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Buch: Was Anna Veith über Hermann Maier schreibt

Was Anna Veith in ihrem Buch über Hermann Maier und den Konflikt mit dem ÖSV schreibt:

Buch: Was Anna Veith über Hermann Maier schreibt

Anna Veith gewährt in ihrem Buch "Zwischenzeit" tiefe Einblicke.

So kommt etwa auf Ski-Legende Hermann Maier darin vor. "Als ich noch nicht im Weltcup war, hatte ich ein total anderes Bild von ihm", gesteht die zweifache Gesamtweltcupsiegerin. "Das hat sich dann geändert, das wird im Buch beschrieben."

Zu einem Treffen der beiden sei es (noch) nicht gekommen: "Ich hätte gerne einmal die Gelegenheit gehabt, mich mit ihm auszutauschen. Leider hat es sich bislang noch nicht ergeben."

Weiters verrät die Olympiasiegerin, warum sie in ihrem Buch auch über den Konflikt mit dem ÖSV schreibt, welche Bedenken sie hatte, ob es in dem Werk Enthüllungen gab und wie es um ihren Gesundheitszustand steht:

ANNA VEITH ...

… ÜBER DEN ZEITPUNKT, ZU DEM SIE SICH ENTSCHLOSSEN HAT, DAS BUCH ZU SCHREIBEN: Vor dem Sturz hatte ich immer schon den Gedanken, die ganzen Geschehnisse zu verarbeiten. Es ging alles so schnell, schon da habe ich daran gedacht, das alles niederzuschreiben. Aber dass ich ein Buch schreiben kann oder werde, hätte ich nie gedacht. Nach meinem Sturz hat mir Manuel (Ehemann/Anm.) ein Buch mit leeren Seiten geschenkt und gesagt, ich soll alles aufschreiben, was ich erlebt habe. Das war in dieser Zeit sehr wichtig für mich, weil es eine schwere Phase war. Durch die ganzen Erinnerungen, die so wieder frisch wurden, konnte ich mich unter anderen für das Comeback motivieren. Ich habe sofort gemerkt, dass mir das Schreiben hilft. Das Buch war da aber noch weit weg.


… WIE ES DANN ZUM BUCH KAM: Im Dezember letzten Jahres durfte ich Manfred Behr kennenlernen. Wir hatten ein Interview, er ist dann auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich schon einmal auf die Idee gekommen bin, ein Buch zu schreiben. Ich war damit eigentlich überfordert. Er hat sich damit konkret auseinandergesetzt und mir einen Brief geschrieben, ich habe dadurch begonnen, nachzudenken. Ich habe gemerkt, dass die Zeit für so ein Projekt da wäre und es mir helfen kann, deswegen habe ich mich dafür entschieden.

… OB SIE SICH DURCH DAS BUCH ETWAS VON DER SEELE GESCHRIEBEN HAT: Auf jeden Fall. Ich wollte aber auch allen Leuten einen tiefen Einblick geben. Für mich war wichtig: Wenn ich es mache, dann mit aller Offenheit. So hat es für mich und die Leser am meisten Wert.

… ÜBER DIE HEIKLEN KAPITEL IM BUCH WIE DEN STREIT MIT DEM ÖSV: Natürlich habe ich mir überlegt, ob ich darüber schreibe. Ich wollte und will das Fass auf keinen Fall neu aufmachen, es gibt ja auch nichts, was noch nicht bekannt war. Im Buch gibt es keine Enthüllungen oder neue Skandale. Aber es ist Teil meiner Geschichte und hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Ich hatte das Gefühl, dass es dazugehört. Der Friede mit dem Verband ist da, es passt alles. Deswegen habe ich überhaupt keine Angst.

… OB SIE BEWUSST AUF ENTHÜLLUNGEN VERZICHTET HAT: Sicher gab es immer wieder Konfrontationen, aus heutiger Sicht betrachte ich diese aber anders. Es wurde reiner Tisch gemacht. Für mich ist wichtig, dass im Buch nicht nur die Konflikte oder Unsicherheiten beschrieben werden, sondern auch die Schlüsse, die ich daraus ziehen konnte.

… OB ES IHR EIN ANLIEGEN WAR, DER ÖFFENTLICHKEIT ZU ZEIGEN, DASS SIE KEINE MASCHINE IST: Vor einem Rennen müssen immer sehr viele Entscheidungen getroffen werden. Das kommt aber im Fernsehen oder in Interviews nicht so wirklich rüber. Jetzt hatte ich die Chance, dem Leser zu zeigen, was hinter den Kulissen geschieht und wie es mir dabei geht. Ich habe versucht, das so realistisch wie möglich zu beschreiben. Es ist eine Chance, jemanden den man nur aus dem Fernsehen kennt, wirklich näher kennenzulernen.

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… ÜBER IHRE BEDENKEN: Mein größtes Bedenken war, zu offen zu sein. Ich gebe sehr viel preis – aber das mache ich nur deshalb, weil man nur so erkennen kann, wer ich wirklich bin. So kann ich erklären, warum ich eine Entscheidung treffe. Durch dieses Buch kann man das alles besser verstehen. Es war nicht leicht, über sehr private Dinge zu sprechen. Manfred (Behr, Autor/Anm.) weiß jetzt wahrscheinlich mehr über mich, als so mancher aus meinem unmittelbaren Umkreis. Das war eine Überwindung, aber ich habe es als Chance gesehen.

… WER IN DAS BUCH EINGEBUNDEN WAR UND IHR FEEDBACK GEGEBEN HAT: Es stand ein riesiges Team dahinter. Manuel kennt mich am besten und hat oft gesagt, dass wir gewisse Stellen noch ändern sollten. Ganz wichtig war mir auch die Meinung von Ursula (Hoffmann, PR-Betreuerin/Anm.), die hat immer wieder gegengelesen und ihre Meinung abgegeben. Auch die Leute vom Verlag – es war wirklich ein großes Team. Ich hätte - um ehrlich zu sein - nicht gedacht, dass es so viel Arbeit ist. Welche Entscheidungen da getroffen werden müssen. Ich bin froh, es mit diesem Team gemacht zu haben. Ich habe wirklich viel Einblick in gewisse Entscheidungen bekommen. Wir haben alle unser Bestes gegeben.

… WIE WICHTIG ES IHR WAR, TROTZDEM DIE LETZTENTSCHEIDUNG ÜBER ALLES ZU HABEN: Das war mir das Allerwichtigste. So gehe ich es ja im Sport auch an und nur dann bin es wirklich ich. Es war mir wichtig, so herüberzukommen, wie ich bin – und das weiß ich am besten.

… ÜBER DEN ABSCHNITT MIT HERMANN MAIER: Als ich noch nicht im Weltcup war, hatte ich ein total anderes Bild von ihm. Das hat sich dann geändert, das wird im Buch beschrieben. Ich hätte gerne einmal die Gelegenheit gehabt, mich mit ihm auszutauschen. Leider hat es sich bislang noch nicht ergeben.

… AN WELCHEM KAPITEL SIE AM LÄNGSTEN GESESSEN IST: Von der Seitenanzahl her ist das Kapitel über meine Kindheit und Jugend das längste. Da habe ich mir auch schwer getan und musste viel mit meiner Mutter sprechen. Deshalb ist da viel Zeit draufgegangen. Am öftesten durchgelesen habe ich wahrscheinlich den Abschnitt rund um den Konflikt mit dem ÖSV. Um sicherzugehen, dass alles so rüberkommt, wie ich es mir vorstelle.

… WELCHES KAPITEL DEN MEISTEN SPASS GEMACHT HAT: Natürlich die Kapitel über die Erfolge. Das ist das Schönste für einen Sportler. Aber auch die ganzen Emotionen rund um die Verletzung gingen sehr tief.

… ÜBER IHREN GESUNDHEITSZUSTAND: Grundsätzlich geht es mir sehr gut. Ich habe es schon verdaut, dass ich in Sölden nicht am Start stehen konnte. Ich arbeite hart daran, so schnell wie möglich wieder im Weltcup fahren zu können. Im Moment ist es schwer abzuschätzen, wann das sein wird. Ich habe in der Vorbereitung für Sölden gemerkt, dass es körperlich noch ein bisschen fehlt. Deswegen arbeite ich sehr intensiv an Kraft und Kondition. Ich spüre, dass es die richtige Entscheidung war. In den letzten Wochen ging es einen Schritt nach vorne. In den nächsten ein bis zwei Wochen will ich ein bisschen frei Skifahren gehen. Dann wird man sehen, wie es mir geht – ich hoffe aber natürlich, so schnell wie möglich wieder ins Schneetraining einzusteigen.

… ÜBER IHR AKTUELLES TRAINING: Ich bin fast jeden Tag in der Kraftkammer. Es sind sehr spezifische Übungen, wegen meiner Verletzung muss ich ein paar Dysbalancen ausgleichen. Ich arbeite hart am Muskelaufbau. Es ist ein Mix aus Krafttraining, Therapie und Konditionstraining.

… OB DURCH DIE SCHWERE VERLETZUNG VON EVA-MARIA BREM ERINNERUNGEN WACH WURDEN: Es war schon ein Schock. Eva und Andi (Freund, Anm.) sind sehr gute Freunde von Manuel und mir. Wir konnten uns gleich wieder in meine Situation hineinversetzen. Es tut mir unglaublich Leid für sie, ich wünsche ihr nur das Beste. Ich hoffe, sie kann erkennen, dass eine Tür aufgeht, wenn eine andere zugeht. Hoffentlich geht es ihr halbwegs gut.

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