Rollende Planung, rollende Ziele.
Diese Worte waren von Teamchef Roger Bader in den letzten Tagen immer wieder zu hören. War mit dem Klassenerhalt die Hauptmission geschafft, konnte mit dem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen Slowenien der Haken unter ein weiteres Ziel gesetzt werden - Spielbericht >>>
Erstmals seit der WM 1999 in Norwegen hat Österreich in der Top-Division drei Spiele gewonnen. Außerdem wurde die Punkteausbeute der Endrunden 2024 und 2022 egalisiert - die ÖEHV-Truppe hält aktuell bei sieben Zählern.
Motto AAA+
Damit hat Rot-Weiß-Rot vor dem letzten Spieltag der Gruppenphase am Dienstag gegen Lettland (12:20 Uhr im LIVE-Ticker >>>) den Einzug ins Viertelfinale selbst in der Hand.
"Wir haben uns immer gewünscht, dass wir gegen Lettland ein sogenanntes Plus-Spiel haben."
Für das Erreichen der Top acht braucht es gegen den Bronze-Gewinner der WM 2023 einen Sieg nach 60 Minuten. Dies wäre 31 Jahre nach der Premiere (1994) erst zum zweiten Mal überhaupt der Fall.
"Wir haben uns immer gewünscht, dass wir gegen Lettland ein sogenanntes Plus-Spiel haben", erklärte Bader.
Das Motto von dieser WM ist ja AAA+. Die drei A sind für die drei Siege und das Plus ist das Plus-Spiel. Das haben wir jetzt erreicht. Und jetzt wollen wir alles geben, um diesen Sieg zu holen", erläuterte der Schweizer.
Gleiche Partie gegen Slowenien könnte 5:1 ausgehen
Davor sah der Teamchef ein Zitterspiel seiner Mannschaft gegen Slowenien, das im Shootout durch drei sehenswerte Penaltys zugunsten von Österreich ausging.
Dennoch bewertete Bader die Leistung mit "gut bis sehr gut, in dem Sinne, dass einfach der Abschluss gefehlt hat. Wenn man die genau gleiche Partie nochmals spielt, mit den genau gleichen Chancen, könnte die Partie 5:1 für uns ausgehen."
Mit dem Penaltyschießen wurde es "wenigstens so belohnt, dass wir schon der richtige Sieger sind", gab sich Bader zufrieden.
Von den vier Triebwerken abgekommen
Um den Erfolg nach 60 Minuten zu forcieren, griff der Winterthurer zu einer für ihn ungewöhnlichen Variante.
Weg von den vier Triebwerken, hin zur Konzentration auf die Top-Linien. Oliver Achermann, Lukas Kainz und Paul Stapelfeldt kamen im Schlussabschnitt gar nicht mehr zum Einsatz.
Bader erklärte: "Ich mache das extrem ungerne. Auch in den ersten zwei Dritteln hatten Achermann, der bis jetzt eine tolle WM gespielt hat, und Kainz wenig Eiszeit. Das gefällt mir gar nicht. Das hatte einerseits mit den vielen Strafen zu tun."
Andererseits mussten Offensivkräfte wie Marco Kasper, Peter Schneider und Dominic Zwerger noch öfter aufs Eis gebracht werden, um den Sieg zu holen. "Es gibt manchmal so Spiele, wo das so ist. Mir tut es selbst weh, weil die Spieler auch verdient haben, mehr zu spielen."
Bader schiebt Letten die Favoritenrolle zu
Nun geht es zum Abschluss der Gruppenphase gegen Lettland. Eine Mannschaft, die der Teamchef sehr gut kennt.
"Das ist eine Top-10-Nation, die für die Olympischen Spiele qualifiziert ist. Entsprechend ist klar, wer der Favorit ist."
"Sie haben mit (Rodrigo) Abols noch Verstärkung aus Nordamerika bekommen. Er ist der Einser-Center, bildet mit Balcers und Daugavins eine top erste Linie. Man darf nicht vergessen, sie haben vor zwei Jahren mit fast derselben Mannschaft Bronze geholt."
Tatsächlich stehen 15 Spieler von der WM 2023 im Kader. "Das ist eine Top-10-Nation, die für die Olympischen Spiele qualifiziert ist. Entsprechend ist klar, wer der Favorit ist", meinte Bader.
Doch das könnte seinem Team zugutekommen. Und sollte das Viertelfinale knapp verpasst werden, kann Bader trotzdem wieder auf eine erfolgreiche WM mit Österreich blicken.