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Bode Miller gibt Karriereende bekannt

US-Ski-Star stellt klar, dass er nie wieder im Weltcup starten wird:

Bode Miller gibt Karriereende bekannt Foto: © GEPA

Obwohl Bode Miller seit über zwei Jahren kein Ski-Rennen bestritt, herrschte bislang Rätselraten um seine Zukunft - wagt der US-Amerikaner noch einen Comeback-Versuch oder hängt er die Skischuhe an den Nagel?

Nun hat der 40-Jährige eine Entscheidung gefasst, er beendet seine Karriere. Bei "In Depth with Graham Bensinger" entgegnet Miller auf die Frage, wie groß die Chance sei, ihn jemals wieder am Start eines Weltcup-Rennens zu sehen: "Null. Keine Chance. Ich werde nicht mehr im Weltcup starten."

Letzter Comeback-Versuch scheiterte

Zuletzt startete der vierfache Weltmeister im Februar 2015 bei der Heim-WM in Beaver Creek, zog sich im Super-G bei einem Sturz jedoch eine schwerere Verletzung am Bein zu. Im Weltcup stand er im März 2014 beim Weltcup-Finale in Lenzerheide das letzte Mal am Start.

In der letzten Saison sorgte Miller jedoch für Aufsehen, als er einen Comeback-Anlauf wagte. Ein Streit mit seinem ehemaligen Ausrüster "Head" machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Der Olympiasieger von 2010 wollte mit Ski der Marke "Bomber" fahren, hatte aber noch Vertrag mit "Head".

In der Folge ließ Miller seine Zukunft offen. Bis jetzt. "Ich bin fertig. Ich bin lange genug gefahren. Ich habe kein Verlangen, wieder im Weltcup zu starten", stellt der zweifache Gesamtweltcupsieger unmissverständlich klar.

Miller begründet Karriereende

Die Gründe liegen auf der Hand. Miller: "Es wäre keine gute Idee, in meiner Situation – mit meinem Alter und all den Dingen, die in meinem Leben passieren - noch im Weltcup zu fahren."

"Ich könnte niemals in die nötige Form für Weltcuprennen kommen und gleichzeitig ein guter Vater sein", spricht er seine familiäre Situation an. Seine Ehefrau Morgan brachte im November 2016 das zweite gemeinsame Kind zur Welt, insgesamt ist Miller vierfacher Vater.

Miller ist jedoch weiterhin davon überzeugt, dass er bei richtiger Vorbereitung nach wie vor in der Weltklasse mitfahren könnte: "In Riesentorlauf, Super-G und Abfahrt bestimmt. Im Slalom ist es schwer wegen der Spritzigkeit, ich wäre nicht mehr so dynamisch wie früher. Aber es ist hinfällig, weil ich nicht mehr im Sport bin."

Warum er nicht schon früher einen Schlussstrich zog? "Ich wollte den Sport verbessern, das System, das US-Team. Ich wollte auch die Einschaltquoten erhöhen. Es ging um mehr als nur Rennsiege."

"Ich würde nicht viel ändern"

33 Weltcupsiege feierte Miller in seiner grandiosen Karriere. Zudem machte er als "Ski-Rockstar" auch abseits der Piste auf sich aufmerksam.

"Ich würde nicht viel ändern", meint der Rennsieger aller fünf Disziplinen rückblickend. "Es ist alles ein sehr fragiles Bild. Du änderst eine Sache, von der du denkst es war ein Fehler, und das ganze Kartenhaus bricht zusammen."

"Ich habe aber schon einige Fehler mit Aussagen oder meinem Verhalten gemacht. Gleichzeitig war mir damals bewusst, dass es Probleme verursachen würde – ich war nur überzeugt, dass es trotzdem richtig ist. Deshalb ist es schwer, das Fehler zu nennen. Vielleicht hätte es einige negative Schlagzeilen nicht gegeben, aber wer weiß, ob es insgesamt ohne nicht schlechter gewesen wäre."

Das ist Millers "Bigger picture"

Inzwischen ist Miller zur Ruhe gekommen. "Ich bin älter und sicherlich fetter", sagt der ehemalige "Bad Boy" mit einem Grinsen.

Er selbst beschreibt den Reifeprozess wiefolgt: "Viele Erfahrungen beeinflussen deine Reaktionen in gewissen Situationen. Ich war immer eher ruhig, durch Erfolge wirst du zusätzlich reifer. Viele Leute meinen, durch Fehler lernst du, aber mit Erfolg umzugehen, ist sehr schwer. Jeder will in dieser Situation sein, aber es ist nicht einfach."

"Lange Zeit mit Erfolgen im Weltcup umzugehen, hat mir eine Menge über Menschen, wie man sich in gewissen Situationen verhalten muss, und Business gelernt. Das würde ich das 'Bigger picture' nennen."

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