news

Hannes Reichelt setzt mit Sieg Ausrufezeichen

Super-G-Weltmeister rast bei WM-Generalprobe in Garmisch zu seinem 6. Abfahrtssieg.

Hannes Reichelt setzt mit Sieg Ausrufezeichen

Was für eine WM-Generalprobe für Hannes Reichelt.

Der 36-jährige Salzburger rast in der 2. Abfahrt von Garmisch mit der Startnummer 1 zur Bestzeit und sichert sich seinen 12. Weltcup-Sieg, seinen 6. in der Abfahrt. Zuletzt triumphierte der Super-G-Weltmeister 2015 in der Abfahrt von Kvitfjell im März 2015.

Reichelt siegt 0,16 Sekunden vor Peter Fill (ITA) und Beat Feuz (SUI/+0,52). Hinter Dominik Paris (ITA/+0,76), Kjetil Jansrud (NOR), Bostjan Kline (SLO) belegt Vincent Kriechmayr den 7. Rang.

Mit Romed Baumann (+1,28) schafft ein weiterer ÖSV-Abfahrer den Sprung in die Top-10.

Auf der ein wenig entschärften, aber immer noch extrem schwierigen Kandahar-Piste schaffen mit hinteren Startnummern der US-Amerikaner Brice Roger (9.) sowie der 25-jährige Kärntner Christian Walder (16., unmittelbar vor Landsmann Max Franz) noch Top-Platzierungen.

Das Ergebnis der 2. Abfahrt>>>

Nummern-Poker geht auf

Bei der vorabendlichen Startnummernauslosung waren die 17, die 19 und die 1 noch zu haben, der Super-G-Weltmeister entschied sich dafür, das Rennen zu eröffnen.

"Es war taktisch eine gute Entscheidung, dass ich die Eins genommen habe. Mit den hinteren Nummern ist es noch schwieriger geworden. Ich bin jetzt zweimal runtergefahren, da muss man so viel Vertrauen in sich haben, dass man weiß, wie die Piste sich entwickeln wird", erklärte der 36-jährige Reichelt.

Seit Christof Innerhofer am 28. Dezember 2008 in Bormio hat kein Läufer mehr mit Startnummer eins eine Weltcup-Abfahrt gewonnen.

"Bin vorne dabei, wenn ich normal fahre"

"Endlich", meinte Reichelt, sei ihm wieder einmal eine fehlerfreie Fahrt gelungen. "Schon in Kitzbühel und gestern habe ich gewusst, wenn ich einmal fehlerfrei runterkomme, bin ich sicher vorne dabei, wenn ich normal fahre. Es ist die Kunst, das Mittelmaß finden zwischen Gas geben und sicher unterwegs zu sein und nicht hirnlos riskieren, das ist perfekt gelungen."

Er sei "ziemlich glücklich und froh", die Fehlerhaftigkeit abgelegt zu haben. "Das ist sehr gut für das Selbstvertrauen in Hinblick auf die WM."

Zweitältester Weltcupsieger

In der "Oldie-Bestenliste" reiht sich Reichelt auf Rang 2 ein. Nur Didier Cuche war bei Siegen im Weltcup älter. Der Schweizer war bei seinem letzten Sieg 37 Jahre und 6 Monate, Reichelt hat 36 Jahre und 6 Monate am Buckel.

Alter

Fahrer Disziplin Rennen
37J 7M Didier Cuche (SUI) Super G Crans Montana 2012
37J 6M Didier Cuche (SUI) Abfahrt Garmisch 2012
37J 6M Didier Cuche (SUI) Abfahrt Kitzbühel 2012
37J 4M Didier Cuche (SUI) Abfahrt Lake Louise 2011
36J 7M Didier Cuche (SUI) Super G Kvitfjell 2011
36J 6M Hannes Reichelt (AUT) Abfahrt Garmisch 2017

Zwei WM-Tickets fix

Was die WM-Aufstellung in der Abfahrt betrifft, so haben Reichelt sowie Gröden-Sieger Max Franz den Startplatz für St. Moritz nun fix.

Matthias Mayer, Romed Baumann und Vincent Kriechmayr werden sich die restlichen zwei Plätze untereinander ausmachen. Für Klaus Kröll dürfte der WM-Zug wohl abgefahren sein.

"Von Hannes können wir uns viel abschauen"

Kriechmayr kam als Siebenter (0,99) erstmals in einem Speedrennen in dieser Saison in die Top-Ten. "Das war in diesem Winter meine beste Fahrt. Es passt halbwegs, auch wenn es nicht fehlerfrei war. Aber ich habe mich das erste Mal heuer im Ziel gefreut", sagte der Oberösterreicher.

"Wichtig ist, dass der Hannes Erster geworden ist, weil wir uns von ihm viel abschauen können, er ist ein Linienfuchs." Bei der WM wäre er natürlich gerne dabei, falls nicht, "habe er daheim auch einen Haufen Arbeit, da kann ich in der Landwirtschaft aushelfen", scherzte Kriechmayr.

Baumann ärgert sich über Fehler

Platz zehn wurde es für Romed Baumann (1,28), der sich über "den gleichen Fehler wie gestern" ärgerte. Zu Reichelt meinte er: "Ich habe seine Fahrt gesehen und gewusst, das ist der, den man biegen muss. Er hat den Fehler von gestern oben ausgelassen, der Rest war sehr stabil. So wie man Rennen gewinnt, nicht mit übertriebener Fahrweise, sondern überall ruhig und sauber durchgezogen." Bezüglich der WM glaube er, dass er "für die Abfahrt keine schlechten Karten" habe.

Mayer kam auf Rang 14 (1,42) und zur Erkenntnis, dass "mir das hier nicht ganz liegt". Er habe sich voll reingehaut, alles probiert. "Es läuft nicht so rund, wie ich mir das in der Abfahrt vorstelle. Ich kann nur dranbleiben. Einfach nicht verzagen, weiterarbeiten." Christian Walder wurde 16., Franz 18. und Kröll 20. "Zum Vergessen die zwei Rennen. Schon im Training habe ich mir schwergetan. Und nach zweimal Gewürge da herunter tust dir beim dritten Mal schwer, oben zu stehen und zu sagen, alles Wurst, das machen wir jetzt", sagte Franz.

Bild 1 von 35
Bild 2 von 35
Bild 3 von 35
Bild 4 von 35
Bild 5 von 35
Bild 6 von 35
Bild 7 von 35
Bild 8 von 35
Bild 9 von 35
Bild 10 von 35
Bild 11 von 35
Bild 12 von 35
Bild 13 von 35
Bild 14 von 35
Bild 15 von 35
Bild 16 von 35
Bild 17 von 35
Bild 18 von 35
Bild 19 von 35
Bild 20 von 35
Bild 21 von 35
Bild 22 von 35
Bild 23 von 35
Bild 24 von 35
Bild 25 von 35
Bild 26 von 35
Bild 27 von 35
Bild 28 von 35
Bild 29 von 35
Bild 30 von 35
Bild 31 von 35
Bild 32 von 35
Bild 33 von 35
Bild 34 von 35
Bild 35 von 35

Stimmen:

Hannes Reichelt: "Zwischen meinem letzten Sieg und heute ist viel passiert. Die Erleichterung ist groß. Natürlich bin ich zufrieden, dass ich mal keinen Fehler gemacht habe. Kitzbühel hat mich richtig geärgert, gestern war wieder der Fehler. Heute wollte ich einfach nicht zu viel riskieren. Danke an meine Trainer und meinen Servicemann. Das Paket passt - das ist natürlich positiv Richtung WM. Der Schwung passt. Jetzt heißt es aber, nachwievor hart arbeiten. Nur weil ich jetzt mal einen Rechtsschwung erwischt habe, heißt dass nicht, dass es jetzt immer passt. Die Rechtsschwünge waren zuletzt einfach mein Problem. Da habe ich heute noch eine Technikschulung bekommen."

Vincent Kriechmayr: "Ich wollte einfach nur gut fahren. Mich hat es schon angezipft. Ich war letztes Jahr in der Abfahrt so oft in den Top 10 - und heuer noch kein einziges Mal. Ich war schon richtig heiß auf mich. Es war eine gute Fahrt, nur oben hatte ich einen Fehler im Tröglhang."

Kommentare