Anna Veith ist zufrieden.
Im Gegensatz zu ihrem Comeback-Rennen am Dienstag, bei dem sie den zweiten Durchgang verpasst hatte, qualifizierte sich die Salzburgerin am Mittwoch für das Finale und sammelte als 25. die ersten Weltcuppunkte.
„Es hat sich schon besser angefühlt als gestern, aber es ist noch sehr viel Luft nach oben“, sagt Veith. „Skifahrerisch ist es noch lange nicht das, wo ich hin will.“
Der Kopf sei schon weiter als der Körper. „Ich habe auf diesem Niveau einfach noch zu wenig trainiert, deshalb ist es körperlich schwer umzusetzen. Ich brauche noch viel mehr Trainings-Umfang, muss meinen Rechtsschwung verbessern und am Timing arbeiten“, erklärt die 27-Jährige.
Überwindung und Überzeugung
Die Folgen ihrer schweren Knieverletzung, die sie sich sich im Oktober 2015 bei einem Trainingssturz in Sölden zuzog, sind ein ständiger Begleiter. „Es wäre gelogen wenn ich sage, ich spüre gar nichts. Aber es geht gut, es ist alles im Rahmen“, sagt die zweifache Gesamtweltcupsiegerin. Auf der Strecke kann sie die Verletzung ausblenden. „Während des Rennens kämpfe ich.“
Vor allem bei den schwierigen Neuschnee-Bedingungen im zweiten Durchgang musste sich Veith aber überwinden. „Ich bin zu rund gefahren und habe den Ski nicht genug gehen lassen. Aber das Wichtigste ist: Ich bin am Start gestanden und war überzeugt von dem, was ich tue. Das war ganz wichtig.“
"Ich weiß jetzt, dass es funktioniert. Es fühlt sich einfach richtig an und das taugt mir. Ich nehme die Erfahrung mit und hoffe, dass ich mich so wieder herantasten kann."
Die Olympiasiegerin von 2014 zieht nach ihrem Comeback ein positives Resümee. „Ich weiß jetzt, dass es funktioniert. Es fühlt sich einfach richtig an und das taugt mir. Ich nehme die Erfahrung mit und hoffe, dass ich mich so wieder herantasten kann.“
Herantasten an die Weltspitze, das ist Veiths Challenge in den kommenden Wochen. Um wieder auf absolutem Top-Niveau zu fahren, benötige es nun so viel Rennpraxis wie nur möglich. „Es ist total wichtig, dass ich jetzt Rennen fahre und mich so wieder langsam herantaste.“
"Froh, dass 2016 vorbei ist"
Deshalb wird Veith nach ein paar Trainingstagen in der Heimat auch beim nächsten RTL Anfang Jänner in Maribor am Start stehen. Die Salzburgerin sehnt das neue Jahr bereits herbei. „Ich bin froh, dass 2016 vorbei ist“, sagte sie im "ORF“, „Es war ein sehr langer, harter Weg. Ich bin froh, dass ich das Jahr noch mit einem Rennen abschließen konnte.“
Ein Weg, der noch nicht vorbei ist. Mit ihrem Comeback hat Anna Veith aber einen groß Schritt gemacht.