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Mit dem "Harsch" zur Olympia-Medaille

Janine Flock hat für Olympia ein besonderes Erfolgsgeheimnis.

Mit dem Foto: © GEPA

Janine Flock ist Österreichs Skeleton-Aushängeschild. Die 28-Jährige wurde 2015 Gesamtweltcup-Siegerin und ist zweifache Europameisterin.

Bei den Olympischen Spielen in PyeongChang setzt die Vizeweltmeisterin von 2016 zum großen Wurf an. Nach Platz neun 2014 in Sotchi soll es in Südkorea mit einer Medaille klappen.

Ein konkretes Ziel setzt sich die Tirolerin allerdings nicht, wie sie LAOLA1 bei der ÖOC-Einkleidung erklärt: "Ich bin zufrieden wenn ich am Startbalken stehe, wenn ich bereit bin und Gas geben kann, wenn ich im Ziel stehe und sagen kann - Ich habe alles gegeben!"

Die Saison als Achterbahnfahrt

Flocks Saison ist ein Jahr voller Extreme. Den Weltcup eröffnete die Tirolerin mit einem Sieg in Lake Placid.

Die folgenden fünf Rennen verliefen nur teilweise nach Wunsch. In Lake Placid musste sie mit Platz 22 ihr schlechtestes Saisonergebnis hinnehmen. Platz fünf in Igls folgte ein 20. Rang in Altenberg.

Die Formkurve zeigt bei Flock allerdings steil bergauf, in den letzten beiden Weltcup-Rennen konnte sie zwei Podestplätze einfahren. In St. Moritz feierte sie ihren zweiten Weltcup-Sieg der Saison, in Königssee wurde die Skeleton-Pilotin Dritte.

Flock zählt bei den Spielen in PyeongChang durchaus zu den Medaillenhoffnungen: "Es ist schön, dass es so ist, wir trainieren, um Medaillen zu erreichen. Ohne Grund stehe ich nicht in der Kraftkammer oder in der Werkstatt und versuche überall Hundertstel zu finden. Umso schöner ist es, wenn es im Weltcup gut geht und es bei gewissen Ereignissen auf den Punkt passt".

Bei der Olympia-Generalprobe im "Alpensia Sliding Centre" belegte die zweifache Europameisterin den zwölften Platz, ihr schlechtestes Ergebnis im vergangenen Winter. "Die Strecke ist kurvenreich, hat sehr viele schnelle Übergänge, man kann sich in keiner Passage ausruhen", so die Analyse der achtfachen österreichischen Staatsmeisterin: "Es geht recht schnell von oben nach unten."



Die Gemeinschaft steht im Vordergrund

Die Olympischen Spiele sind für Flock mehr als ein sportlicher Wettbewerb, vor allem die Gemeinschaft im Olympischen Dorf hat es der vierfachen Weltcup-Siegerin angetan: "Ich freue mich, dass man dort als gemeinsames Team Österreich auftrifft, den Zusammenhalt und auf den Spirit, der dort herrscht."

Der Eiskanal-Sport soll in PyeongChang allerdings nicht zu kurz kommen, Flock möchte sich bei den Spielen auch Bewerbe der Rodler ansehen. Auch Snowboarderin Julia Dujmovits wird die Tirolerin einen Besuch abstatten. Ihr eigentliches Ziel verliert Flock allerdings nicht aus den Augen: "Mein Bewerb ist mir am Wichtigsten."

Nicht fehlen in Südkorea darf ihr Glücksbringer, ihr "Harsch": "Das ist ein Maskottchen, das hab ich von meiner ehemaligen Hauptschule bekommen. Das haben sie aus Filz selbst gemacht." Für den etwas eigenwilligen Namen gibt es jedoch eine einleuchtende Begründung: "Es sieht aus wie eine Mischung aus Hase und Hirsch, deshalb nenne ich ihn Harsch".

Der angesprochene Glückbringer hat schon einige Kilometer auf dem Buckel, denn: "Der ist - seitdem ich ihn habe - immer mit dabei."

In PyeongChang möchte Janine Flock "genießen und Vollgas geben." Gelingt ihr zweiteres, dann ist der Tirolerin eine Medaille durchaus zuzutrauen.

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