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Mayer in Garmisch am Stockerl, Franz knapp nicht

Matthias Mayer setzt Podest-Serie in der Abfahrt fort. Italiener feiert Comeback-Sieg:

Mayer in Garmisch am Stockerl, Franz knapp nicht Foto: © GEPA

Matthias Mayer setzt seine Podestserie in der Abfahrt fort! Der Kärntner schafft es in Garmisch-Partenkirchen zum vierten Mal in Folge aufs Stockerl.

Der 30-Jährige belegt bei Frühlingsbedingungen Rang 3. Auf den Sieger Dominik Paris (ITA) fehlen Mayer 0,40 Sekunden. Der Südtiroler feiert seinen ersten Weltcupsieg nach dem Kreuzbandriss im Jänner 2020. Beat Feuz (SUI) bleibt als Zweiter um 0,03 Sekunden vor Mayer.

Der Trainingsschnellste Max Franz fährt mit höherer Nummer 10 knapp am Podest vorbei. Ihm fehlen nur 0,02 Sekunden auf seinen Teamkollegen.

Daniel Hemetsberger zeigt als Neunter (+1,15) auf und empfiehlt sich für das WM-Team. Vincent Kriechmayr verpatzt die Zielkurve und belegt nach schwerem Fehler noch Rang 11.

Otmar Striedinger belegt Rang 16. Daniel Danklmaier verliert nach einigen Fehlern 2,78 Sekunden.

Hannes Reichelt vergibt mit einem Ausfall seine letzte  - ohnehin kleine - Chance auf einen Start in der WM-Abfahrt.

Paris entreißt Feuz den Sieg

Mayer legt mit Nummer 1 vor. Seine Bestzeit hält nur bis Nummer 3: Kitzbühel-Doppelsieger Beat Feuz setzt sich durch Himmel und Hölle ab, verliert aber unten fast seinen ganzen Vorsprung. Er rettet 3 Hundertstel zur zwischenzeitlichen Führung.

Auch diese Bestzeit steht nicht lange: Dominik Paris setzt sich mit starker Fahrt im unteren Teil um 0,37 Sekunden ab. Für den Südtiroler ist es der 19. Weltcupsieg, der 15. in einer Abfahrt. Bestenliste>>>

Mayer: "Kleiner Fehler in der Hölle"

"Ich wusste, dass Paris alles geben wird, das hat er gestern gezeigt. Ich habe gescheit Gas gegeben und probiert, mich kleinzumachen und voll reinzuhängen. Ich habe in der Hölle einen kleinen Fehler gemacht", erklärte Mayer im ORF-TV.

Seine Fahrt sei ziemlich am Limit gewesen, bestätigte Paris. "Es ist in letzter Zeit aufwärts gegangen, das Selbstvertrauen und die Lockerheit sind zurück."

Die Piste sei im Gegensatz zum ersten Training etwas weicher geworden, aber für die warmen Temperaturen sei sie gut gewesen, erklärte Mayer. "Es läuft gut für mich, es fehlt leider ein bissl für ganz vorne, ich hoffe, dass auf die nächste Woche hin noch was drinnen ist."

Da steht am Sonntag die WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo auf dem Programm, vorher wird er aber noch Super-G und Kombination bestreiten, auch Slalom-Training hat er bereits in den Beinen.

Im Abfahrtsweltcup vergörßert Feuz seinen Vorsprung auf Mayer auf 48 Punkte. Nach der WM stehen noch drei Abfahrten im Kalender.

Ausrufezeichen von Franz

Zittern muss das Trio bei der Fahrt von Max Franz: Der Trainings-Schnellste schrammt als Vierter nur um 2 Hundertstel am Podest vorbei. Mit diesem Top-Ergebnis dürfte sich Franz das WM-Ticket gesichert haben.

Auch Daniel Hemetsberger hat nach seinem zweiten Top-10-Platz sehr gute Karten. Otmar Striedinger belegt Rang 16. Hannes Reichelt vergibt mit einem Ausfall seine letzte  - ohnehin kleine - Chance auf einen Start in der WM-Abfahrt.

Ergebnis der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen>>>

Ferstl sorgt für Schrecksekunde

Für eine Schrecksekunde sorgt Josef Ferstl. Der Deutsche stürzt am Seilbahnsprung spektakulär.

Er kann selbst ins Ziel fahren und meint im Interview: Ich denke, es geht mir den Umständen entsprechend gut, das hätte viel schlimmer ausgehen können. Was ich sagen kann: Die Knie sind in Ordnung. Wie es ausschaut, hat es mich an der Schulter und dem Sprungelenk erwischt."

Stimmen:

Matthias Mayer: "Die Konstanz passt über die Saison recht gut, auf den ersten Platz fehlt aber meistens ein bisschen was, das ist natürlich ärgerlich. Für die WM hoffe ich das natürlich noch zu ändern und da dann vielleicht zuschlagen zu können."

Dominik Paris: "Ich glaub schon, dass es ziemlich am Limit war. Oben wollte ich es wieder so erwischen, wie gestern - das ist mir ganz so gelungen. Ab dem Eishang habe ich gewusst: Heute muss ich ein bisserl mehr riskieren. Ab der Hölle war es dann sehr gut und da hat fast alles gepasst. Nach der Verletzung ist die Lockerheit nur langsam wieder gekommen, es passt aber jetzt vor der WM auf alle Fälle."

Max Franz: "Eigentlich brauche ich den Druck nicht, aber heute schaut es fast danach aus. Ich hoffe, dass das jetzt für Cortina passt und ich da heute gut angeschrieben hab. Quali-Druck ist nix lässiges, würde mich nicht stören, wenn mir das erspart bleibt. Im Super-G morgen habe ich sicher noch etwas gutzumachen. Aber ich weiß, dass ich auch dort einen schnellen Schwung habe und möchte morgen eine gute Leistung zeigen."

Daniel Hemetsberger: "Ich bin wieder überglücklich mit dem Resultat, auch wenn es noch nicht vorbei ist, passt das für mich. Es hat schon sehr geschmiert und teilweise ist mit der Außenski davongefahren, da habe ich mir dann selber gesagt 'He, geh gscheit drüber'."

Vincent Kriechmayr: "Die Fahrt heute war nicht so schlecht wie zum Beispiel in Kitzbühel. Außer der letzten Kurve war es schon okay, da wollte ich es frecher probieren, das ist aber völlig misslungen. Nach dem 2. Platz in Bormio habe ich eigentlich nichts verändert, auch das Material ist ähnlich geblieben. Es ist nicht das Material schuld, es ist der Athlet, der oben steht und seine Leistung bringen muss."

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