Nachdem Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann am Freitag einen Lösungsvorschlag zur Rettung der Wengen-Klassiker präsentiert hat, wird dieser von Urs Näpflin, Chef des Organisationskomitees der Lauberhornrenn, mehr als positiv aufgenommen.
"Ich bin sehr erfreut und froh, dass wir endlich an einem Tisch zusammenkommen. Das versuchen wir seit vier Jahren. Ich bin auch froh, dass es erste konkrete Anzeichen gibt, um eine Lösung zu finden", freut sich Näpflin.
Lehmann reichte Näpflin die Hand, forderte im Gegenzug Zugeständnisse im Marketing seitens des OK und nahm die Berner Politik in die Pflicht.
"Man muss Traditionen auch mal hinten anstellen"
Einige Meinungsverschiedenheiten bestünden zwar weiter. Im wesentlichsten Streitpunkt aber, dem Marketing, lenkte Näpflin ein: "Wir sind bereit, Konzessionen einzugehen. Die Vermarktung ist ein wichtiger Bestandteil, darum muss man Traditionen auch mal hinten anstellen." Der Weg für eine Vermarktung des Hundschopfs, gegen die sich die Wengener bisher stemmten, ist damit frei. Am Standpunkt, dass Swiss-Ski die Verteilung der seit 2017 gestiegenen TV-Gelder anpassen muss, hält Näpflin fest.
Der Streit zwischen dem Organisationskomitee der traditionsreichen Weltcuprennen in Wengen und der Führung des Schweizer Skiverbandes war vergangene Woche eskaliert. Der Verband hatte beim Weltverband FIS beantragt, den Klassiker im Berner Oberland ab der Saison 2021/22 aus dem Weltcup-Kalender zu streichen. Für den kommenden Alpin-Winter sind die Lauberhornrennen aber definitiv im Programm.