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Keine zweite Gams für Kriechmayr: "Das Glück ist ein Vogerl"

Am Freitag noch großer Sieger, war Vincent Kriechmayr bei der zweiten Abfahrt in Kitzbühel im Pech. Warum er Kilde wohl trotzdem nicht geschlagen hätte.

Keine zweite Gams für Kriechmayr: Foto: © GEPA

Startnummer 13 brachte Vincent Kriechmayr am Freitag bei seinem ersten Abfahrtssieg auf der Streif Glück.

Angesprochen auf einen möglichen Aberglauben meinte der Oberösterreicher nach seinem Triumph in Hinblick auf die zweite Abfahrt lachend: "Dann habe ich mit der 7 am Samstag keine Chance". 

Zwar ist Kriechmayr nicht abergläubisch, eine wirkliche Chance hatte er mit Startnummer 7 bei der "Original" Hahnenkamm-Abfahrt bei teils starkem Schneefall aber nicht. Es reichte nur zu Rang fünf (Ergebnis der 2. Kitzbühel-Abfahrt).

Zwei Startnummern vor Kriechmayr kam Jared Goldberg zu Sturz und das Rennen wurde für mehrere Minuten unterbrochen. Die Wiederaufnahme erfolgte allerdings ohne Vorläufer, wodurch die direkt Nachfolgenden mit mehr Neuschnee auf der Piste zu tun hatten.

"Eine Unterbrechung bei Schneefall ist nie ideal. Natürlich hätte ich es gerne ohne Unterbrechung gehabt, aber das gehört dazu. Oft hast du Glück und oft mal nicht. Gestern hatte ich es mit Startnummer 13 vielleicht besser als andere", sagt Kriechmayr. "Das Glück ist ein Vogerl."

Kriechmayr hätte Kilde "nicht geputzt"

Auch ohne den Nachteil durch die Unterbrechung wäre es für den Oberösterreicher wohl nichts mit dem Kitzbühel-Double geworden.

"Aleks war unglaublich stark. Ich glaube, den hätte ich wahrscheinlich ohne Unterbrechung auch nicht geputzt", meint Kriechmayr.

Die fehlende Zeit – Kriechmayrs Rückstand betrug 1,30 Sekunden – fand der 31-Jährige zum Teil im U-Hakerl. "Das bin ich nicht ganz so gut gefahren wie gestern", lautet die Analyse. "Es war nicht nicht ganz so gut wie gestern, aber auch nicht schlecht. Die Fahrt war ok."

Fit und frisch genug sei er nach seinem Erfolg am Vortag mitsamt der Siegerehrung und anderen Verpflichtungen, die man als Streif-Sieger hat, auf jeden Fall gewesen.

"Ich habe mir in der Früh gesagt: Was gestern war, ist vergessen. Ich wollte mich neu fokussieren, neu motivieren. Ich war heute überhaupt nicht müde und echt bereit, nochmal eine gute Leistung abzurufen. Ich habe mich gut gefühlt und alles gegeben."

Diese Siegerehrung war für Kriechmayr schöner als Kitzbühel

Tausende Fans jubelten Kriechmayr bei der Siegerehrung am Freitagabend am Zielgelände der Streif zu. Für viele Rennläufer, die das erleben dürfen, ist es eines der absoluten Highlights ihrer Karriere.

Kriechmayr hält sich mit Superlativen eher zurück. "Es war ein schöner Moment und hat sicher einen hohen Stellenwert in meiner Karriere", sagt der Oberösterreicher. Er habe aber auch schon andere schöne Siegesfeiern erlebt.

Im Februar 2020 zum Beispiel, als er den Super-G in Hinterstoder gewann. "Mit Hinterstoder kommt Kitzbühel nicht mit. Das war für mich als Oberösterreicher das Schönste, das ich bisher erleben durfte. Das war kurz bevor die Pandemie ausgebrochen ist und es waren ziemlich viele Leute dort, die haben euphorisch mitgesungen", erzählt Kriechmayr. "Das klingt jetzt vielleicht blöd, wenn man die Streif gewinnt. Aber es war gestern auch sehr schön."

Eine zweite Siegerehrung war Kriechmayr am Samstag nicht vergönnt.

Hemetsberger und Striedinger nicht ganz fit

Der Oberösterreicher war als Fünfter Anführer eines ÖSV-Trios mit Otmar Striedinger (6.) und Daniel Hemetsberger (8.). 

Sowohl Striedinger, der sich mit einer Erkältung herumplagt, als auch Hemetsberger waren nicht ganz fit. Beim Oberösterreicher war nach seinem Zwischenfall in der Traverse am Freitag das rechte Knie angeschlagen. "Vor dem Start habe ich mich gefragt, ob das Knie hält", erzählt er.

Striedinger hatte Probleme mit der Atmung. "Es war oben, glaube ich, eine ganz gute Fahrt mit vollem Risiko. Nachher habe ich wieder einen technischen Fehler gemacht."

Stefan Babinsky (32.) und Andreas Ploier (40.) mussten erneut ohne Punkte abreisen, Julian Schütter stürzte und spürte danach ein Zwicken im Knie.

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