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ÖEHV fordert bei Heim-Event drei A-Nationen

Scout Freimüller analysiert vor Heim-Turnier des Nationalteams starke Konkurrenz:

ÖEHV fordert bei Heim-Event drei A-Nationen

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Österreich-Cup in Graz – ein Blick auf das ÖEHV-Team und die Gegner.

Österreich gegen Slowakei (Donnerstag, 20:20 Uhr) im LAOLA1-Livestream!

Es ist nicht leicht zu überblicken, wer beim rot-weiß-roten Team aus welchen Gründen abgesagt hat.

Vom ursprünglichen Aufgebot sind jedenfalls Stefan Ulmer, Dominique Heinrich, Konstantin Komarek, Thomas Raffl, Brian Lebler, Martin Schumnig und Fabio Hofer nicht mehr dabei, nachnominierte Cracks wie Raffi Rotter, Florian Baltram oder Philipp Lindner sagten ebenfalls ab.

Die Team-Comebacks von Andi Nödl (bei der Familie in den USA) und Mathias Lange (spielt mit Iserlohn in der DEL) sind ebenfalls zumindest aufgeschoben.

Im Tor muss Teamchef Roger Bader auf drei Spieler zurückgreifen, die in der EBEL mehr Spiele auf der Bank als auf dem Eis bestritten haben. David Kickert und Bernhard Starkbaum steigerten sich wenigstens im Saison-Verlauf, Lukas Herzog darf/muss sich jetzt sogar für den VSV im Rennen um einen Playoff-Platz beweisen.

Abwehr-Stützen fehlen

Mit Ulmer und Heinrich fehlen in der Abwehr die beiden besten Puckmover und Powerplay-Experten, die Alternativen in Überzahl sind jetzt Layne Viveiros (vor allem in der ersten Saisonhälfte in dieser Rolle auch erfolgreich), Alexander Pallestrang und Markus Schlacher. Interessantere Personalien: Wie schlagen sich die Hoffnungsträger Bernd Wolf und Erik Kirchschläger in einem Heim-Turnier? Kann Christoph Duller auf internationalem Niveau eisläuferisch mithalten?

Nach der Absage von Raffl und Lebler sagten die "Twin-Towers" im Angriff ab. Es fehlt daher noch mehr als sonst an Größe und Reichweite. Bader setzt aber wie auch im U20-Team auf eisläuferisch starke Spieler. Dazu gehört etwa Team-Debütant Johannes Bischofberger – keine Überraschung, dass er sich zu einem dynamischen EBEL-Spieler gemausert hat.

Ebenfalls interessante Cracks: Lukas Haudum (zuletzt in Malmö wieder in der SHL im Einsatz), Patrick Obrist (nach Jahren ohne ÖEHV-Einsatz von Bader wieder exhumiert)  und Mario Huber, der eigentlich Scorer-Potential mit Größe kombinieren würde, an seinem Positionsspiel aber noch feilen muss. Manuel Ganahl und Alexander Rauchenwald – beide mit sehr guten Saisonen – müssen sich in diesem Team scorertechnisch einbringen.

Insgesamt bietet Bader wieder ein junges Team auf, fünf Cracks spielten letzte Saison noch in Wien bei der Junioren-WM. Anzunehmen, dass das Team gutes Tempo gehen kann, die größte Frage wird wieder sein, wer gegen die durchaus starken Gegner die (offensiven) Difference Maker werden?

Österreich gegen Slowakei (Donnerstag, 20:20 Uhr) im LAOLA1-Livestream!

Wie sind die Gegner einzuschätzen?

NORWEGEN:

Aufpassen auf Routinier Ole-Kristian Tollefsen: Er ist ein Headhunter, der gerne unschuldige Opfer mit krachenden Checks erlegt. Youngster Johannes Johannesen stieg zuletzt mit dem U20-Team in Bremerhaven sogar in die C-Gruppe ab, ist aber ein talentierter Puckmover. Im Gegensatz zu Österreich, wo Spieler über 30 Jahre kaum mehr ein Thema sind, bietet Coach Petter Thoresen mit den Defendern Mats Trygg, Jonas Holos sowie mit dem offensiv starken Martin Roymark und den beiden Olimb-Brüdern (heuer bei Linköping seit Jahren erstmals wieder vereint) genug internationale Erfahrung auf. Anders Bastiansen kehrt im Alter von 36 Jahren noch einmal an seine alte Wirkungsstätte nach Graz zurück und darf den nun renovierten "Bunker" bestaunen.

Insgesamt spielen 15 Spieler des vorläufigen Kaders in der SHL, das sollte schon für Klasse garantieren, allerdings auch mit Ausnahmen: So konnte etwa Sondre Olden (ein ehemaliger Toronto-Draftpick) seine sehr guten Scorer-Zahlen aus Norwegen in Schweden nie umsetzen.

FRANKREICH:

Für Scouts und Draft-Fans warten die Franzosen mit dem interessantesten Spieler auf: Die Aktien von Alexandre Texier (Geburtsjahr 1999) für den NHL-Draft steigen von Monat zu Monat, bei der U20-WM in Bremerhaven filetierte er nicht nur die ÖEHV-Auswahl. Der spielstarke Center könnte durchaus in der zweiten Runde gezogen werden. Das Tourismus-Amt in Grenoble durfte sich heuer jedenfalls über einige Trips von NHL-Scouts freuen.

Solche jungen Spieler sind bei den Franzosen aber immer die Ausnahme, das Team erneuert sich nur langsam und die meisten Namen sind altbekannt. So etwa die beiden Treille-Brüder Yorick und Sacha, Fehervar-Defender Antonin Manavian und Znojmo-Center Teddy DaCosta. Nicht dabei: Dornbirn-Goalie Florian Hardy.

SLOWAKEI ("Olympia-Auswahl"):

Kurios, aber seit Jahren gang und gäbe: Die Slowakei veranstaltet stets parallel zum Termin in Österreich ihren Slovakia Cup und schickt eine so genannte Olympia-Auswahl nach Österreich. Was bleibt da für Graz über? So etwas wie eine Lig-Auswahl, garniert mit einigen Legionären aus der tschechischen Extraliga und dem in Finnland beschäftigen Goalie Denis Godla. Er hexte die slowakische U20-Nationalmannschaft vor zwei Jahren zu Bronze und sich selbst zum besten Goalie des Turniers. Nach einigen Fehlstarts im Seniorenbereich könnte ihm bei Kalpa der Durchbruch gelingen.

Die KHL-Spieler wie Patrik Bacik und Mislav Rosandic sind bei Slovan Bratislava Randerscheinungen, Pavol Skalicky und Andrej Stastny bringen dort wenigstens ihre Größe ein. Überhaupt verfügt die Slowakei wie schon beim Deutschland-Cup wieder über einige Hünen wie die Defender Ivan Datelinka und Oldrich Kotvan (unbeweglich, aber mit sehr gutem Schuss) sowie die Stürmern Tomas Matousek und den in der dritten schwedischen Liga tätigen Filip Lestan. Der Größenunterschied zum ÖEHV-Team wird jedenfalls gewaltig sein.

Wer könnte in dieser bunten Mixtur für EBEL-Teams von Interesse sein?

Am ehesten noch Center Radovan Pulis, der nach einigen Verletzungen und Wanderjahren im Ausland in der slowakischen Extraliga bei Zvolen durch gute Hände und Energie überzeugt. Das Talent-Niveau des Teams von Coach Martin Strbak ist aber eher überschaubar…

Österreich gegen Slowakei (Donnerstag, 20:20 Uhr) im LAOLA1-Livestream!

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