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Hält ÖEHV-Team Intensität bis zum Schluss durch?

Gut gegen Top-Nationen, aber hält das bis zum Ende? Wie Bader vorbereitet hat:

Hält ÖEHV-Team Intensität bis zum Schluss durch? Foto: © GEPA

Phase eins der Eishockey-Weltmeisterschaft ist für Österreich überstanden. Und das mehr als respektabel.

Das ÖEHV-Nationalteam verkaufte sich gegen die Großmächte Schweden und USA teuer, holte gegen die "Amis" sogar einen Punkt und kratzte beim 2:3 nach Overtime an einer noch größeren Überraschung.

Vor allem konnte die Intensität über weite Strecken mitgegangen werden. Ein Faktor, der beim dichten Programm noch entscheidend wird.

Nach diesen beiden Aufgaben binnen 28 Stunden stellt der Montag den ersten Regenerationstag dar, bevor es Dienstag gegen Tschechien (ab 15:20 Uhr im LIVE-Ticker) und Mittwoch gegen Norwegen (ab 15:20 Uhr im LIVE-Ticker) Schlag auf Schlag weitergeht.

Intensive Vorbereitung trägt jetzt Früchte

Bis zum Abschluss der Gruppe mit dem wahrscheinlichen Entscheidungsspiel gegen Großbritannien nächsten Montag gibt es mit Donnerstag und Sonntag nur noch zwei weitere spielfreie Tage.

Ganz im Gegensatz zu anderen Teams - so haben etwa die USA und Frankreich ihre sieben Spiele binnen zwölf Tagen aufgeteilt.

Ein nicht unwesentlicher Faktor, wenn es um die Einteilung der Kräfte geht. Nach den intensiven Auftritten in den ersten beiden Spielen liegt die Frage nahe, ob das Energielevel bis zur entscheidenden Phase aufrechterhalten werden kann.

Roger Bader ist diesbezüglich aber gewappnet. Die WM-Vorbereitung mit zehn Spielen habe genau diesen Zweck gehabt, das Team auf ein entsprechendes Niveau zu heben.

"Es ging darum, die Spieler auf das nächste Level zu bringen, damit sie solche Belastungen ertragen können. Wir konnten die Intensität phasenweise mitgehen, das haben wir die letzten paar Wochen aufgebaut und wurden da besser und besser. Das war nicht selbstverständlich, dass wir in kurzer Zeit auf so ein Niveau kommen", fällt ein erstes kleines Fazit des ÖEHV-Teamchefs am Tag nach der US-Partie zufrieden aus.

Dass schon in der Vorbereitung mit guten Leistungen aufgezeigt wurde, und das Energielevel zu Turnierbeginn hoch ist, habe Bader "nicht überrascht, aber es war sehr erfreulich zu sehen, wie schnell Spieler, wenn man an den richtigen Drehschrauben dreht, Fortschritte machen."

Augenmerk auf die Physis gelegt

"Die haben auch einmal zwei freie Tage hintereinander, da kann der erste komplett freigegeben werden. Da müssen die Trainer die Spieler nicht einmal treffen. Das können wir aber nicht tun, weil wir am nächsten Tag immer spielen."

Über einen Nachteil des ÖEHV-Teams

Außerdem sei bei der Erstellung des WM-Kaders der Athletik und den physischen Werten diesmal ein besonderer Fokus zuteil geworden. "Ich bin froh, dass wir einige drin haben, die ein bisschen Gewicht mitbringen", so Bader.

Das hat sich schon jetzt ausgezahlt. Nach den ersten beiden Partien streicht der Schweizer die Leistung der Defensive besonders hervor: "Die Verteidigung ist blutjung und unerfahren, aber sie spielen fantastisch. Es ist unglaublich, was sie leisten - dafür, dass viele daheim nicht so die große Rolle haben."

Wie ganz allgemein 13 WM-Neulinge erst kennenlernen werden, was es bedeutet, ein solches Programm gegen höher eingeschätzte Gegner binnen kurzer Zeit abspulen zu müssen. "Da muss man wissen: Das hat mit dem Liga-Alltag zuhause nichts zu tun", warnt Bader. 

Ein Grund, warum die Energien so gut wie möglich eingeteilt werden sollen, durchgehend mit vier Blöcken und acht Verteidigern agiert wird.

Zwei Tage, die einen großen Unterschied machen

Die Regenerationstage richtig auszunützen, wird ein nicht unwesentlicher Schlüssel, die Leistungen des ersten Wochenendes konstant aufrechterhalten zu können.

"Die Spieler können ausschlafen, haben einen freien Nachmittag, gehen nicht auf das Eis. Wir haben mit den Spielern vor der WM gesprochen, wie ihre Erholung aussehen soll - nicht nur physisch, sondern auch mental", betont Bader die penible Vorbereitung auch in dieser Hinsicht.

Sie ist durch den engen Kalender notwendig. Denn Nationen mit einem Zwölf-Tage-Spielplan haben einen entscheidenden Vorteil: "Das ist ein riesiger Unterschied. Die haben auch einmal zwei freie Tage hintereinander, da kann der erste komplett freigegeben werden. Da müssen die Trainer die Spieler nicht einmal treffen. Das können wir aber nicht tun, weil wir am nächsten Tag immer spielen."

Energie bis zum Schluss? "Bin kein Prophet"

Wird das genügen, um bis zum Schluss am Eis so gut auszusehen, wie es gegen die USA der Fall war?

"Ich bin kein Prophet. Aber nicht nur wir spielen sieben Spiele, sondern auch die anderen Nationen. Auch sie haben Energien, die sie irgendwo liegenlassen werden."

Die Voraussetzungen scheinen aber nicht schlecht, dass sich die WM nicht in bereits vergangene Turniere einreihen wird. Bei denen gute Leistungen gegen Top-Nationen in den entscheidenden Momenten nicht bestätigt werden konnten.

Aber Bader "interessiert die Historie überhaupt nicht". Er ist voll im "Hier und Jetzt", hat alles bis zum letzten Tag geplant. "Und wenn man gut organisiert ist, kann man auch auf kurzfristige Dinge richtig und gut reagieren."

Das ist schon jetzt notwendig, denn mit Benjamin Baumgartner wird ein wichtiger Stürmer nach der Knieverletzung gegen die USA für den Rest der WM ausfallen. Möge es der letzte unplanmäßige Zwischenfall dieser Art bleiben.

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