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Start bei Herren: Vonn verrät ihren Plan

Vor der Ski-WM verrät Lindsey Vonn ihren Plan, im Herren-Weltcup zu starten.

Start bei Herren: Vonn verrät ihren Plan

Einen Tag vor der Eröffnung der Ski-WM in St. Moritz (6.-19. Februar) erneuert Lindsey Vonn ihren Wunsch, in einem Weltcup-Rennen gegen Männer anzutreten.

"Das ist eines meiner großen Ziele für die Zukunft, ich will das unbedingt machen", stellt sie klar.

Zuletzt scheiterten ihre Versuche, bei den Herren mitzufahren. Doch die US-Amerikanerin gibt nicht auf: "Mein Trainer wird der FIS im Frühling einen Vorschlag unterbreiten. Hoffentlich bekommen wir es im Winter 2018 hin."

Die 32-Jährige hat dafür bereits eine spezielle Strecke auserkoren. Welche das ist, wieso die WM nur an dritter Stelle ihrer Prioritäten-Liste steht, warum sie eine eigene TV-Show erhält und was sie an Roger Federer begeistert, hat LAOLA1 zusammengefasst.

LINDSEY VONN...

... über ihre TV-Show "Chasing History" auf Eurosport: Ich war immer sehr offen was mein Privatleben betrifft. Ich bin auf Social Media aktiv, mit der TV-Show können die Fans aber noch mehr über mich erfahren. Das wird großartig. Die ersten Folgen laufen am Sonntag (5.2./Anm.) um 19 Uhr auf Eurosport. Ich habe sie schon gesehen und bin begeistert.

... über den Inhalt der Doku-Serie: Eigentlich sollte ich dabei begleitet werden, wie ich Ingemar Stenmarks Sieg-Rekord jagen will. Zwei Tage nach Drehbeginn habe ich mir dann den Oberarm gebrochen. Es ist nicht ideal, aber so können die Leute genau erfahren wie es mir mit der Verletzung und der Reha gegangen ist. Und den Rekord jage ich ja trotzdem.

... über die nach wie vor spürbaren Folgen ihrer Oberarm-Verletzung: Es ist immer noch nicht ideal. Ich kann die Skistöcke halten und den Leuten die Hände schütteln. Ich kann mir aber zum Beispiel keinen Zopf binden. Wenn ich den Arm zu lange belaste, tut er weh.

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... über die Bedeutung des Stenmark-Rekords: Ich hätte in tausend Jahren nicht daran gedacht, jemals Ingemars Rekord zu brechen. Er ist DIE Legende im Ski-Sport - viele denken, dass er der Größte aller Zeiten ist. Ich denke das zumindest. Als ich aufgewachsen bin, wollte ich unbedingt Olympiasiegerin werden. Die ganzen Weltcupsiege kamen dann einfach so und jetzt stehe ich so knapp davor.

... über den selbst auferlegten Druck, den Stenmark-Rekord als Ziel auszugeben: Als ich näher an Annemaries Frauen-Rekord gekommen bin, ist der Druck immer größer geworden. Jeder hat darüber geredet, die ganze Zeit. So ist es jetzt auch mit Ingemars Rekord. Nur ist der Druck nun noch einmal viel größer. Da muss ich durch, ich muss mich auf das Skifahren konzentrieren und fokussiert bleiben.

... über Ingemar Stenmark persönlich: Ich habe ihn erst einmal getroffen, letztes Jahr beim City-Event in Stockholm. Er lebt eher zurückgezogen und kommt nicht oft zu Weltcup-Rennen. Er hat aber gemeint, wenn ich knapp vor seinem Rekord stehe, kommt er.

... wie es ihr nach der Verletzung vor der WM mental geht: Der Sieg in Garmisch hat geholfen, die zwei Stürze in Cortina waren definitiv Rückschläge. Ich bin aufgeregt aber selbstsicher. Nicht so selbstsicher wie ich schon einmal war, aber es geht. Ich habe hier schon gewonnen, die Strecke liegt mir. Das Ziel ist eine Medaille. Ich weiß, was ich dafür tun muss. Dafür werde ich alles geben.

... ob sich ihre Ansprüche aufgrund der Verletzung geändert haben: Ich gehe auf die Medaillen los. Entweder ich hole eine Medaille oder ich scheide aus. Das ist mein Anspruch. Ich denke trotz aller der Umstände, dass ich gewinnen kann.

... über den Austragungsort St. Moritz: Ich habe viele gute Erinnerungen an diesen Ort, habe hier schon gewonnen. Es ist fast immer sonnig, der Schnee ist stets gut. Es ist toll, die WM hier zu haben. 2003 war ich nicht im WM-Team, weil mein Coach dachte, ich sei nicht gut genug. Deswegen freue ich mich, dass ich jetzt dabei bin.

... über ihre geplanten Starts in St. Moritz: Ich werde Abfahrt, Super-G und Kombi fahren. Ich bin in dieser Saison bis jetzt keinen Slalom gefahren also weiß ich nicht, wie das läuft.

... über die immer häufiger werdenden Verletzungen im Ski-Zirkus: Es ist ein großes Problem. Aksel, Ted, die ganzen Stürze bei den Herren in Garmisch. Ich weiß nicht, wie man das ändern kann. Verletzungen sind große Probleme in diesem Sport, ich hoffe sie werden weniger. Skifahrer werden immer einen Weg finden, schnell zu fahren – dadurch ist es immer gefährlich. Es ist aber definitiv hart, das mitansehen zu müssen.

... über die Tatsache, dass die Damen-Abfahrt in St. Moritz woanders startet als jene der Herren: Das ist doch ganz üblich. Es wäre cool, wenn wir den gleichen Start hätten – den freien Fall würde ich gerne fahren. Mir ist das aber egal, unsere Strecke ist trotzdem schön.

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... über ihre Pläne, eines Tages an den Start eines Herren-Rennens zu gehen: Das ist eines meiner großen Ziele für die Zukunft, ich will das unbedingt machen. Ich trainiere gerne mit Männern, weil ich da noch mehr an meine Grenzen stoßen und mich verbessern kann. Im Wettkampf würde ich gerne in Lake Louise mit ihnen fahren, das ist die einzige Strecke, die bei Damen und Herren annähernd gleich ist. Auf allen anderen Herren-Strecken bin ich noch nie gefahren, das wäre ein riesiger Nachteil. Mein Trainer wird der FIS im Frühling einen Vorschlag unterbreiten. Hoffentlich bekommen wir es im Winter 2018 hin.

... über die Bedeutung der WM in Vergleich zu Olympischen Spielen und Stenmarks Rekord: Ingemars Rekord ist mein größtes Ziel. Die Olympischen Spiele kommen an zweiter Stelle und WM und Weltcup-Kugeln danach. Ingemars Rekord ist so groß, es wäre unglaublich ihn zu brechen. Aber wenn ich hier bei der WM antrete, will ich gewinnen – auch wenn WM-Medaillen vielleicht nicht meine höchste Priorität haben. Ich werde definitiv ans Limit gehen.

... über Roger Federers Sensations-Sieg nach Comeback bei den Australian Open und mögliche Vergleiche zu ihr: Ich denke, wir beide lieben das, was wir machen. Er liebt Tennis und arbeitet hart, das tue ich im Skisport auch. Viele Leute haben ihn abgeschrieben, er hat dennoch gewonnen. Viele haben gemeint, ich hätte es nach meinen Verletzungen nicht mehr drauf und ich habe in Garmisch gewonnen. Roger ist eine große Inspiration. Er ist trotz all der Erfolge immer noch nett und nicht überheblich – total umgänglich. Viele erfolgreiche Sportler verändern sich, er ist immer noch Roger. Ich hoffe, dass die Leute über mich ähnlich denken.

... ob sie sich nach einem "normalen" Leben sehnt: Ich weiß gar nicht mehr, was das bedeutet. Ich vermisse aber nichts, das ist mein Leben. All das hat dazu geführt, was ich bin. Das ist mein normales Leben - ich akzeptiere es und komme damit gut klar. Deswegen mache ich auch die TV-Show. Ich liebe das Adrenalin am Start und den Wettkampf an sich. Skifahren macht mir immer noch Spaß, sonst hätte ich schon aufgehört.

 

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