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"Gutes Niveau": Die Jahresbilanz der ÖSV-Herren

So analysiert Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher das Jahr 2017:

Foto: © GEPA

14 Podestplätze in 15 Rennen, davon fünf Siege, drei zweite Ränge und sechs dritte Plätze. So liest sich die Bilanz der ÖSV-Herren in der bisherigen Saison.

"Wir haben ein sehr gutes Jahr gehabt. Wir haben ein gutes Niveau in allen Disziplinen, können überall um das Podest mitfahren, mit nicht nur einem, sondern mehreren Athleten", bilanziert Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher am Jahresende.

Ganz oben stand in der Saison 2017/18 neben dem vierfachen Sieger und Gesamtweltcup-Führenden Marcel Hirscher aber nur Vincent Kriechmayr - im Super-G in Beaver Creek.

"Der Großteil der Mannschaft ist gut in Form, es läuft aber noch nicht so, wie wir es gerne hätten", ist Puelacher nicht ganz zufrieden.

Puelacher: "Hoffe, dass das Glück zurückkommt"

Das wurde in Bormio deutlich. Kriechmayr leistete sich in der Abfahrt nach Zwischenbestzeit einen schweren Fehler und wurde nur 28., in der Kombination fädelte beim vorletzten Tor auf dem Weg zu Platz zwei ein. "Vinc hat zwei Podestplätze liegen lassen. Aber so ist der Rennsport, ab und zu sehr schön, ab und zu sehr hart", schilderte Puelacher.

Kriechmayr konnte damit gut umgehen. "Ich hätte das Zeug dazu gehabt, zweimal aufs Podium zu fahren und jetzt stehe ich mit Nichts da. Das ist schon sehr bitter, aber es gibt Schlimmeres. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich wegen so einem Blödsinn meinen Grinser nicht verliere", betonte der 26-Jährige. Es waren seine ersten beiden Rennauftritte auf der Stelvio. "Mir taugt der Hang grundsätzlich. Ganz mögen hat sie mich nicht, sonst hätte sie mich durchkommen lassen bis ins Ziel. Aber Kopf hoch, 2018 wird sicher besser", blickte Kriechmayr positiv voraus.

Laut Puelacher habe nur das fehlende Glück ein "sehr gutes" Abschneiden in Bormio verhindert. "So sind wir gut ausgestiegen. Ich hoffe, dass das Glück im Neuen Jahr zurückkommt und wir ganz vorne dabei sind", sagte der Tiroler. Von der Konkurrenz fürchtet er die "sehr starken" Norweger und Italiener. "Die gilt es zu schlagen. Wir gehören auch dazu, es wird ein spannender Jänner", so Puelacher.

Da sind die Klassiker in Adelboden, Wengen und Kitzbühel sowie der Schladming-Slalom die Highlights und zugleich Gradmesser für die im Februar stattfindenden Olympischen Winterspiele in Pyeongchang.

Abfahrts-Durststrecke soll enden

Dorthin wollen die ÖSV-Aktiven mit einem Abfahrtssieg im Gepäck fliegen. Seit dem Triumph von Hannes Reichelt am 28. Jänner 2017 in Garmisch warten sie vergeblich auf einen. "In der Abfahrt müssen wir im flachen Teil ansetzen, mit der Position müssen wir noch besser werden", ortete Puelacher Verbesserungspotenzial.

Mayer ist einer derjenigen, die die Durststrecke beenden wollen. "Wir waren ein paar Mal knapp dran, ich denke, das geht sich diese Saison noch aus", ist der 27-Jährige guter Dinge. Mit seiner Saison ist er bisher zufrieden. "Mein größtes Ziel ist, die konstante Form, die ich mir erarbeitet habe, so weiterzuführen und mich schön langsam wieder aufs Podium vorzuarbeiten bei den wichtigen Rennen im Jänner", sagte Mayer.

Vor der Weltcup-Fortsetzung steht Silvester an. Groß feiern ist bei den ÖSV-Athleten anlässlich des Jahreswechsels nicht angesagt. "Es wird ein gemütlicher Abend, nichts Tragisches. Wenn ich nach dem Wochenende mit mehr da gestanden wäre, hätte ich vielleicht gefeiert, aber so nicht", gab Kriechmayr zu Protokoll. Mayer hatte noch keinen genauen Plan: "Normalerweise treffe ich mich mit ein paar Freunden, wir sitzen kommod zusammen, trinken vielleicht einen Sekt zum Anstoßen und ein paar Kracher werde ich schon raushauen."

Puelacher genießt die im Winter rare Zeit mit der Familie. "Wir gehen essen, es ist eine ruhige Feier mit der Familie", so der Chefcoach. Am 1. Jänner verfolgt er das Neujahrs-Konzert und -Skispringen im Fernsehen, in der Folge auch den Parallel-Event in Oslo. Den lässt er in seiner Funktion als Trainer aus. Neben Hirscher ist von den ÖSV-Herren am Holmenkollen nur Michael Matt im Einsatz.

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