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Hirscher gehandicapt nach Südkorea

Marcel Hirscher und Co. betreten in Südkorea Neuland. Lange Anfahrt, kurze Strecke:

Hirscher gehandicapt nach Südkorea
Der Weltcup-Tross der Herren ist am Montag zum ersten Mal seit 2006 wieder zu Weltcuprennen nach Südkorea und Japan aufgebrochen, die Destinationen sind aber Neuland.

Gefahren werden am kommenden Wochenende in Jeongseon (Südkorea) Abfahrt und Super-G und am darauffolgenden in Yuzawa Naeba (Japan) Riesentorlauf und Slalom. Der im Gesamtweltcup führende Marcel Hirscher ist mit dabei. Erst am 20. Jänner waren die Südkorea-Rennen bestätigt worden, es sind die ersten einer Reihe von 28 Test-Events im Vorfeld der Winterspiele in zwei Jahren.

Im "Jeongseon Alpine Centre" sollen bei den Spielen im Landkreis Pyeongchang östlich der Hauptstadt Seoul Abfahrt, Super-G und Kombination der Damen und Herren ausgerichtet werden, die technischen Bewerbe Riesentorlauf und Slalom gehen in Yongpyong über die Bühne. Das ist den älteren Athleten bekannt, dort gewannen vor zehn Jahren der mittlerweile zurückgetretene Davide Simoncelli (ITA) und Ted Ligety (USA) je einen Riesentorlauf.

Die Gondel ist fertig

"Bevor wir fliegen, möchte ich ein Video sehen, wo Huj aus der fahrenden Gondel winkt", witzelte FIS-Renndirektor Markus Waldner in den vergangenen Wochen von Mannschaftsführersitzung zu Mannschaftsführersitzung. Während der Hahnenkammwoche in Kitzbühel war es dann so weit: Der vom Internationalen Skiverband als Experte vor Ort die Dinge in die richtige Bahn lenkende Günter Hujara hatte das heiß ersehnte Video übermittelt, die Teamverantwortlichen nahmen ihre Buchungen vor.

Die rechtzeitige Errichtung der Gondelbahn schien tatsächlich das Zünglein an der Waage zu sein, denn die Pistenbeschneiung und Grundpräparierung bei den neu in die stark bewaldete Landschaft geschlagenen Pisten in der Provinz Gangwon-do liefen besser als erwartet.

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"Die Piste ist der Hammer. Gerade eben ist mir Günter Hujara über den Weg gelaufen. Der ist total begeistert und happy", teilte eine Mitarbeiterin des Mediencenter-Teams in Jeongseon am Sonntag der APA mit.

Lange Anreise, kurze Abfahrtsstrecke

Die Athleten müssen einen etwas längeren Wege in Kauf nehmen, von den Hotels im Alpensia Resort zur Rennstrecke benötigt man mit dem Shuttlebus 40 Minuten. Die von Pistenbauer Bernhard Russi designte Abfahrtstrecke liegt am 1.561 m hohen Gariwang-san im Gebirgszug Taebaek, der parallel zur östlichen Küste der Halbinsel verläuft.

Der Start der Abfahrt befindet sich in 1.370 m Höhe, das Ziel liegt auf 545 m. Die Höhendifferenz beträgt damit nur 825 m, die Kurslänge 2.648 m. Es wird also eher eine kurze Abfahrt werden. Die Länge der Super-G-Strecke beträgt 2.005 m. Die Temperaturen liegen aktuell im einstelligen Minusbereich.

Angeschlagener Hirscher dabei

Der ÖSV reiste nach den zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen mit einem kleinen, von Hannes Reichelt angeführten Team nach Südkorea. Das volle Kontingent wird nicht ausgeschöpft. "Es ist ja auch Europacup und da muss es das Ziel sein, fixe Weltcupstartplätze für das nächste Jahr zu holen", sagte Rennsportleiter Andreas Puelacher.

Auch der zuletzt stark verkühlte Hirscher macht den Trip mit, bietet sich doch möglicherweise das einzige Mal die Möglichkeit, die Olympiapisten zu testen. Im nächsten Winter scheint Südkorea nicht im Kalender auf.

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