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Ski-Revolution: Die Pläne des ÖSV-Präsidenten

So will ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel den Ski-Weltcup revolutionieren:

Ski-Revolution: Die Pläne des ÖSV-Präsidenten

Peter Schröcksnadel lässt im Rahmen der Ski-WM in St. Moritz eine Bombe platzen.

Der ÖSV-Präsident plant eine Revolution des Ski-Weltcups. So sollen Technik-Rennen künftig unter der Woche am Abend stattfinden, an den Wochenenden sollen nur die Speed-Events über die Bühne gehen.

"So könnte man den dichten Weltcup-Kalender ausdünnen", begründet der 75-Jährige sein Vorhaben. Lange warten wolle er mit der Umsetzung der Idee nicht, am besten wäre ein sofortiger Umstieg.

"Das ist meine Idee, nicht seine"

Ins Rollen kommt die Debatte, als Schröcksnadel auf eine Aussage von Ex-Abfahrer Rudi Huber angesprochen wird. Der General Manager der Ski Racing Supplier Association (SRS), der Vereinigung der Ski-Ausrüster, kündigte unlängst an, "weniger Rennen und mehr Events" anzustreben.



"Das ist meine Idee, nicht seine", erwidert der ÖSV-Boss. "Und das schon lange. Man sollte den FIS-Kalender so ändern, dass am Dienstag und Mittwoch Abendrennen stattfinden."

Seine Vision: "Du hast die Amerika-Rennen am Abend, dann Madonna, Schladming oder Alta Badia. Wenn es aber so sporadisch stattfindet, interessiert es die TV-Stationen nicht. Es macht nur dann Sinn, wenn du regelmäßig Technikrennen Dienstag und Mittwoch am Abend durchführst. Dann kannst du die Speedrennen am Wochenende fahren. So kannst du den Kalender entzerren."

Deutsche TV-Sender mit ins Boot holen

Das Problem sei, dass die deutschen Fernsehsender bislang kein Interesse daran zeigten, Abendrennen unter der Woche zu übertragen.

"Ohne sie macht es keinen Sinn", merkt Schröcksnadel an und erklärt: "Man muss mit ihnen verhandeln. Ich denke, dass sie mittlerweile darauf einsteigen. Es muss ja nicht in die Prime-Time gehen. Wir könnten ja davor fahren, ab 17 Uhr zum Beispiel."

Dass dafür die deutschen Zugpferde fehlen, glaubt er nicht: "Mit Neureuther, Luitz, Rebensburg und einigen anderen haben sie das nötige Potenzial."

Aufpassen auf die Champions League

Bei seinem Plan gibt es aber auch einiges zu bedenken. "Man muss auch wegen Fußball aufpassen. Jetzt läuft die Champions League wieder, da dürfen wir nicht gleichzeitig fahren. In der Kernzeit des Weltcups – von Dezember bis Mitte Februar – wäre das aber möglich", so der Tiroler.

"Die Zeit für eine Umstellung wäre reif", findet er. Jetzt gleich, nach dieser Saison? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: "Ja sicher!"

Bleibt die Frage, wie wahrscheinlich die Umsetzung dieser Idee ist. "Das ist schon realistisch, weil die FIS sind wir. Also wir alle – und wir können das diskutieren."

Klingt nach einem ambitionierten Vorhaben. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, wie wichtig das Wort des ÖSV-Präsident im Ski-Weltverband ist. Die letzte größere Umstellung - die neue Startnummer-Regelung bei Speedrennen - war beispielsweise ebenfalls seine Idee.

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