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Freimüller über das Finale der Regular Season

Neun Vereine mit der Hoffnung auf Post Season - LAOLA1-Scout Freimüller analysiert:

Freimüller über das Finale der Regular Season

Zwei Wochen vor dem Ende der Regular Season ist in der bet-at-home ICE Hockey League Hochspannung angesagt.

Salzburg und wohl auch der Villacher SV sind nach oben hin abgesichert, Dornbirn und Linz planen schon seit langem den Urlaub. Die restlichen neun Teams kämpfen noch um die begehrten Playoff-Plätze.

Wer heute Dritter ist, kann morgen schon Siebter sein. Ein Blick auf die restlichen Spiele, von denen drei Partien noch ohne fixierte Termine im Orbit herumschweben.

VSV - Punkteschnitt 1,814 - noch sechs ausstehende Spiele

VSV - Punkteschnitt 1,814 - noch sechs ausstehende Spiele

Auch der VSV ist wie der EC Red Bull Salzburg eigentlich schon durch, könnte die "Bullen" (theoretisch) auch noch hinter sich lassen. Drei Heimspiele und ein Auswärtsspiel in Dornbirn sind ebenfalls ein Trumpf. Nach acht Siegen in Folge fliegen die Adler hoch, auch wenn die gewohnt volatile Fanbase nach dem 0:6-Derby-Debakel Trainer und Spieler schon en gros vom Hof jagen wollte.

Vor allem das Toreschießen geht leicht von der Hand, auch wenn die Ausfälle bedrohlich ansteigen. Eine noch offene Frage: Kommt für Anton Karlsson (Saison-Aus) noch ein Legionär und wenn ja, auf welcher Position?

Fehervar AV19 - Punkteschnitt 1,674 - noch fünf Spiele

Bei den letzten vier Niederlagen wirkten die Ungarn ausgelaugt, vor allem jene Akteuer, die zu den Leistungsträgern zählen, wie die Centerachse Hari-Bartalis oder Defender Atkinson, der von den Gegnern öfters physisch aufs Korn genommen wurde. Die Punkte aus dem strafverifizierten Spiel gegen Bozen gekoppelt mit einer einwöchigen Pause kommen gerade recht.

Fehervar wird ebenfalls die Top-6 schaffen, drei Heimspiele sowie das Wochenende zum Abschluss des Grunddurchgangs gegen Linz und Dornbirn (beide vielleicht mit weiter abgespeckten Kadern) sprechen für Fehervar.

KAC - Punkteschnitt 1,644 - noch fünf Spiele

Unglaubliche elf Heimniederlagen bereits, zuletzt vergeigten die Rotjacken gegen Pustertal eine 4:2-Führung im Schlussdrittel. Die Punkte am grünen Tisch gegen Bozen tun angesichts dieser Heimschwäche sehr gut.

Zwei Heimspielen stehen noch drei Auftritte auswärts gegenüber, alle gegen Teams, die noch um die (Pre)Playoff-Plätze kämpfen. Strafmildernd für eine reichlich durchwachsene Saison wirken natürlich die langfristigen Ausfälle von Leistungsträgern (Postma, Koch, Petersen, Bischofberger). Die Rückkehr von Goalie Sebastian Dahm von Olympia kann auch nicht früh genug kommen, er war in engen Spielen oft der Garant für Siege.

Ich glaube weiter an einen Top-6-Platz der Kärntner, allerdings könnte es eine verdammt enge Kiste werden. Die nächsten Gegner Ljubljana bzw. Fehervar sind zuletzt erstarkt bzw. gut ausgeruht.

Vienna Capitals - Punkteschnitt 1,619 - noch sieben Spiele

Nach einer kleinen Verschnaufpause kommt es nun knüppeldick: Sieben Spiele stehen noch an, vier davon auswärts. Ljubljana (2x), Graz und Pustertal sind Gegner, für die es noch um alles geht.

Die vier Punkte zuletzt gegen Salzburg (nach zwei Mal 0:2-Rückstand) könnten im Rennen um die Top-6 noch Goldes wert sein. Ebenso, dass sich der Kader derzeit fast vollständig präsentiert. Drei Punkte am nächsten Freitag gegen Dornbirn sind eingeplant, aber es sollte sich auch davon abgesehen knapp ausgehen.

HCB Südtirol - Punkteschnitt 1,585 - noch acht Spiele

Vor kurzem stand der HCB noch am zweiten Platz, ich habe aber damals schon gewarnt: Ein schwieriges Rest-Programm sowie die drohende Omikron-Welle verhießen Ungemach.

Gleich danach lagen die Bozner dann auch wirklich flach, drei Spiele fielen ins Wasser, zwei wurden strafverifiziert, drei stehen noch ohne Termin da und sind natürlich nicht mehr alle nachzuholen.

Nach der zweiwöchigen Pause kann sich der HCB auch keine Anlaufphase mehr gönnen, es stehen auch keine leichten Punkte gegen Linz und Dornbirn mehr ins Haus. Es schaut nach einem Abdriften auf einen Pre-Playoff-Platz aus.

HC Pustertal - Punkteschnitt 1,581 - noch sechs Spiele

Nach dem Triumph in Klagenfurt warten noch drei (von vier) Spiele auswärts. Doch den Wölfen ist mittlerweile alles zuzutrauen, auch späte Zwei-Tore-Rückstände wie gegen Bozen oder den KAC werden ohne Mühe weggesteckt. Die Offensive erstreckt sich mittlerweile über alle Formationen, auch Johan Harju ist nach einer gewissen Durststrecke wiedererstarkt.

Von den restlichen Gegnern ist noch keiner aus dem Schneider, geschenkte Punkte stehen nicht mehr ins Haus. Die mentale Stärke der Pustertaler, die auch über die ganze Saison von Verletzungen verschont blieben, könnte sogar für eine Top-6-Platz reichen.

Olimpija Ljubljana - Punkteschnitt 1,564 - noch neun Spiele

Die Slowenen, die derzeit als einziges Team der Liga die 80 Prozent-Markte der ausgetragenen Spiele nicht erreicht haben (eines fehlt noch), meldeten sich nach einer neuntägigen Spielpause mit drei Punkten aus Salzburg zurück. Fünf der sieben angesetzten restlichen Spiele finde am Tivoli in der slowenischen Metropole statt, das und die lange Ruhepause könnten für ein Olimpija-Comeback unter den Top-6 sprechen. Eines der beiden Auswärtsspiele steigt zudem in Dornbirn.

Trotz einiger Ausfälle verfügen die Slowenen immer noch über einen dichten Kader, der über die Saison auch aufgefettet wurde (Robar, Crnovic, Kapel, Maia sowie das Comeback von Ropret). Allerdings: Der zu Saison starke Goalie Zan Us fehlt schon länger, Paavo Hölsä muss jetzt im Zwei-Tage-Rhythmus ran.

Kurios: Drei Spiele gegen den direkten Konkurrenten Bozen fehlen noch, zwei werden vermutlich auch nicht mehr ausgetragen werden. Sieben Spiele in 13 Tagen lassen keinen Spielraum mehr.

Graz 99ers - Punkteschnitt 1,511 - noch fünf Spiele

Wer die 99ers zuletzt bei den souveränen Heimsiegen gegen Fehervar gesehen hat, kann nicht verstehen, warum sie in der Tabelle nicht weiter oben liegen. Allerdings: Es gab auch schon genug blutleere Auftritte und die liegen noch gar nicht so lange zurück.

Der restliche Spielplan könnte aber zumindest für den Heimvorteil in den Pre-Playoffs sorgen: Vier Heimspiele sowie eine machbare Aufgabe in Innsbruck. In den Duellen gegen die Caps, Bozen, Znojmo und den KAC können die Steirer Boden nach oben hin gutmachen. Das vor kurzem noch drohende Szenario des elften Platzes sollte auf keinen Fall mehr eintreffen.

Etwas Bauchweh könnte allerdings die Tatsache bereiten, dass die 99ers als einziges Team bisher noch von einer größeren Covid-Welle verschont geblieben sind.

Orli Znojmo - Punkteschnitt 1,488 - noch sechs Spiele

Vor einer Woche noch Sechster, jetzt Zehnter: Zwei Niederlagen gegen Pustertal und den VSV reichten für diesen Absturz, dem drei Heimsiege folgten.

Die Unterschiede zwischen den Heim- und Auswärts-Auftritten ist ohnehin eklatant. Jetzt stehen zwei Spielen in der Nevoga-Arena auch noch vier Partien in der Fremde gegenüber, die erste allerdings in Linz. Der Rest gegen Teams, die noch ums Überleben kämpfen, zwei Mal davon gegen die starken Pustertaler.

Völlig ungewohnt in Znojmo: Über mehrere Spiele hinweg verwendete Coach Glen Hanlon nur drei Angriffsformationen, Kvasnica und Köver schauten meist nur zu. In der dichten Spielphase der nächsten beiden Wochen wird er aber jeden Mann brauchen.

HC Innsbruck - Punkteschnitt 1,364 - noch fünf Spiele

Vier punktelose Partien in Folge – vor allem die beiden knappen Niederlagen in Wien und Znojmo dürften die Saison gegen Innsbruck entschieden haben, danach gegen den VSV war wieder Open House angesagt.

Zwar stehen noch drei Heimspiele an, das erste davon gegen Bozen, die gerade erst aus der Corona-Pause kommen. Nicht nur aufgrund der schweren Auswärts-Partien gegen Salzburg und Fehervar müssen die Tiroler für einen Pre-Playoff-Platz sofort wieder punkten. Immerhin würde man gegen Znojmo im direkten Duell besser dastehen, da gilt es aber vier Punkte gutzumachen.

Fünf Defender bzw. drei Sturmlinien – wieder einmal agierten die Haie in der entscheidenden Saisonphase mit einem Mini-Kader, der auch nicht mehr größer werden wird.

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