoritin verteidigt ihre Halbzeit-Führung in eindrucksvoller Manier und gewinnt souverän mit 1,64 Sekunden Vorsprung vor Wendy Holdener (SUI) sowie Frida Hansdotter (SWE/+1,75).

Michaela Kirchgasser wird bei ihrem letzten WM-Auftritt als Sechste (+2,22) beste Österreicherin. Bernadette Schild belegt Rang zehn (+2,97), Katharina Truppe Platz 19 (+3,63).

Historischer Hattrick

Shiffrin lag schon nach dem ersten Lauf 0,38 Sekunden vor Holdener in Führung. Im zweiten Durchgang fuhr die Riesentorlauf-Vizeweltmeisterin dann entfesselt mit überlegener Bestzeit zum WM-Hattrick.

Die US-Amerikanerin gewann als erst zweite Rennläuferin nach Christl Cranz (1937, 1938, 1939) dreimal in Folge Slalom-Gold. Für die erst 21-Jährige ist es die zweite Medaille in St. Moritz, sie hatte sich bereits Riesentorlauf-Silber geholt. Sie schloss zu jenem Kreis von Rennläufern auf, die vor ihrem 22. Geburtstag bereits dreimal Weltmeister waren, also Marielle Goitschel (6), Christl Cranz (4), Toni Sailer (4) und Erika Hess (3).

"Das ist etwas Spezielles"

Im Ziel fand Shiffrin, die auch Olympiasiegerin 2014 ist und damit bei ihrem vierten Großereignis in Folge triumphierte, erst die Anzeigentafel mit ihrer Zeit nicht. "Ich dachte mir schon, dass das gut war, aber ich wusste nicht, was meine Zeit ist. Dann habe ich sie gesehen und mir gedacht: Oh mein Gott!", schilderte Shiffrin.

Sie habe vorher nicht darüber nachgedacht, aber nun müsse sie sagen, dass es schon einiges bedeute, dreimal in Folge gewonnen zu haben. "Ehrlich gesagt, das ist schon was Spezielles. Ich bin so glücklich!"

Den zweiten Lauf hatte Shiffrins Trainer Mike Day gesetzt. Es sei ein wirklicher cooler Lauf gewesen, so Ski zu fahren, gefalle ihr. "So habe ich es trainiert, aber das in einem Rennen umzusetzen, ist mir bis jetzt noch nicht gelungen."

Holdener: "Ein Privileg"

Die 23-jährige Holdener fügte Kombi-Gold eine Slalom-Silbermedaille hinzu.

"Ich habe ein paar Fehler gemacht. Dann habe ich den Sprecher gehört, dass es knapp reichen könnte, dann bin ich einfach nur noch gefahren. Ich hätte insgesamt besser fahren können, aber ich bin überglücklich, dass ich Zweite bin", sagte Holdener, die als Halbzeitzweite im Finale für Shiffrin vorgelegt hatte.

"Wahnsinn, so die WM zu beenden, allgemein so fantastische zwei Wochen zu haben, ist ein Privileg."

Frida Hansdotter - mit 31 die Älteste auf dem Podest und mit mindestens genauso vielen Tränen in den Augen - schob sich von fünf auf drei nach vorne und meinte, "einen tollen Job gemacht zu haben".

Sie hält nun bei fünf WM-Medaillen: 3 Einzel, 2 im Team. Die Halbzeitdritte Veronika Velez-Zuzulova aus der Slowakei fädelte ein und schied aus.

Kirchgasser: "Darf mich nicht beschweren"

Erhobenen Hauptes konnte Kirchgasser das Zielstadion verlassen, die beste Saisonplatzierung in dieser Disziplin gelang ihr bei der WM.

"Es waren ein paar Hakler dabei. Aber in Summe darf ich mich nicht beschweren", sagte die 31-Jährige. "Es ist einfach schön, wenn man das, was man liebt, lange gut machen und mit jeder Faser genießen kann." Es sei noch nicht ganz vorbei, aber wenn man sage, es sei das letzte WM-Rennen, sei das Ende auch nicht mehr weit.

ÖSV-Damen übertreffen Erwartungen

Mit dem flachen Hang haderte Schild, der es nicht gelang, sich darauf einzueinstellen. "Auf solchen Hängen fahr ich vielleicht technisch noch zu sauber, lasse den Ski nicht wirklich gehen", meinte die Salzburgerin die mit dem ersten Lauf überhaupt nicht zufrieden war. Für die Zukunft wisse sie nun, wo sie ansetzen müsse.

Nach ihrem Crash im Riesentorlauf meldete sich Truppe für den Slalom fit. "Ich habe viel Erfahrung sammeln können, es war cool, mehr ist nicht mehr gegangen. Aber ich bin zufrieden", sagte die 21-jährige Kärntnerin, die auch im Teambewerb eingesetzt wurde und so beim Debüt zu drei Starts kam.

Die in dieser Weltcup-Saison von Verletzungen ihrer Spitzenläuferinnen arg gebeutelten ÖSV-Damen dürfen dennoch zufrieden mit drei Medaillen aus der Schweiz abreisen. Mit Kirchgassers Kombi-Medaille durfte gerechnet werden, nicht aber mit dem Super-G-Triumph von Nicole Schmidhofer und Abfahrts-Silber von Stephanie Venier.

Endergebnis WM-Slalom>>>

Statistik: Alle Weltmeisterinnen>>>

Medaillenspiegel WM 2017>>>

Stimmen zum Slalom der Damen:

Mikaela Shiffrin (USA/Gold): "Das war ein wirklicher cooler Lauf. So Ski zu fahren, das gefällt mir. So habe ich es trainiert, aber das in einem Rennen umzusetzen, ist mir bis jetzt noch nicht gelungen. Es hat sich angefühlt, als würde ich mit Nummer eins fahren, nach 30 Läuferinnen."

Wendy Holdener (SUI/Silber): "Wahnsinn, so die WM zu beenden. Allgemein so fantastische zwei Wochen zu haben, das ist ein Privileg. Druck war schon da. Ich habe eine Goldene gehabt, trotzdem hat jeder erwartet, dass ich wieder eine hole, wieder eine Medaille. Ich habe probiert, gut zu fahren, doch ich habe gemerkt, ich verliere Zeit. Die letzte Zwischenzeit habe ich gehört, dann habe ich bis ins Ziel gedacht, es könnte reichen."

Frida Hansdotter (SWE/Bronze): "Ich habe eine tollen Job gemacht, das Gefühl ist großartig. Es war wirklich hart. Ich bin nicht ganz zufrieden mit meinem Skifahren, aber mit der Medaille."

Michaela Kirchgasser (AUT/6.): "Ich habe zwar probiert, zu attackieren, aber es waren ein paar Hakler dabei. Aber in Summe, mit der besten Saisonplatzierung bei der WM, darf ich mich nicht beschweren. Es waren heuer viele Ausfälle drin, von einem Ausfall war ich heute weit entfernt. Es ist einfach schön, wenn man das, was man liebt, lange machen kann, lange gut machen kann, mit jeder Faser genießen kann. Es ist ja noch nicht ganz vorbei, aber wenn man sagt, es ist das letzte WM-Rennen, ist das Ende auch nicht mehr weit."

Bernadette Schild (AUT/10.): "Ich wollte es noch einmal probieren, schauen, ob es besser geht. Es ist nicht wirklich besser gegangen. Auf solchen Hängen fahr' ich vielleicht technisch noch zu sauber. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wenn ich mir Videos anschaue, denke ich mir, das schaut eigentlich ganz solide aus. Der erste war von oben bis unten einfach kein Lauf. Jetzt im zweiten war es ein bisschen besser. Das sind einfach Punkte, wo man ansetzen muss."

Katharina Truppe (AUT/19.): "Coole Stimmung, man hat sehr viel Erfahrung sammeln können. Es war cool da. Es ist nicht mehr gegangen. Von meiner Seite passt es, ich bin zufrieden."

Katharina Gallhuber (AUT/out): "Ich denke, ich bin oben gut weggekommen, aber ich bin durch die Haarnadel zu gerade geworden. Dann ist man früh weg. Ich nehme die guten Schwünge mit, die Stimmung mit. Es war ein super Erlebnis, ich habe viel erfahren dürfen. Das motiviert zum hart Arbeiten."

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