news

Die Gams-Jäger: Favoriten auf den Streif-Sieg

Das sind die Favoriten auf den Abfahrts-Sieg in Kitzbühel:

Die Gams-Jäger: Favoriten auf den Streif-Sieg Foto: © GEPA

Die Jagd nach der Goldenen Gams bzw. den Goldenen Gämsen ist eröffnet!

Am Freitag (11:30 Uhr im LIVE-Ticker) steigt die ersten von zwei Abfahrten auf der Streif in Kitzbühel. Der Kreis der Favoriten ist groß.

Die bisherigen sechs Abfahrten wurden fast brüderlich aufgeteilt, nur einer – Aleksander Aamodt Kilde – gewann zwei Rennen. Im Abfahrts-Weltcup trennen die besten sechs Läufer gerade einmal 40 Punkte.

"Wenn wir von der Alten Schneise starten, gibt es ein Gemetzel", prognostiziert Vincent Kriechmayr angesichts der bescheidenen Wetterprognosen fürs Wochenende. "Dann fehlen die schwersten Passagen, Mausefalle, U-Hakerl, Steilhangausfahrt, dann ist der Favoritenkreis sehr, sehr groß." 

Sieganwärter bei der 82. Auflage der Hahnenkamm-Rennen gibt es aber auch unter Normalbedingungen einige:

Dominik Paris

Keine Kitzbühel-Favoriten-Liste ohne Dominik Paris! Der sympathische Südtiroler hat schon acht Hahnenkamm-Trophäen in seinem "Stall", vier davon in Gold. Für Paris wäre ein neuerlicher Sieg schon der vierte Abfahrts-Triumph in Kitz, damit würde er Franz Klammer einholen und Rekordhalter Didier Cuche (fünf Siege) nahe kommen. Paris führt derzeit im Disziplinen-Weltcup elf Punkte vor Kilde, in Bormio stand er ganz oben auf dem Siegerpodest. Die Form stimmt also bei "Domme" und seine bisherigen Erfolge in Kitzbühel sprechen ohnehin für sich.

 

Aleksander Aamodt Kilde

Eine Gams hat der Norweger schon zu Hause, jene in Silber für den zweiten Platz im Super-G 2020. Die Sammlung soll nun möglichst um etwas Goldenes erweitert werden. Und so ehrlich muss man sein: Wann, wenn nicht jetzt. Kilde fährt in seiner Comeback-Saison nach dem Kreuzbandriss, den er sich vor fast genau einem Jahr im Training vor den Hahnenkamm-Rennen zuzog, in Topform. Der "Super-Elch" gewann in dieser Saison fünf von elf Speed-Rennen, darunter zwei Abfahrten (Beaver Creek und Wengen). Bei Kaiserwetter am Mittwoch war Kilde der Schnellste im ersten Streif-Training, bei komplett anderen Bedingungen am Tag darauf nur 39. Im "Heimrennen" ist der in Innsbruck lebende Norweger in der Abfahrt noch nie besser als Sechster (2016) gewesen.

 

Beat Feuz

Der Schweizer vermasselte den Österreichern im Vorjahr das Kitz-Spektakel und stellte sich gleich zwei Goldene Gämse für die Siege in den beiden Abfahrten ins Hotel-Fenster. Kaum vorstellbar, dass sich Feuz in diesem Jahr mit weniger zufriedengeben wird, noch dazu wo er sich bei seinem Heimrennen am Lauberhorn hinter Kriechmayr anstellen musste. Andererseits wartet der Dritte im Abfahrts-Weltcup noch auf seinen ersten Saisonsieg. Pluspunkt für Feuz: Er wurde kürzlich zum zweiten Mal Vater, Tocher Luisa erblickte am Montag das Licht der Welt. Wenn das keine Extra-Motivation ist!

 

Matthias Mayer

Matthias Mayer weiß, wie man auf der Streif gewinnt. Unvergessen sein Triumph 2020 vor Vincent Kriechmayr. Nach einem Traum-Start in die Abfahrts-Saison mit den Plätzen eins und zwei in Lake Louise und Beaver Creek folgte ein kleiner "Durchhänger" in Gröden (16.) und Bormio (12.), zuletzt zeigte die Kurve mit den Plätzen sechs und fünf in Wengen wieder nach oben. "Ich bin gut drauf und weiß, was ich zu tun habe", sagte Mayer nach Plätzen drei und sechs (Torfehler) in den beiden Trainings. Der Zweite und Dritte des Vorjahres spitzt auf sein viertes "Kitz"-Podium in Folge. 

 

Vincent Kriechmayr

Dem Doppel-Weltmeister fehlt die goldene Abfahrts-Gams noch. Rechtzeitig vor dem Heimrennen in Kitzbühel zauberte Kriechmayr bei der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen seinen ersten Saisonsieg in den Schweizer Schnee und kam mit dementsprechend breiter Brust in die Gamsstadt. "Kitzbühel ist das Rennen, das jeder auf der Welt kennt und das jeder Rennfahrer einmal in seiner Karriere gewinnen will", ließ "Vinc" keinen Zweifel an seinem Vorhaben. Nach seinem stotternden Start in die Hahnenkamm-Woche wirkte Kriechmayr nach dem zweiten Training am Donnerstag wesentlich zuversichtlicher. Gewinnt der Lauberhorn-Triumphator tatsächlich auch in Kitzbühel, wäre er der erste Athlet seit Didier Defago 2009, dem dieses Husarenstück gelungen ist.

 

Marco Odermatt

Zu den Top-Abfahrern dieser Saison gehört auch Marco Odermatt. Der Schweizer Superstar, der auf dem besten Weg zu seinem ersten Gesamtweltcup-Sieg ist, kommt auch auf den ganz langen Latten immer besser in Fahrt. Mit Ausnahme eines 15. Platzes in Beaver Creek war der 24-Jährige in dieser Abfahrts-Saison nie schlechter als Vierter. Eine Gams hat auch Odermatt schon ins einem Trophäen-Schrank, allerdings von seinem zweiten Platz im Super-G im Vorjahr. In der Abfahrt ist sein bestes Streif-Ergebnis ein zehnter Platz. Behält Odermatt seine Unbekümmertheit und sein Selbstvertrauen auch auf der bissigen Streif, ist ihm ein Sieg durchaus zuzutrauen.

 

Auch wenn in Kitzbühel die Erfahrung eine große Rolle spielt, muss man neben den Topfavoriten auch den einen oder anderen "Außenseiter" auf der Rechnung haben. Das hat nicht zuletzt Thomas Dreßen mit seinem Sensationssieg 2018 bewiesen.

In Kitzbühel könnten das unter anderem Bryce Bennett, Sieger der Abfahrt in Gröden, oder die Routiniers Christof Innerhofer (Schnellester im zweiten Training) und Johan Clarey sein. Mit Niels Hintermann fährt ein dritter Schweizer bisher eine starke Abfahrtssaison. 

Wie lauten deine Podest-Tipps für die Hahnenkamm-Rennen? Stimme ab und sag es uns in den Kommentaren!


Startliste für die 1. Abfahrt in Kitzbühel>>>

Programm der Hahnenkammrennen 2022>>>

Rekordsieger in Kitzbühel>>>

Kommentare