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Marco Rossi von den Minnesota Wild gedraftet

Der Feldkircher bekommt eine vielversprechende persönliche Perspektive:

Marco Rossi kennt sein NHL-Team: Er geht zu den Minnesota Wild!

Der 19-jährige Feldkircher wird an neunter Stelle gepickt. Rossi ist der erste Österreicher seit Michael Grabner und Andreas Nödl 2006, der gedraftet wird, und der dritte nach Thomas Vanek und Grabner in der ersten Runde.

Die Wild haben großen Bedarf auf der Center-Position, damit ergibt sich eine vielversprechende sportliche Perspektive für den Vorarlberger. Minnesota gehörte in den letzten Jahren nicht zu den schlechtesten NHL-Teams, hatte mit dem Stanley Cup allerdings auch nichts zu tun. 2020 scheiterten die Wild in der Qualifikationsrunde mit 1:3 an den Vancouver Canucks.

Zu Vanek gibt es Parallelen: Österreichs ehemaliger NHL-Star spielte von 2014 bis 2016 für die Wild, dazu stammt der mittlerweile 36-Jährige von der University of Minnesota und hat sich mit seiner Familie auch in Minnesota angesiedelt. Als Nummer fünf im Draft 2003 ist er der einzige Österreicher, der noch früher als Rossi gepickt wurde.

Rossi spielte die letzten zwei Jahre in der kanadischen Ontario Hockey League für die Ottawa 67's und erzielte in 126 Spielen 76 Tore und lieferte 133 Assists. Mit Rechtsflügel Jack Quinn (8./Buffalo) wird ein bisheriger Teamkollege noch vor Rossi gezogen.

Vor Rossi werden weiters die erwarteten Top-3 gezogen - Alexis Lafreniere (New York Rangers), Quinton Byfield (Los Angeles Kings) und Tim Stützle (Ottawa Senators) -, dahinter folgen die schwedischen Flügelstürmer Lucas Raymond (4./Detroit) und Alexander Holtz (7./New Jersey) sowie die bestgereihten Defender Jake Sanderson (5./Ottawa) und Jamie Drysdale (6./Anaheim).

 

Rossi und Manager sehr happy

"Der Traum von Tag eins war, gedraftet zu werden und in der NHL zu spielen. Das ist ein Schritt näher zur NHL", sagte Rossi im ORF-Interview. "Ich war sehr froh, als sie mich aufgerufen haben und dass ich dort bin, sie haben Center gesucht", erklärt er.

Minnesota ist ein guter Platz für seinen Schützling, ist auch Rossis Manager Patrick Pilloni überzeugt. "Wir sind superhappy. Minnesota war einer unserer Top-Picks, sie haben mit (Bill) Guerin einen Top-Manager, das ist ein Top-Markt. Ich sehe, dass es Marco in Minnesota sehr bald schaffen wird, in der NHL zu spielen. Sie suchen so einen Spielertypen wie Marco", so Pilloni.

 

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Gespräche mit dem Wild-Management werden noch am Mittwoch stattfinden. Geklärt wird dann auch, ob Rossi bis zum Start des Vorbereitungscamps auf die nächste Saison, die am 1. Jänner 2021 beginnen soll, in Europa beim ZSC Lions Zürich Spielpraxis sammeln kann.

General Manager Bill Guerin, der in den vergangenen Tagen mit Eric Staal und Ryan Donato zwei Mittelstürmer abgegeben hat, wurde von dessen Auftritten in der OHL überzeugt. Minnesota hat den verkürzten Grunddurchgang der vergangenen Saison auf Platz zehn beendet und ist in den Playoffs in der ersten Runde an den Colorado Avalanche gescheitert. Stars der Mannschaft von Cheftrainer Dean Evason sind Verteidiger Ryan Suter und Zach Parise, die im Sommer 2012 jeweils einen 13-Jahres-Vertrag über 98 Mio. Dollar (83,09 Mio. Euro) unterschrieben haben.

 

Für LAOLA1-Experte Bernd Freimüller waren die Wild die absolute Wunsch-Destination:

Allgemeine Situation

Schon seit Jahren kommen die Wild nicht von der Stelle: Nie ein Faktor in den Playoffs, aber auch nie schlecht genug für hohe Draftpicks. Ein endloses Dasein der Mittelmäßigkeit, das GM Bill Guerin in seinem zweiten Amtsjahr durchbrechen soll. Weder der aktuelle Kader noch die Reserve List gibt allerdings Anlass zu großem Optimismus.

Die Center Position

Guerins großer Trade bis jetzt: Eric Staal (35) wurde im Tausch für Marcus Johansson nach Buffalo geschickt. Johansson ist zwar fünf Jahre jünger, aber eigentlich ein Flügel, der letzte Saison bei den Sabres auf der Center-Postion nicht gut aussah, in Minnesota aber wieder dort spielen soll. Nach Staal hat auch Vereinslegende Mikko Koivu nach 16 Jahren in der Organisation sein letztes Spiel gespielt.

Damit bleiben als Center Joel Eriksson Ek (kam in drei Jahren nie auf eine zweistellige Torausbeute), Alex Galchenyuk (nach desaströser Vorsaison eher nicht zu verlängern) und eventuell der bullige Nick Bjugstad, der aber auch am Flügel besser ist, übrig. Victor Rask ist seit seinem Trade aus Carolina zu einem fürchterlicher Flop mutiert. Luke Kunin könnte aus Not am Mann ebenfalls in die Mitte rücken.

Center Prospects

Nico Sturm (24), dessen Übergang vom College zum Farmteam Iowa gut abging, könnte in der kommenden Saison zum Fulltime-NHLer werden. Alex Khovanov dominierte zuletzt in der QMJHL und bringt Offensiv-Hoffnung mit, braucht aber sicher noch Reifezeit in der AHL.

Ein Fit für Rossi?

Wenn nicht hier, wo dann? Minnesota hat derzeit (vor der Free Agency) wohl die fragwürdigste Mittelachse der Liga. Die Frage für Rossi ist nicht ob, sondern wie hoch er gleich spielt...

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