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Der Terror-Verdächtige auf der WM-Loipe

Vom Terror-Verdächtigen zum großen Sturz-Piloten auf der WM-Loipe in Lahti.

Der Terror-Verdächtige auf der WM-Loipe

Die Nordische Ski-WM in Lahti hat zwar noch nicht einmal begonnen, aber bereits ihren ersten Helden - wenngleich er nicht unbedingt sportlicher Natur ist.

Sein Name ist Adrian Solano. Er ist 22 Jahre alt und aus Venezuela, also einem Land mit überschauberer Wintersport-Tradition.

Solanos Auftritt in der Quali für die 10 km klassisch war am Mittwoch derartig von Stürzen und Schwierigkeiten geprägt, sodass er in den sozialen Medien binnen Stunden zum Hit avancierte.

Solano ist nicht nur als Erster auf die Loipe gegangen, sondern hat sie auch als beinahe Letzter wieder verlassen. Ein Überlebenskampf, der bereits nach zehn Metern - von wie gesagt zehn Kilometern (!) - begann.

Was ihn nun zu einer Art Helden werden lässt? Das ist sein Erfolg, es überhaupt nach Lahti geschafft zu haben.

Als Terror-Verdächtiger in Paris festgehalten

Denn Solano wollte eigentlich schon früher nach Finnland reisen. Doch daraus wurde nichts. Französische Grenzbeamte wurden bei einer Zwischenlandung argwöhnisch, da Solano nur umgerechnet 20 Euro mit sich führte.

Und spätestens als er den Behörden erklärte, bei der Nordischen Ski-WM als Langläufer an den Start gehen zu wollen, muss er endgültig als völlig unglaubwürdig dagestanden sein. Im Verdacht, er habe Terrorpläne oder würde Drogen schmuggeln, wurde Solano in Paris für fünf Tage in U-Haft genommen.

Nicht abschrecken lassen

Zu seinem Glück hat Venezuela einen zweiten Nordischen Athleten, der das Schicksal Solanos via einer schwedischen Tageszeitung publik machte.

Auf Intervention der venezolanischen Botschaft hin wurde Solano schließlich frei gelassen und zurück nach Caracas verfrachtet.

Andere hätten wohl zu diesem Zeitpunkt bereits die Nase voll gehabt vom Unternehmen WM. Nicht aber Solano, der noch einmal die Reise über den großen Teich wagte und diesmal auch ankam.

Somit gebührt seinem Start in der 10-km-Quali der Herren so oder so Heldenstatus. Seinen stolzen Gesichtsausdruck am Ende der zehn Kilometer hatte er völlig zurecht.

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