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Matt nach Platz 4 in Kitz: "Ich gehöre zu Olympia"

Michael Matt stellt nach Platz 4 im Kitz-Slalom Ansprüche auf ein Ticket nach Peking:

Matt nach Platz 4 in Kitz: Foto: © GEPA

Springt Michael Matt doch noch auf den Olympia-Zug auf?

Im allerletzten Rennen vor der Nominierung des rot-weißen-roten Teams für die Spiele in China am Sonntag zauberte der Arlberger sein mit Abstand bestes Saisonergebnis in den Kitzbüheler Schnee. Als Vierter verpasste er das Podest im Slalom am Ganslernhang nur knapp.

"Ich denke schon, dass ich zu einer Olympiade dazugehöre", stellt Matt nach dem Slalom Anspruch auf einen Startplatz in Peking.

Manuel Feller, Marco Schwarz und Johannes Strolz dürften ihr Slalom-Ticket für Olympia in der Tasche haben, um den vierten Platz matchen sich Matt und Fabio Gstrein. Letzterer schien vor dem Rennen in Kitzbühel die besseren Karten zu haben. 

Für Matt lief es in der bisherigen Slalom-Saison mehr als bescheiden. In den ersten drei Rennen verpasste er zwei Mal die Qualifikation für das Finale der Top 30 (Val d’Isere und Adelboden), beim Nacht-Slalom in Madonna wurde er 20.. Mit Platz elf in Wengen näherte sich der 28-Jährige erstmals im Olympia-Winter den Top 10 an, Platz vier in Kitzbühel kommt nun genau recht.

Matt über Olympia: "Ich kann ein Wörtchen mitreden"

Sein "Konkurrent" Gstrein hat ebenfalls einen vierten Platz (Wengen) als bestes Saisonergebnis auf der Liste. Die weiteren Ergebnisse des Ötztalers: 14 (Val d’Isere) und 24 (Madonna). In Adelboden schied Gstrein als Halbzeit-Führender in der Entscheidung aus. Am Ganslernhang kostete ihm ein schwerer Fehler die Qualifikation für das Finale.

Im Kampf ums das Olympia-Ticket spielt Matt auch die Erfahrungs-Karte aus. 2018 in Pyeongchang holte er Bronze im Slalom und Silber im Teambewerb. "Ich habe vor vier Jahren schon sehr viel Erfahrung gesammelt, von dem her hoffe ich schon, dass es sich ausgeht", sagt Matt. "Und ich kann auch ein Wörtchen mitreden, wenn ich so fahre wie heute. Aber entscheiden müssen es andere."

Genau gesagt entscheidet ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher final darüber, wer es ins Olympia-Team schafft.

Laut derzeitigem Stand darf Puelacher überhaupt nur neun Athleten für die fünf Einzelrennen und den Teambewerb nominieren, der ÖSV kämpft noch um die Maximal-Quote von elf (Alle Infos >>>). ÖSV-Sportdirektor Toni Giger ist zuversichtlich, dass die Quote noch auf die maximal möglichen 11 Plätze erhöht wird: "Die FIS hat eine Lösung erarbeitet. Die liegt jetzt an höchster Stelle beim IOC."

In die Entscheidungsfindung fließen einerseits der Formstand, andererseits aber auch die "Daten und Platzierungen und Gesamtleistung" ein. Auch ob es bei einem Rennen einen glücklichen Verlauf gab, der dann zu einer bestimmten Platzierung führt, wird miteinbezogen.


Matt: "Sonst hätte ich noch einen Vogel gekriegt"

Wie auch immer die Entscheidung letztlich ausfällt, bei Matt macht sich im Zielraum des Ganslernhangs enorme Erleichterung breit.

"Für mich geht der heutige Tag mal vor, die Formkurve zeigt sehr steil nach oben. Die Platzierung ist top, das Skifahren war auch wieder sehr gut. Es war das erste Rennen, wo ich wieder Spaß hatte und attackieren konnte", erklärt der Tiroler, der die gesamte Saison über mit seiner Form haderte.

Das Finetuning, das er die letzten Tage betrieben hat, habe sich ausgezahlt, sagt Matt.

"Ich habe mich richtig wohlgefühlt, konnte Gas geben. Kitzbühel ist ein schwieriger Hang, mit der Kurssetzung besonders – das taugt mir eigentlich, je schwieriger, desto besser. Die Fahrt war bis zum letzten Übergang sehr gut. Ich bin 60 super Schwünge gefahren und den einen Schwung beim letzten Übergang ein bissl zu gerade, dann sind gleich mal fünf, sechs Zehntel weg", analysiert Matt. "Wenn ich mir das anschaue, dann wäre sich das Podest leicht ausgegangen. Aber ich habe das Maximum rausgeholt - bis auf den letzten Übergang."

Für den 28-Jährigen ist es nach den Plätzen acht und sechs in den Jahren 2019 und 2020 sein bestes Slalom-Resultat in Kitzbühel.

Dass das Rennen am Ganslernhang durch die Programm-Änderung einen Tag früher als ursprünglich geplant stattgefunden hat, kam Matt genau recht.

"Ich war froh, dass das Rennen am Samstag war und nicht am Sonntag, damit ich einen Tag weniger zum Trainieren hab, sonst hätte ich jetzt noch einen Vogel gekriegt", schmunzelt Matt. "Jetzt kann ich mal etwas beruhigter sein."

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