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Corona-Lockerungen bereiten Ski-Weltcup Probleme

Gelockerte Regelungen in einigen Ländern und FIS-Vorgaben machen es den Teams schwer.

Corona-Lockerungen bereiten Ski-Weltcup Probleme Foto: © GEPA

Dass der Ski-Winter 2021/22 aufgrund der Corona-Pandemie kein einfacher wird, war klar.

Die Organisation der Trainings und Reisen zu den Rennen wird für die Verbände aufgrund der unterschiedlichen Corona-Maßnahmen und Einreisebestimmung in den jeweiligen Weltcup-Orten sowie der FIS-Vorgaben zur Herkulesaufgabe.  

"Es ist heuer brutal schwierig, fast schwieriger als im letzten Jahr", erklärt ÖSV-Damen-Cheftrainer Andreas Mitter vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden.

Test-Probleme in Schweden

Während im vergangenen Winter in Europa überall die nahezu gleichen Regeln galten, machen es heuer vor allem die gelockerten Maßnahmen in Skandinavien schwierig.

In Schweden beispielsweise werden im Gegensatz zu Österreich aktuell keine flächendeckenden PCR-Tests mehr angeboten. Ein solcher PCR-Test ist laut FIS-Vorgaben aber Voraussetzung für die Athletinnen und Athleten sowie Betreuer, um überhaupt eine Akkreditierung zu bekommen und damit am Rennen teilnehmen zu können. 

Dadurch stehen die ÖSV-Damen vor dem ersten Weltcup-Slalom im finnischen Levi Ende November vor einem Problem, wie Mitter veranschaulicht. 

"Wir fliegen vor den Rennen in Levi nach Schweden zum Trainieren. In Schweden werden aber keine PCR-Tests mehr angeboten, weil es de facto kein Corona mehr gibt. Wir wollen aber von Schweden direkt weiter nach Finnland fliegen, dort brauchen wir für das Rennen aber einen PCR-Test. Das heißt, wir müssen uns da irgendwas einfallen lassen."

Die gleiche Problematik ergibt sich in Finnland, von wo aus der ÖSV-Tross gleich weiter in die USA fliegen will, wo eine Woche darauf in Killington gefahren wird. In der finnischen Tundra kann die Auswertung eines PCR-Tests gut und gerne mal ein paar Tage dauern - Zeit, die die Teams nicht haben. 

Um eine Lösung für das "PCR-Problem" zu finden, hat sich am Donnerstag in Sölden eine Arbeitsgruppe getroffen. Mitter übt sich in Zweckoptimismus: "Alles ist lösbar."

Eine Möglichkeit bestünde darin, dass die FIS PCR-Tests für die Teams bereitstellt. Auf den Kosten dafür würden aber wohl die einzelnen Nationen sitzenbleiben.  

Überdurchschnittliche Impfrate bei ÖSV-Damen

Ein weiteres Thema sind die Impfungen. Um bei den Weltcup-Rennen in Kanada und vor allem an den Olympischen Spielen im Februar in China teilnehmen zu können, braucht es einen dopppelten "Stich". Bei Olympia wäre die Alternative eine dreiwöchige Quarantäne vor Ort. 

Im ÖSV gibt es keine Impfpflicht, man setzt auf Aufklärung und Empfehlungen. Laut Mitter sei man bei den Damen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung überdurchschnittlich unterwegs, was die Impfrate betrifft. 

"Jeder hat zumindest einen Plan", ist der Cheftrainer überzeugt, dass seine Fahrerinnen von Kanada bis Peking vollzählig dabei sein werden.

Jeder Läufer bzw. jede Läuferin müsse ohnehin selbst über die Impfung entscheiden und gegebenenfalls die Konsequenzen tragen, also etwa auf einen Start bei den Rennen in Kanada oder bei Olympia verzichten. 

Mitter will jede Entscheidung akzeptieren: "Es gibt wichtigeres im Leben als den Ski-Weltcup."

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