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Droht Pinturault ein (Corona-)Deja-vu?

Alexis Pinturault macht den nächsten Anlauf in Sachen Gesamtweltcup:

Droht Pinturault ein (Corona-)Deja-vu? Foto: © GEPA

Als Alexis Pinturault vergangenes Jahr den Weltcup-Auftakt in Sölden gewann, schien der klare Favorit auf die Nachfolge von Marcel Hirscher fest zu stehen. Am Ende heimste aber Norwegens Aleksander Aamodt Kilde mit 54 Punkten Vorsprung die große Kugel ein.

Umso mehr hat sich Pinturault nun erneut den Gesamtsieg als Ziel auf die Fahnen geheftet. "Ich möchte viele Siege einfahren, damit ich im Rennen um die große Kristallkugel bin", erklärt der Franzose vor dem Saison-Start in Sölden.

Dorthin kommt Pinturault mit etwas weniger Trainings-Kilometern in den Beinen als üblich. "Ich bin dieses Jahr bisher nicht so viel Ski gefahren. Deshalb kann es sein, dass ich in Sölden noch nicht zu hundert Prozent fit bin", sagt der Vorjahressieger und erklärt das mit dem wegen Corona um eine Woche vorgezogenen Auftakt in Tirol. "Wir haben uns dafür entschieden, weil wir nach Sölden noch sehr viel Zeit haben."

Auch für den Head-Fahrer aus Frankreich war das Training im Sommer in vielerlei Hinsicht anders als sonst gewesen. "Aber dennoch sehr gut. Es war nicht so schlecht, dass wir nicht in die südliche Hemisphäre reisen mussten", findet der 29-Jährige auch positive Aspekte.

Pinturault: "Das kann meine Pläne durcheinanderbringen"

Nachdem er wegen des abrupten Weltcup-Endes vergangenen Winter um die letzte Chance auf den Gesamtsieg gebracht worden war, hat Pinturault zumindest mit dem bereits sechsten Gewinn des Disziplinen-Weltcups in der Kombination Geschichte geschrieben. Diesmal soll es für den Allrounder und Kombi-Weltmeister 2019 nach zwei Vize-Meisterschaften in Folge aber endlich mit der großen Kristallkugel klappen. Hauptkonkurrenten sind sicherlich wieder Kilde und dessen norwegischer Landsmann Henrik Kristoffersen.

Zudem möchte "Pintu" auch bei der Cortina-WM im Februar erfolgreich sein: "Der Weltcup und die WM, das sind meine großen Ziele", bestätigt er in einer Aussendung seines Ausrüsters Head.

Dass in einem Winter unter Pandemie-Bedingungen aber alles passieren kann, ist Pinturault spätestens im Finish der vergangenen Saison schmerzlich bewusst geworden. "Aufgrund der Corona-Situation kann auch jetzt wieder sehr viel passieren. Das kann meine Pläne schnell durcheinanderbringen", weiß der Franzose. "Es wird also wieder eine außergewöhnliche Saison."

Salzgeber hofft nicht auf ein Revival

"Wenn man im Vorjahr mit Alexis Pinturault und Mathieu Faivre einen Doppelsieg in Sölden feiert, dann zählen die beiden natürlich auch in diesem Jahr zu den großen Favoriten", hofft Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber auf einen erneut guten Einstand beim Riesentorlauf am kommenden Sonntag. "Alexis ist fit und fühlt sich sehr wohl. Auch die Vergleiche mit Anderen stimmen mich sehr positiv", gibt sich der Vorarlberger zuversichtlich.

Auch Salzgeber ist sich der Besonderheit der Corona-Situation bewusst. "Wir gehen jetzt einmal ganz normal in diese Saison. Natürlich gibt es spezielle Auflagen. Das wird sicher eine Challenge für uns alle, aber wir werden das schaffen", hofft der Österreicher, der bezüglich des Fehlens von Zuschauern beim Gletscher-Auftakt meint: "Für die meisten Athleten ist das sicher kein Problem."

Dass Pinturault erneut auf die große Kugel los geht, ist auch für Salzgeber "logisch". "Der Gesamt-Weltcup muss das Ziel für Alexis sein und auch für uns. Letztes Jahr waren wir sehr knapp dran und ich hoffe nicht auf ein Revival." Wichtig sei aber vor allem eines: "Unser primäres Ziel muss sein, dass wir alle Rennen durchführen können und eine halbwegs normale Saison erleben. Das würde uns allen gut tun."

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