Zwei Spiele stehen für Österreich bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark noch aus, der Klassenerhalt ist bereits gesichert.
"Natürlich freut uns das", meint Teamchef Roger Bader am Tag nach dem 5:2 gegen Frankreich. Nach dem zweiten Sieg im laufenden Turnier herrschte noch leichte Ungewissheit, da Slowenien erst die Abendpartie gegen Schweden verlieren musste - was mit 0:4 auch geschah.
"Wir haben immer gesagt, wenn wir ein Ziel erreichen, dann nehmen wir das zur Kenntnis, freuen uns kurz, aber dann ist sofort Fokus auf das nächste Ziel", sagt der 60-Jährige.
Erfolgreichster ÖEHV-Teamchef bei A-Weltmeisterschaften?
Der Schweizer visiert den dritten Erfolg der laufenden WM an. Das gelang bei A-Weltmeisterschaften nur 1999 in Norwegen.
Damit wäre Bader außerdem der erfolgreichste ÖEHV-Teamchef der Neuzeit auf Top-Niveau. Derzeit hält der Winterthurer bei acht Siegen, genauso wie der 2009 verstorbene Ron Kennedy.
"Das wusste ich nicht", erklärt Bader. Es sei auch kein Antrieb für ihn. "Ich nehme das zur Kenntnis. Es ist angenehm, wenn über mich so gesprochen wird."
Slowenien kämpft ums Überleben
Es gibt natürlich ein "Traumziel".
Bader spricht es zwar nicht direkt an, meint aber den Einzug unter die Top 8. Das Viertelfinale wurde erst ein einziges Mal bei der WM 1994 in Italien erreicht. Damals setzte es gegen Finnland eine 0:10-Klatsche.
Doch der Fokus liege vorerst auf dem dritten Sieg, dieser könnte am Sonntag gegen Slowenien erreicht werden. Damit würde die Ausgangslage vor dem letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Lettland (12:20 Uhr) verbessert werden.
"Für Slowenien geht es um jeden Punkt, die kämpfen ums Überleben und werden auch genauso spielen", erwartet der Teamchef eine neuerlich schwierige Partie.
Großbritannien war "mentale Sache"
Er hofft, dass die Lehren aus dem letzten Jahr gezogen wurden.
"Es muss eine mentale Sache gewesen sein, wir waren noch nicht bereit. Offenbar hat es einfach passieren müssen, damit wir daraus lernen und dieses Jahr bereit für solche Spiele sind."
Damals stand das rot-weiß-rote Team vor einer ähnlichen Situation, als man nach geschafftem Klassenerhalt im nächsten Spiel als Favorit einlief, aber gegen Großbritannien verlor.
Bader vermutet: "Es muss eine mentale Sache gewesen sein, wir waren noch nicht bereit. Offenbar hat es einfach passieren müssen, damit wir daraus lernen und dieses Jahr bereit für solche Spiele sind."
Heim-WM 2026 - vor der Haustür?
2026 wird die Weltmeisterschaft in der Heimat des Schweizers stattfinden. Sollte Österreich in der Zürich-Gruppe landen, würde man direkt vor seiner Haustüre spielen, sagt Bader, der in Kloten wohnt, aber einen Großteil der Zeit in Wien verbringt.
Doch "im Moment ist das weit weg, das würde auch ablenken", betont Bader. "Natürlich freue ich mich auf diese WM. Aber im Moment genieße ich die WM hier in Stockholm, die soll fantastisch sein."
Und könnte noch besser als Prag 2024 werden: "Es war eigentlich kaum möglich, die WM im vergangenen Jahr zu toppen. Aber wir sind dran", so Bader abschließend.