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Olympia: So viele Medaillen erhofft sich Stadlober

So viele Medaillen erhofft sich die ÖSV-Präsidentin in Peking:

Olympia: So viele Medaillen erhofft sich Stadlober Foto: © GEPA

Ab dem 4. Februar kämpfen Österreichs Olympioniken in Peking um Gold, Silber und Bronze. 

Den größten Anteil an AthletInnen im ÖOC-Aufgebot stellt traditionell der ÖSV. Dementsprechend erwartet Präsidentin Roswitha Stadlober auch, dass der Skiverband für eine Vielzahl an Medaillen bei den Spielen sorgen wird.

"Ich habe in meinen ersten 100 Tagen als ÖSV-Präsidentin über 30 Siege geschenkt bekommen. Daher gehe ich davon aus, dass wir in Peking auch sehr gut performen. Vor allem, wenn die Form anhält. Ich sage ja immer zehn plus Medaillen und gehe davon aus, dass der ÖSV doch das größte Kontingent an Medaillen mit nach Hause bringt", erklärt Stadlober.

Im APA-Interview spricht die ÖSV-Präsidentin über die Olympia-Nominierung, Corona und ihre sportlichen Erwartungen für die bevorstehenden Winterspiele in Peking:

Frage: Der späte Schock über die reduzierten Quoten bei den Alpin-Herren hat sich im letzten Moment aufgelöst. Wie spannend war das aus Ihrer Sicht?

Stadlober: Ich bin sehr glücklich, dass das gelungen ist. Vor allem im Sinne des Sports. Also vor allem für die zwei Herren, die jetzt doch mitkönnen. Es hat viele Gespräche und tagelang Telefonate gegeben. Ich bin sehr dankbar, dass es FIS und IOC geschafft haben, dass wir diese zusätzlichen Plätze bekommen haben. Es ist ja nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland und Frankreich.

Frage: Der ÖSV stellt mit seinen Disziplinen traditionell den größten Anteil an Athletinnen bei Winterspielen. Kann man von dort deshalb auch die meisten Medaillen erwarten?

Stadlober: Ich habe in meinen ersten 100 Tagen als ÖSV-Präsidentin über 30 Siege geschenkt bekommen. Daher gehe ich davon aus, dass wir in Peking auch sehr gut performen. Vor allem, wenn die Form anhält. Ich sage ja immer zehn plus Medaillen und gehe davon aus, dass der ÖSV doch das größte Kontingent an Medaillen mit nach Hause bringt.

Frage: Möchten Sie Ihre Medaillen-Hoffnungen auch nach Sparten unterteilen?

Stadlober: Als ÖSV-Präsidentin freue ich mich über jede Medaille. Jede ist gleich viel wert. In der Wahrnehmung ist der Alpin-Bereich natürlich nochmals top, weil er doch unser Flaggschiff ist. Aber für mich zählen alle Medaillen gleich und sind gleich viel wert. Gold, Silber oder Bronze. Sie sind alle gleich schwer, gleich groß und gleich viel wert.

Frage: Zuletzt wurde der ÖSV-Alpin-Bereich vom Corona-Virus mehrmals getroffen. Läuft etwas nicht optimal und wie gehen sie privat damit um, ihre Tochter Teresa ist ja auch für die Spiele nominiert?

Stadlober: Es klatscht bei uns halt momentan auf, aber auch bei anderen Nationen. Es ist ein wirklich sensibler Bereich. Ich sitze zu Hause mit Maske bei Tisch, damit Teresa sicher nach China fahren kann. Wir nehmen alle sehr viel Abstand voneinander, sie sitzt beim Essen wo anders, wir haben auch getrennte Sanitärbereiche. Was wir tun können, tun wir. Aber ausschließen kann man es nie. Wir hoffen, dass wir alle gesund nach Peking kommen.

Frage: Das ÖOC meinte, das Wichtigste wäre, dass die Sportler gesund nach China und wieder nach Hause kommen. Was kann man tun, um das zu erreichen?

Stadlober: Es sind alle höchst sensibilisiert. Wir haben versucht, auf alles hinzuweisen. Nun liegt es auch in der Eigenverantwortung und die Aktiven wissen, dass es ganz knapp werden kann mit den Testings. Wenn wir alle drüben haben, hoffen wir doch, dass sie in der Blase sicher sind. Die kleinen Doppel-Zimmer drüben sind halt die Vorgaben.

Frage: Womit kann man den Athletinnen Mut und Vertrauen geben?

Stadlober: Wir können nur darauf hinweisen, dass wir hoch motiviert nach Peking fahren. Olympische Spiele gibt es nur alle vier Jahre. Jede Sportlerin will da ihr Bestes abliefern und zeigen, was man drauf hat. Wir lassen uns nicht von außen beeinflussen und nehmen die Situation so, wie ist. Jeder, der besser damit umgehen kann, wird auch besser performen.

Frage: Man hat alle Quotenplätze in Anspruch genommen bis auf Snowboard, wo Claudia Regler als Ungeimpfte daheimbleiben muss. Warum?

Stadlober: Unser Partner ÖOC hatte klare Vorgaben und einen klaren Beschluss, was die Impfung betrifft. Wir haben das sehr früh kommuniziert und versucht, mit vielen Gesprächen Angst zu nehmen und Sicherheit zu geben. Es ist eine persönliche Entscheidung, diese ist zu respektieren. Ich sage Hut ab, dass jemand diesen Weg geht. Es ist höchster Respekt zu zollen, weil es doch eine sehr persönliche Entscheidung ist.

Frage: Warum legt der ÖSV seinen Sportlern nach wie vor keine Impfpflicht auf?

Stadlober: Wir wollen niemanden verpflichten oder bevormunden. Es muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben von den Ärzten bis zum Sportdirektor in vielen Stunden viele Gespräche geführt um zu wissen, warum man sich weigert. Es ist wahnsinnig viel Angst dahinter. Wir haben versucht diese Angst nehmen, und aufzuzeigen, was diese Impfung bedeutet. Bei vielen hat es gefruchtet. Wir haben 99 Prozent Impfquote im Sport, das sagt eh alles.

Frage: Man hat wegen der Pandemie nur wenig Infos über die Rennstrecken in Peking. Konnte der ÖSV zu Hause etwas durch die eigenen technischen Einrichtungen kompensieren?

Stadlober: Wir haben alles versucht, um an Infos zu kommen. Es waren ja auch schon Teams drüben und wir haben deshalb Kontakte und Erkenntnisse. Die muss man zu Hause austüfteln, drüben wird dann eh weitergetüftelt. Aber es geht allen gleich und kaum jemand hat einen Vorteil. Wir sind guter Dinge, dass wir wieder was herauszaubern können.

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