Bode Miller hat für einen unpassenden Kommentar über Anna Veith einen Shitstorm im Internet geerntet.
Der US-Amerikaner hatte während des Olympia-Riesentorlaufs als NBC-Analyst gemeint, dass auch die Hochzeit der Salzburgerin ein Mitgrund für ihren Rückfall gewesen sei und die Schuld bei ihrem Ehemann liege.
Miller entschuldigte sich später für seine Aussage und schwächte diese ab. Er erklärte, er wisse aus erster Hand, wie viel Unterstützung ein Ehepartner einem Skirennfahrer geben könne.
Anna Veith reagiert noch am Donnerstag versöhnlich auf Millers Entgleisung. "Ich finde, man muss nicht alles kommentieren, was so gesagt wird", meint die Salzburgerin. "Aber immerhin hat er es ja geschafft, sich gleich noch on air zu entschuldigen. Für mich ist das abgehakt."
Veith ist dreifache Weltmeisterin und hatte vor vier Jahren als Anna Fenninger in Sotschi Gold im Super-G gewonnen. Durch ihre schwere Knieverletzung im Oktober 2015 sowie zwei Knie-Operationen hat die Salzburgerin fast zwei komplette Saisonen verpasst. In dieser Pause hat sie ihren langjährigen Freund, Ex-Snowboarder Manuel Veith, geheiratet.
Veith: "Habe meinen Start gerechtfertigt"
Ausgerechnet Veith hatte den Olympia-Riesentorlauf als beste Österreicherin beendet.
Nach ihrer Verletzung war diese Disziplin bisher das Sorgenkind der Salzburgerin, im Weltcup hatte sie vor Olympia nur einen 21. Platz zu Buche stehen, zwei Mal scheiterte Veith im ersten Durchgang.
"Dass ich beste Österreicherin bin, ist zwar nicht gut für das Team. Aber ich habe gerechtfertigt, dass ich diese Chance bekommen habe", war die 28-Jährige zufrieden.
"Ich merke, dass das wieder kommt, was ich suche und brauche, um irgendwann wieder mal ganz vorne dabei zu sein."
Veith misst nach ihrer langen Verletzungspause ihre aktuelle Situation weniger an Ergebnissen, vielmehr an Fortschritten. "Ich hatte in beiden Läufen Spaß. Wenn ich solche Schritte nach vorne sehe, taugt mir das. Ich merke, dass das wieder kommt, was ich suche und brauche, um irgendwann wieder mal ganz vorne dabei zu sein", sagte sie.
Veith hatte nach dem zweiten Durchgang sogar die Faust geballt. "Es hat Grün aufgeleuchtet. Das hieß, dass ich mindestens 15. war und dafür kriegt man Weltranglisten-Punkte. Das ist wichtig, damit ich mit der Startnummer nach vorne komme", erklärte sie.
Veith mit Vorteil im Super-G?
Am Samstag (3 Uhr im LIVE-Ticker) hat Veith nun "ihr" Rennen vor der Brust. Beim Super-G am Samstag ist die Salzburgerin "Titelverteidigerin" und zählt trotz ihrer langen Verletzungspause zu den Mitfavoritinnen. Veith ist diesen Winter in Val d'Isere in einem Super-G schon der große Comeback-Sieg gelungen.
Zur aktuell positiven Energie kommt, dass am Samstag ausgerechnet "ihr" Coach Meinhard Tatschl den Super-G setzt. Auch 2014 bei Veiths Gold-Fahrt in Sotschi war mit Florian Winkler ein ÖSV-Trainer Kurssetzer gewesen.
"Fahren müssen wir den Kurs alle. Aber 'Meini' kann natürlich auf das eingehen, wo ich stärker bin. Und das ist sicher nix Gerades", gestand Veith lachend. "Es ist also sicher etwas, wo man sich darauf freuen kann. Wo ich weiß, das, was auf mich zukommt, wird was sein, was mir taugt."
Veith ist auch mit ihrem aktuellen körperlichen Zustand äußerst zufrieden. "Mir geht es nach meiner Verletzung gesundheitlich derzeit so richtig gut. Ich halte Belastungen aus, von denen ich nie und nimmer gedacht hätte, dass das heuer geht."
Dazu kommt: "Dass ich immer besser in Form komme, ist natürlich auch gut. Auch der Schwung im Super-G passt. Ich bin gut vorbereitet. Ich kann mit viel Selbstvertrauen ins Rennen gehen."